Betreuungsgeld vs. Kinderkrippe

Nietzschi schreibt einen interessanten Kommentar zum Betreuungsgeld:

Wer würde denn wirklich vom Betreuungsgeld profitieren? Die paar restlichen bayrischen Familien mit Hausfrauen? Hmm … ein paar. Aber vor allem die ganzen Araber-Großfamilien, Türken etc …. wo die Frau sowieso zu Hause bleibt das zum Anlass nehmen kann, dass die Kinder nicht in den Kindergarten müssen – wo sie oh Schreck vlt. Deutsch lernen. Das sehe ich persönlich als Konsequenz.

Dieses Argument höre und lese ich sehr oft. Von Wählern aus allen Lagern. Diese Meinung scheint sehr weit verbreitet zu sein. Und das hat aus meiner Sicht auch einen Grund: Diese Theorie wird gezielt von den dominanten Medien und Parteien gestreut.

„Bildungsferne“ Eltern würden ihre Kinder dann nicht mehr in den Kindergarten schicken. Das ist ein beliebtes Argument im Kampf gegen das Betreuungsgeld. Oder noch besser gegen die „Herdprämie“, wie deutsche Qualitätsmedien das Betreuungsgeld gerne nennen. So viel Neutralität muss sein.

Die Realität sieht aber ganz anders aus. In Wirklichkeit hat das Betreuungsgeld nichts mit dem Kindergarten zu tun. Und es gibt gute Argumente für das Betreuungsgeld. Und wenn ich ehrlich bin, wüsste ich kein einziges stichhaltiges Argument dagegen.


 
Hilfe! Die „Bildungsfernen“ verwahrlosen!
Das war das Argument von Nietzschi: Die Hartzer und ausländischen Großfamilien, die vom Staat leben, räumen dann mächtig ab. So argumentieren auch die linken Parteien. Sie formulieren das natürlich politisch korrekt: „Bildungsferne“ müsse man bilden. Aus Kieselsteinen Diamanten schleifen. Moderne Alchemie.

Oder wie Malte S. Sembten schön formuliert: Die „Bildungsfernen“ müssen in die Kinderkrippen, weil ansonsten das in- und ausländische Prekariat verwahrlose und zu lebenslang Sozialhilfeabhängigen oder zu Berufskriminellen erzogen werde. Frei nach Buschkowski.

Also schön! Dafür gibt es eine ganz simple Lösung, die man auch schon beim Kinder- und Elterngeld realisiert hat. Die „Bildungsfernen“ bekommen einfach kein Betreuungsgeld! Man lese hier:

Im April 2012 brachte die Koalition eine Anrechnung des Betreuungsgeldes auf Leistungen aus Hartz IV in die Diskussion ein, ähnlich wie sie beim Kindergeld und seit 1. Januar 2011 beim Elterngeld erfolgt, wodurch Arme faktisch kein Betreuungsgeld erhalten würden.

Aber dagegen laufen die linken Politiker Sturm.
Muss ich jetzt ausführen wie heuchlerisch und verlogen das ist?

Achgut ist gegen das Betreuungsgeld. Wie lauten ihre Argumente?
Das „liberale“ Blog Achgut (s. Beschneidungsdebatte) hat in Form von Ulli Kulke einmal versucht Argumente gegen das Betreuungsgeld zu nennen. Ich mache es kurz: Im ganzen Essay von Kulke findet sich kein einziges Argument. Er ist strikt gegen die Prämie, aber er kann nicht wirklich ausdrücken warum. Argumenten kommt er an folgender Stelle am nächsten:

Es wäre müßig, sie [die Argumente!] hier nochmal und nochmal aufzuzählen. Integrationspolitisch, bildungspolitisch, sozialpolitisch, bevölkerungspolitisch – darüber ist sich die Republik weitgehend einig – wäre die Einführung des Betreuungsgeldes eine einzige Katastrophe.

Damit bringt Kulke die Betreuungsgeld-Debatte treffend auf den Punkt. Argumente müssen erst gar nicht genannt und ausformuliert werden. Der politische Journalist weiß auch so, dass er Recht hat. Die Qualitätsmedien schreiben die „Republik ist sich weitgehend einig“ und damit ist das Thema abgehakt. Ab und an streut man noch ein hübsches Adjektiv. Sozialpolitisch, bildungspolitisch. Hört sich alles schick an. Mehr muss nicht sein, denn es ist in deutschen Redaktionsstuben Konsens, dass alles Rechtsliberale und Konservative für Deutschland schlecht ist. Und wehe der deutsche Michel entscheidet anders. Dann droht selbstverständlich die Katastrophe.

