Erdowahns Generation.

In einem lesenswerten FAZ-Artikel steht unter anderem:

Meistens war sie aber bei den Eltern und spielte die türkische Emine. Vorsichtig testete sie, wie die Mutter auf einen deutschen Schwiegersohn reagieren würde. „Mama, ich bringe dir einen Deutschen ins Haus“, sagte sie, scheinbar scherzend. Der Test fiel nicht gut aus. Auch einen Kurden oder einen Aleviten hätte sie nicht nach Hause bringen dürfen. „Mädchen, pass auf, dass es einer von uns ist“, sagte ihre Mutter immer.

Emine Sahin begriff, dass sie zwischen ihrem deutschen Freund und den Eltern wählen musste. Sie wählte. „Mein Freund hat das nicht verstanden. Es war für ihn unvorstellbar, dass ich meine Beziehung meinen Eltern zuliebe beende“, erinnert sie sich.

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Verrat an der Ukraine.

Ich schäme mich in den letzten Tagen sehr. Der Einfall der Russen auf die Krim ist ein klarer Verteidigungsfall. Es ist die moralische Pflicht des Westens der Ukraine militärisch beizustehen.

Die prowestlichen Demonstrationen in der Ukraine wurden in den letzten Monaten vom Westen ausdrücklich begrüßt und mit Geldern unterstützt. Die prowestlichen Kräfte mussten den Eindruck gewinnen, dass ihnen der Westen beisteht. Dies war eine folgenschwere Illusion. Die westliche Facebook-Politiker-Generation steht niemandem bei. Sie klickt ein paar „Likes“ an, versenkt Milliarden an Steuergeldern in dunklen Kanälen und damit hat es sich.

Wer die einschlägigen westlichen Foren liest, muss geschockt feststellen, dass sogar die gefühlte Hälfte der Amerikaner und Europäer Putin ganz offen unterstützen. Putin, so der Tenor, solle dem Moloch Europa-USA doch bitte einmal zeigen, wo der Hammer hängt. Diese abstruse Haltung à la kewil lässt sich mit zwei Worten erklären: Maximale Wohlstandsverwahrlosung – nicht nur materiell, sondern vor allem auch moralisch.

Die Ukraine ersucht aktuell ausdrücklich die NATO um Hilfe. Aber man ignoriert diese Hilferufe. Man lässt die prowestlichen Kräfte am ausgestreckten Arm verhungern und liefert sie Putin aus. Das ist maximal beschämend.

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Vorschlag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis: Freunde bleiben und Pfeife rauchen.

Dianne Feinstein ist mit 80 Jahren die älteste Politikerin in unserem Senat. Politisch steht sie sehr weit links. Ihre erste Aktion nach dem Amoklauf von Newtown bestand darin, ihre schon lange geplanten Entwürfe zur massiven Verschärfung der Waffengesetze aus der Schublade zu holen. Sie war außerdem gegen den Defense of Marriage Act. Ein Gesetz zum Schutz der Ehe, dass 1996 mit überwältigenden 2/3-Mehrheiten in House und Senat verabschiedet wurde. Mit der Mehrheit der regierenden Demokraten, darunter Politiker wie Harry Reid und Joe Biden, und unterzeichnet von einem Präsidenten namens Bill Clinton. Offenbar waren die Demokraten 1996 alle homophob und wussten es bis jetzt nicht. Feinstein forderte auch George W. Bush und Obama immer wieder dazu auf Guantánamo zu schließen.

Auf den ersten Blick überraschend sind deshalb ihre Äußerungen zu Edward Snowden: „Ich denke er hat Verrat begannen.“ Und weiter: „I feel I have an obligation to do everything I can to keep this country safe. So put that in your pipe and smoke it.“

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Krugman beschreibt sich selbst.

Jetzt aber. Artikelserie hier. Ich habe lange versucht Krugman in wenigen Sätzen zu beschreiben. Mittlerweile habe ich bemerkt, er kann das am besten selbst. Hier ein Beispiel aus seiner aktuellen Kolumne:

The irrefutable failure of a prophecy does not cause true believers — people who have committed themselves to a belief both emotionally and by their life choices — to reconsider. On the contrary, they become even more fervent, and proselytize even harder.

Und noch ein Addendum gefunden von Greg Mankiw.

Krugman macht sich aktuell absolut keine Sorgen um das Defizit. Die Ausgaben dürfe Obama auf keinen Fall kürzen und die Schulden könne Obama einfach weginflationieren. Das sei die beste Lösung. Und so macht es Obama auch. Als ein Mann namens George W. Bush Präsident war, klang Krugmans Sirenengesang noch so:

But my prediction is that politicians will eventually be tempted to resolve the crisis the way irresponsible governments usually do: by printing money, both to pay current bills and to inflate away debt.

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Erster guter Kommentar zu Romney und Republikanern allgemein.

Der erste gute Kommentar zur Obama-Romney-Debatte. Jeder Satz ein Treffer:

Ein Republikaner ist nämlich das Allerletzte.

Weil er staatskritisch ist und Leistung betont,
ist er doch der eigentliche Asoziale, nicht wahr?

Republikaner zu sein, man spürt es, das geht bei den Deutschen gar nicht. Und so werden gerne (…) alle Republikaner zu Outcasts und Trotteln erklärt, zuletzt George W. Bush. Und damit aber auch die Hälfte aller Amerikaner, die ihn wählten.

