Betreuungsgeld vs. Kinderkrippe

Nietzschi schreibt einen interessanten Kommentar zum Betreuungsgeld:

Wer würde denn wirklich vom Betreuungsgeld profitieren? Die paar restlichen bayrischen Familien mit Hausfrauen? Hmm … ein paar. Aber vor allem die ganzen Araber-Großfamilien, Türken etc …. wo die Frau sowieso zu Hause bleibt das zum Anlass nehmen kann, dass die Kinder nicht in den Kindergarten müssen – wo sie oh Schreck vlt. Deutsch lernen. Das sehe ich persönlich als Konsequenz.

Dieses Argument höre und lese ich sehr oft. Von Wählern aus allen Lagern. Diese Meinung scheint sehr weit verbreitet zu sein. Und das hat aus meiner Sicht auch einen Grund: Diese Theorie wird gezielt von den dominanten Medien und Parteien gestreut.

„Bildungsferne“ Eltern würden ihre Kinder dann nicht mehr in den Kindergarten schicken. Das ist ein beliebtes Argument im Kampf gegen das Betreuungsgeld. Oder noch besser gegen die „Herdprämie“, wie deutsche Qualitätsmedien das Betreuungsgeld gerne nennen. So viel Neutralität muss sein.

Die Realität sieht aber ganz anders aus. In Wirklichkeit hat das Betreuungsgeld nichts mit dem Kindergarten zu tun. Und es gibt gute Argumente für das Betreuungsgeld. Und wenn ich ehrlich bin, wüsste ich kein einziges stichhaltiges Argument dagegen.

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Augstein und die direkte Demokratie. Lang lebe Kaiser Augstein.

Augstein hält im Moment nichts von der direkten Demokratie. Bei Thema Atomkraft war sie noch begehrenswert und erwünscht. Beim Thema S21 wurde sie vehement gefordert, bis zu dem Tag an dem man gemerkt hat, dass man die Abstimmung verlieren wird.

Im Mai, bei Occupy und den Wahlgewinnen der sozialistischen Parteien Europas, waren diverse Formen der Demokratie dann wieder schick und Augstein beschwor eine rote Sonne, die angeblich aufgehen würde. Just in dem Augenblick übrigens als die national-sozialistische Partei „goldene Morgenröte“ in Griechenland Rekordergebnisse einfuhr. Eine reichlich verunglückte Bildsprache.

Jetzt dreht sich mal wieder alles um die klitzekleine Frage in welche Richtung sich Europa in Zukunft entwickeln soll. Es ist nicht schwer zu erraten, was Augstein bei diesem Thema von einer direkten Wählerbefragung hält:

Übrigens: Mit dem Verweis auf Volkes Wille sollte man in der Europapolitik vorsichtig sein. Reiben wir uns mal den basisdemokratischen Schlafsand aus den Augen: Bürgerbeteiligung ist ein schönes Instrument der Demokratie. Aber man muss darauf auch spielen können. Das erfordert Ausbildung und Übung. Netzanschluss und Facebook-Konto machen uns nicht über Nacht zu Partizipationsdemokraten. Erst mal haben die Deutschen repräsentative Demokratie gelernt. Dabei sollten sie so lange bleiben, bis sie hinter ihrem kurzfristigen Interesse ihr langfristiges erkennen können.

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Transparenz bei den Piraten erklärt

Zettel schreibt über die Piraten.

Erstens sei „Liquid democracy“ in dieser Form nur ein Abklatsch der „Vollversammlung“ und „Basisdemokratie“ der 68er und bedeute in der Praxis nur, dass sich eine geringe Minderheit von Langzeitstudenten und Arbeitslosen durchsetzt, die eben immer „aktiv“ sein können.

Man kennt dieses Prinzip der gefühlten Mehrheit auch aus der veröffentlichten Meinung und ihren Diskussionsforen. In Wirklichkeit setzt nur eine Handvoll ideologisch gleich denkender Journalisten die Themen. Siehe auch die aktuelle Posse um den Henri-Nannenpreis, deren Hintergründe Wolfgang Röhl auf achgut wunderbar erklärt.

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Für jeden Baum ein Kreuz (Update)

Die deutschen S21-Gegner betrauern Bäume und Juchtenkäfer als wären es Menschen. Eine Trauernde schreibt:

Noch immer sitzt bei vielen Bürgern der Schock über diese brachiale Zerstörung des Parks, und zu diesem Zeitpunkt nicht notwendigen Vorgehen der Regierenden und der Bahn, tief. Trauer, Schmerz über den Verlust der Bäume und Tiere, zudem maßloses Unverständnis über eine Politik, die noch vor den Landtagswahlen ganz andere Ansichten verkündet hatte. Kann es noch schlimmer kommen?

Mit Fotos. Woraus sind eigentlich die Kreuze? Sieht mir nicht nach Plastik aus.
Eher nach den fehlenden Latten am Zaun.

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Über Juchtenkäfer und Ameisenbläulinge

Zu Anfang eine Aussage eines Kommentators namens DeeTee auf der neuen Seite des Feuerbringers:

Bei einer weiteren exponentiellen Weltbevölkerungsexplosion ist, bei allen berechtigten Interesse des Individuums, doch die Frage, ob es nicht sogar so ist, dass ein paar Menschen mehr oder weniger nicht ins Gewicht fallen, aber Arten unwiederbringlich verloren gehen und daher mehr Schutz verdienen als Menschen.