Eine typisch westliche „Debatte“.
Genau so lief und läuft in den Qualitätsmedien auch die Euro- und die Fukushima-Debatte ab. Müssen wir wirklich erklären, warum wir Großeuropa brauchen? Müssen wir wirklich ausformulieren, warum Atomkraftwerke dringend abgeschaltet werden müssen? Natürlich nicht. Es weiß doch jedes deutsche Kind, dass Atomkraft teuflisch böse ist. Also bitte, das ist Konsens.

Den gleichen Eindruck vermittelte die Presse übrigens auch im Fall Stuttgart 21. Paul hat mir das schön erklärt: Die ganzen Medien taten so als sei ganz Deutschland gegen Stuttgart 21. Dann gab es eine Volksabstimmung und siehe da der propagierte „Konsens“ war gar keiner.

Das Betreuungsgeld gilt nur für Ein- bis Dreijährige!
Beim Thema Betreuungsgeld geht es letztendlich um die fixe linke Idee der Kinderkrippen. Beide Themen sind eng miteinander verknüpft.

Von Krippen sind Kinder im Alter von 1 – 3 Jahren betroffen. Diese Kinder sollen aus ihren Familien herausgenommen und nach „aktuellen Methoden“ erzogen werden. Ein gewisser Typus Mensch spricht in diesem Zusammenhang gerne von „moderner Pädagogik“ und tut so als betriebe er eine neutrale Wissenschaft. Kritiker sehen darin eher typische Versuche einer frühkindlichen, kollektivistischen Indoktrination. Das Vorhaben eine ganze Generation in einheitliche, erwünschte Richtungen zu steuern. Das sind zutiefst anti-liberale Ziele.

Verbieten kann und sollte man diese Krippen nicht. Es gibt genug berufstätige Eltern, die diese Krippen einfordern. Aber diese Krippen sind sehr teuer und kosten viel Geld. Da ist es für den Staat interessant, wenn es auch noch Familien gibt, die ihre ein bis drei Jahre alten Kinder selbst erziehen. Das soll es ja auch noch geben, habe ich gehört.

Die Betreuung durch Angehörige ist günstiger und besser.
Das Betreuungsgeld soll Geld sparen und die Wahlfreiheit wieder herstellen. Schon alleine aus diesem Grund lohnt sich das Betreuungsgeld. Angehörige, die ihre betagten Eltern pflegen, erhalten vom deutschen Staat aus diesem Grund ebenfalls ein Pflegegeld.

Es gibt zwei typische Altersgruppen, die Hilfe benötigen: Greise und Kleinkinder.

Warum sollte der deutsche Staat in einem Fall die häusliche Hilfe fördern, im anderen Fall aber nicht? Warum sollte man für jedes Baby und jeden Greis teure Krippen- und Altersheimplätze unterhalten, wenn es noch Menschen gibt, die intensiven Kontakt zu ihren Kindern und Eltern wollen und diese Arbeit kostengünstig und liebevoll übernehmen?

Das Betreuungsgeld folgt auf den ersten Blick der Logik der heutigen Transfergesellschaft nach immer neuen Transferleistungen. Aber es ist nur eine Reaktion. Eine Reaktion auf die Mentalität der deutschen Gesellschaft jedes Kleinkind im Alter von eins bis drei habe das Recht auf eine professionelle Windelwechsel-Dame.

Die typische Rolle der FDP und der Medien.
Die Rolle der angeblich „liberalen“ FDP ist wie immer fatal und schlimm.

Schon im Koalitionsvertrag wurde klar ausgehandelt und festgelegt:

Um Wahlfreiheit zu anderen öffentlichen Angeboten und Leistungen zu ermöglichen, soll ab dem Jahr 2013 ein Betreuungsgeld in Höhe von 150,- Euro pro Monat, gegebenenfalls als Gutschein, für Kinder unter drei Jahren als Bundesleistung eingeführt werden.

Genau das will Seehofer nun umsetzen. Die FDP will aber plötzlich nicht mehr.
Sie verstößt damit gegen Koalitionsvertrag. Natürlich liest man von alldem in den gleichgeschalteten deutschen Medien nichts. Die FDP habe Recht und Seehofer sei der Böse. So die Story. Die dominanten Medien in Deutschland können alles behaupten, denn es existiert kein Gegengewicht.

Die gewaltige Fehlanalyse der FDP.
2005 und 2009 hatte man als rechter Wähler in Deutschland die Wahl zwischen einer großen Koalition oder Schwarz-Gelb. Natürlich wählten viele rechte Wähler deshalb die FDP anstatt die CDU, denn Schwarz-Gelb ist vermeintlich rechter als Schwarz-Rot. So die Logik der Wechselwähler. Man kann das sehr gut an den Wählerströmen nachvollziehen. Diese Wähler verdoppelten das Ergebnis der FDP.