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Obama, der schwarze Muslim

Madonna gibt ein Konzert in Washington und sagt dabei (in Minute 2:00 im Video):
„We have a black Muslim in the White House! Now that’s some amazing s**t.“

Sie meint damit Obama und man solle doch bitte unbedingt für ihn stimmen und so weiter. Man kann sich die ganze wirre Rede angucken, wenn man schmerzfrei ist und nichts Besseres zu tun hat.

Madonna klingt dabei nicht wirklich nüchtern. Ich will jetzt auch nicht zu viel über diese Frau reden. Solche Aussagen macht sie natürlich gerne. Sie will Aufmerksamkeit und ihre Platten verkaufen. (Wer kauft eigentlich Madonna-Platten?).

Mein Fokus richtet sich wieder auf die Reaktion der Medien. Ein paar linke und rechte Medien haben die Aussagen von Madonna als Fauxpas aufgefasst, andere hingegen nicht.

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Der Goldfinger-Mythos

Noch einmal zum Thema Hannes Stein. Dieser Journalist schreibt sehr viel über mein Land, was mich ja im Prinzip freuen würde. Er sieht sich, wenn ich ihn richtig verstehe, als „echter“ Amerikaner, liebt Land und Leute.

Dazu kommt seine Ausstrahlung, die er vermittelt. Recht viele seiner Artikel sind angereichert mit Anekdoten und Fakten zu Deutschland und Amerika, die er großzügig unter die Leute streut.

Manche Leute mögen ja solche Menschen überhaupt nicht, aber ich stehe eigentlich auf solche „Besserwisser“. Ich bin eigentlich immer begierig darauf etwas Neues zu lernen. Und wer eignet sich zum lernen besser als jemand, der alles besser weiß? Von Leuten, die es schlechter wissen, lernt man nicht viel.

Das ist aber leider sehr oft das Problem bei Hannes Stein.
Er weiß es eben nicht besser. Er tut nur so als ob.

Ein aktuelles Beispiel ist ein Artikel von ihm über einen angeblichen Romney-Patzer. Wie viele erfinden die Medien eigentlich noch? Wird diese Nummer nicht langsam langweilig?

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Regiert Goldman Sachs die Welt?

Heute zeigt Arte eine „Dokumentation“ von Jérôme Fritel und Marc Roche mit dem typisch nüchtern-sachlichen Titel: „Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt.“

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Romney-Girl und der arme Obama

Jetzt berichtet sogar schon der deutsche Tagesspiegel.

Die Steuerdaten von Romney bleiben weiter Thema.

Gawker versucht sich als Wikileaks. Die linken Gawker Medien beklagen sich theatralisch über Romneys Auslagerungsgeschäfte auf den Cayman-Inseln. Das besonders Heuchlerische dabei ist: Die Gawker Medien sind selbst ausgelagert. Jetzt raten Sie mal wo? Richtig. Auf den Cayman-Inseln!

Die linken Medien wissen also ganz genau, dass unser Steuersystem nicht gut ist und man sich besser auslagert, wenn man Kapital besitzt. Aber anstatt wie Romney ehrliche Reformen zu fordern, bewerfen sie Romney, den Überbringer der schlechten Nachricht, mit Schmutz. Nur um den Wählern ihre Illusionen zu geben. Linke Heuchelei pur.

NYT und ABC nehmen sich die Gawker-Dokumente vor und kommen zu relativ neutralen und nüchternen Ergebnissen. Ich hätte eigentlich erwartet sie machen Romney fertig. Sie kritisieren aber mehr das Steuersystem an sich und machen hier und da durchaus konstruktive Verbesserungsvorschläge. Vielleicht sitzen NYT und ABC auch auf den Cayman-Inseln? Dieses plötzliche Verständnis für Romney ist hochgradig verdächtig.

Super PAC ist nicht gleich Super PAC.
Das Video finde ich lustig. Je länger ich das Video schaue, desto mehr will ich Romney wählen. Die Musik ist ein echter Ohrwurm, Romney ist reich und schön, lebt luxuriös und ist umgeben von schönen Frauen. Was will man mehr? Ich sehe die Anti-Romney-Botschaft in diesem Video nicht.

Finanziert wurde das ganze von einem politischen Aktionskomitee (political action committee) namens „Agenda Project Action Fund“. ABC verkauft dieses Super PAC aber als „progressive activist group“. Man kann sich das ganze so merken: Romney’s Unterstützer sind miese kapitalistische Super PACs, Obamas Unterstützer dagegen sind kleine „progressive activist groups“, die sich ihr Geld mit fair gehandeltem Bio-Kaffee verdienen.

Ich sehe auch fast nur Werbefilmchen von Obamas Super PACs,
pardon Progressive Activist Groups, im Fernsehen.

Obama-Kampagne ist finanziell besser ausgerüstet.
Die Übermacht ist kein Wunder, denn Obama schlägt wie schon 2008 den GOP-Bewerber im Fundraising um Längen. Sah damals noch McCain alt gegen Obama aus, so ist dieses Mal Romney deutlich im Hintertreffen. Schauen Sie sich die Zahlen selbst an, es gibt keinen Monat und kein Quartal in dem Obama nicht vorne liegt.

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