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Eine Lanze für Wulff

Wulff wird mir jeden Tag sympathischer. Das liegt nicht unbedingt an Wulff selbst, sondern an den Entwicklungen um ihn herum:

1. Augstein ist immer ein guter Kontraindikator und seine Kolumnen über Wulff werden von Woche zu Woche heuchlerischer und dreister. Wie wäre es denn, wenn Augstein erst einmal Transparenz bei seiner Stiftung herstellt, bevor er von anderen „Transparenz“ einfordert?

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Wie viele Strahlentote gab es in Fukushima, Frau Maischberger?

Gerade habe ich nach langer Zeit wieder einmal versucht deutsches Fernsehen zu konsumieren. Es handelt sich dabei im die ARD-Sendung Maischberger vom vergangenen Dienstag, den 13.12.2011. Diverse Blogs haben darauf aufmerksam gemacht. Schon die Gäste waren ein Knaller: Käßmann und Augstein in einer Sendung! Außerdem Scholl-Latour, ein angeblicher Börsenexperte namens Lehman(n) – nomen est omen – und ein selbst für deutsche Verhältnisse extrem unlustiger „Kabarettist“ namens Richling. Einziger echter Widerpart der Sendung war Weltwoche-Chef Roger Köppel. Man wusste also was einen erwartet.

Die Sendung trug den Titel „Panikjahr 2011: Kommt 2012 der Kollaps?“ und hatte den größenwahnsinnigen Anspruch alle hysterischen Panikattacken der Deutschen des Jahres 2011 durchzusprechen und anschließend gleich noch nächste Lieblingskatastrophe der Deutschen für die nächsten Jahre festzulegen. Titel à la „Das Leben ist endlich“, „Der Tod ist tödlich“ oder „Hilfe! Wir werden alle sterben!“, hätten auch gut gepasst.

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Volksabstimmung Stuttgart 21

Man muss sich nur mal diesen Stimmzettel durchlesen und sich dann ein wichtiges Versprechen der Grünen in Erinnerung rufen: Bürgernähe und Transparenz!

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Gutachten S21

Es gibt mal wieder ein Gutachten zu Stuttgart 21. Sogar die BILD-Zeitung, die in Deutschland ja angeblich die rechtskonservativste und Murdoch-ähnlichste Zeitung sein soll, druckt das Ergebnis der Studie unkommentiert ab. Mir ist dieser unkritische deutsche Umgang mit Gutachten ein Rätsel. Wenn linke Gruppierungen in Deutschland ein Gutachten veröffentlichen, liegt ihnen die Presse zu Füßen. Vereine wie die Grünen und Greenpeace genießen in den deutschen Medien und bei der deutschen Justiz absolute Narrenfreiheit. Wenn Greenpeace auf ein AKW steigt, kommt es als Aufmacher in allen Nachrichten. Das wäre bei uns in Amerika nicht einmal eine Randnotiz wert. Diese Radikalen landen höchstens im Gefängnis oder müssen hohe Strafen bezahlen.

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Castorproteste im Musterland

Die deutschen Bessermenschen haben es geschafft, dass Deutschland alle AKWs abschaltet und nun das beste Besserland auf der ganzen Welt ist.

Trotzdem gibt es bald wieder Castorproteste im Musterland. Warum?!

Wenn die Bessermenschen sich gerne auf deutsche Polizisten stürzen, können sie das auch völlig unbehelligt bei anderen Veranstaltungen tun: Erster Mai, NPD-Aufmärsche, Berliner Regierungsviertel, Fußballspiele, Frankfurter Bankenviertel, Stuttgarter Hauptbahnhöfe. Die Auswahl ist so groß.
Oder können die Linken einfach nicht von ihren geliebten AKWs lassen?

Kretschmann fliegt Hubschrauber

Das meinte der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann also kürzlich als er schwadronierte man müsse in Zukunft mit weniger Autos auskommen. Der kleine Mann verzichtet auf sein Auto, dafür bekommen Weltenretter wie Kretschmann ihren Heli und ihre S-Klasse. Das ist nur fair und keine Doppelmoral.

Es war auch keine Doppelmoral, als Kretschmann mit seiner ganzen Macht die SPD genötigt hat aus dem Pro-21-Bündnis auszutreten. Es sei ja ein Unding, dass eine Regierungspartei mit der Opposition Aktionsbündnisse eingehe. Die SPD hat sich gefügt wie ein geprügelter Hund und ist ausgetreten.

Ein paar Tage später wurde dann publik, dass Kretschmanns Grüne mit der SED-PDS-Linke schon lange im Anti-S21-Bündnis sind und das Engagement noch weiter forcieren. Kretschmanns Erklärung: Das sei etwas ganz anderes!
Das Grünen-Linke-Bündnis hat bis heute Bestand und niemand findet etwas dabei.

In diesem Milieu bin ich noch relativ gut verdrahtet. Ein paar Mal pro Monat heulen mir Leute aus dem rot-grünen Umfeld die Ohren voll, was ihre Spitze alles für Böcke schießt. In der Presse liest man davon nichts. Ich bin gespannt wie lange es noch dauert, bis mal einer von diesen Leuten den Mund aufmacht. Irgendwann ist das Gewissen stärker als die Parteitreue. Wenn dann noch die Presse berichtet, ist der Heiligenschein von Kretschmann ganz schnell weg.

Auf den S21-Stimmzettel komme ich auch noch zu sprechen.
Der hat es in sich.