Die FDP hat dies offensichtlich nie begriffen. Anstatt einen Rechtsruck zu vollziehen, vollzog sie einen Linksruck. Die FDP hat sich nie um die Interessen ihrer Wähler gekümmert. Einen solchen Realitätsverlust habe ich bei einer Partei noch nie erlebt.

Die wahren Werte der FDP.
Die Stunde der FDP wäre die Eurokrise. Dort hätte sie marktwirtschaftliche und ordnungspolitische Ziele hochhalten müssen. Das hat sie aber nie gemacht. Das glatte Gegenteil ist der Fall. Jeder Unsinn und jedes „Rettungspaket“ der Merkel-Regierung wird durchgewunken, für richtig befunden und abgesegnet.

Nun aber da es um das Betreuungsgeld geht, tut die FDP plötzlich so als stünde der Untergang der Marktwirtschaft auf dem Spiel. Dabei ist das Betreuungsgeld gerade aus wirtschaftlicher und ordnungspolitischer Sicht sinnvoll.

Vielleicht ist das auch die tiefere Logik der FDP. Sie ist beim Euro auf der Rot-rot-grünen Linie und beim Betreuungsgeld ist sie es auch. Die Deutschen sollten die FDP begraben und durch eine echte rechtsliberale Partei ersetzen.

Weitere Artikel zum Betreuungsgeld und zur Beschneidungsdebatte.

Achgut beschneidet die Debatte.

Hannes Stein über den Mohammed-Film.

Die Posse um das deutsche Betreuungsgeld.

43 Gedanken zu „Betreuungsgeld vs. Kinderkrippe

  1. Ich bin da gespalten. Buschkowski fordert in seinem Buch „Neukölln ist überall“ ebenfalls die Ganztagsbetreuung von Kindern durch staatliche Institutionen – weil er sieht, wie der Nachwuchs des inländischen und ausländischen „Prekariats“ verwahrlost und im „Privatunterricht“ zu lebenslang Sozialhilfeabhängigen oder zu Berufskriminellen erzogen wird. Und darin gebe ich Buschkowski Recht.
    Andererseits würde ich meine Kinder höchst ungern ganztägiger staatlicher Indoktrination aussetzen. Die Jugend von früh an mit Beschlag zu belegen und der Familie zu entfremden, ist ein Kennzeichen totalitärer Staatswesen. (Pimpfe, HJ, BDM bei den Nazis, FDJ in der DDR, etc.)

    • DL hat eine falsche Einwanderungspolitik. Diese falsche Politik will man nun korrigieren, indem man die Kinder ab dem ersten Jahr in staatliche Erziehungsanstalten steckt.

      Muss ich weiter ausführen, warum dieses Vorgehen absurd ist?

      DL kümmert sich nie um das ursächliche Grundproblem, stattdessen macht man reihenweise neue Baustellen auf.

      Man doktert nur an den Symptomen herum und macht es eher schlimmer als besser. Wie beim Euro auch.

      • DL hat eine falsche Einwanderungspolitik.

        Wie formulierte Schäuble sichtlich stolz: „Deutschland war noch nie ein Land, das aussucht!“

        Stimmt (zumindest, wenn man „aussuchen“ nicht mit „selektieren“ übersetzt). Nur, warum halten dann die Multikulti-Fans uns immer wieder die USA, Kanada und Australien als Beispiele vor Augen, wie fruchtbar Einwanderung ist? Diese besagten Staaten suchen nämlich ihre Einwanderer knallhart aus. Sie unterhalten kein soziales Netz für ihre Einwanderer – im Gegenteil. 90% unserer moslemischen Einwanderer würden diese Länder nicht einmal in die Nähe ihrer Grenzen lassen.

        Ein idiotischer deutscher Journalist schrieb angeblich aus Kanada, in Kanada würde Deutschland wegen seines Umgangs mit Einwanderern allgemein verachtet. Er meinte natürlich, verachtet wegen der schrecklichen Diskriminierung der Immigranten in Deutschland. Aber das hat er wohl völlig falsch verstanden – oder er hat schlicht gelogen.

      • Wie formulierte Schäube sichtlich stolz: “Deutschland war noch nie ein Land, das aussucht!”

        Jap. Außer in Auschwitz. An der Rampe.

        Mein Lieblingszitat von Schäuble stand im Februar 2010 in der NZZ:

        Der Zweck heiligt nicht grundsätzlich alle Mittel. Vor einigen Jahren hatten wir eine Debatte um die Entführung eines Kindes. Hier ging es um die Frage, ob man Folter androhen darf, um Informationen zu erhalten. Ich habe dort klar gemacht, dass hier nie der Zweck die Mittel heiligen kann. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber es gibt andere Fälle, in denen der Zweck die Mittel heiligen kann, wie im Fall der Steuerhinterziehung. Der Zweck ist die gleichmäßige Besteuerung aller Bürger.

        Besser kann ich seinen fehlenden Charakter auch nicht beschreiben.

      • Danke, lieber Viewer, für dieses Zitat von Schäuble.
        Ist das schon Schizophrenie oder ist es nur unnormal oder was…?

      • Ist das schon Schizophrenie oder ist es nur unnormal oder was…?

        Schizophrenie ist das nicht. Mir kommt es eher vor wie der ganz normale deutsche Wahnsinn. Ich habe schon lange vor zu diesem Zitat einen Artikel zu schreiben. Ich glaube Broder hat auch schon einmal etwas dazu geschrieben. Müsste man mal googlen.

    • Ich lehne die Datenhehlerei in jeder Form ab: Der Staat darf Straftäter nicht belohnen und Straftaten nicht legitimieren. Punkt.

      Aber die Aussage von Schäuble ist nicht unbedingt ein Zeichen für Charakterlosigkeit. Warum? Weil man fairerweise hinzufügen sollte, dass es hier um zwei unterschiedliche Kategorien geht: Auf der einen Seite sehe ich die körperliche Unversehrtheit und die elementare Menschenwürde. Auf der anderen Seite sehe ich nur Geld und andere materielle Werte.

      • Weil man fairerweise hinzufügen sollte, dass es hier um zwei unterschiedliche Kategorien geht.

        Das ist ja genau der Punkt. Du bist also auch so ein Schäuble-Typ. Das Thema ist hochinteressant. Vielleicht kommt ja bald mein lange geplanter Artikel dazu. Hier ist der Platz recht begrenzt.

  2. Also ich wüsste schon ein Argument dagegen: Es ist schlicht nicht die Aufgabe des Staates, Kinder zu finanzieren. Auch deren Erziehung nicht. Allerdings gilt das genauso für staatliche Kinderkrippen. In Westeuropa scheint es quasi ein elftes Gebot zu geben (muss auf der Tafel gestanden haben, die Moses fallen gelassen hat), dass Kinderkrippen nur durch den Staat bereitgestellt/bezahlt werden können. Weshalb nicht auch da freies Unternehmertum bessere (und billigere) Resultate liefern sollte, wie in praktisch jedem anderen Bereich, ist nicht einzusehen.

    Buschkowskis Argument, so quasi Kriminalitätsprävention betreiben zu wollen, ist eine reine Kapitulation. So in etwa das Aequivalent zur Durchsuchung der 80jährigen Nonne vor dem Check-in. Man hat die Eier nicht, die, um die es geht, mal mit etwas weniger Zuckerwatte zu bedienen, deshalb müssen alle darunter leiden.

    • Es ist schlicht nicht die Aufgabe des Staates, Kinder zu finanzieren.

      Ich schätze auch in der Schweiz gibt es etliche Zuschüsse für Kinder. Es gibt Kindergeld. Es gibt Kindergärten. Es gibt Schulen. Und so weiter.

      Wir können jetzt ewig über den Sozialstaat reden. Das mache ich gerade auch mit Skipper. Siehe hier, damit wir nicht alles doppelt besprechen.

      Letztendlich muss ich sagen: Den Sozialstaat bekommt man nicht mehr los und er ist auch nicht grundsätzlich falsch. Es geht seit spätestens Marx nicht mehr um das “ob”, es geht nur noch um das “wie”.

      • Mit dem Kindergeld ist das so eine Sache, das hat nicht unbedingt etwas mit Sozialstaat zu tun.
        Die meisten Menschen empfinden es als ungerecht einen Menschen so zu besteuern das im zu wenig zum Leben bleibt.
        Aus diesem Grund wird ein Teil seines Einkommens nicht besteuert. Je mehr Menschen von diesen Einkommen leben müssen ( Ehepartner, Kinder, ect… ) umso größer wird dieses steuerfreie Existenzminimum.

        Allerdings profitiert jemand der wenig Einkommen hat kaum von diesen Freibeträgen, deswegen gibt es das Kindergeld, welches das Existenzminimum des Kindes abdecken soll. Bei höheren Einkommen wird es mit den Kinderfreibeträgen verrechnet.

        Der Witz ist, das dies auch für das sogenannte Ehegattensplitting gilt, das die Linken am Liebsten abschaffen wollen.

  3. Gegen das Betreuungsgeld bin ich schon aus dem schlichten Grund, weil es eine weitere kostspielige Sozialleistung ist, genauso wie v.d. Leyens Zuschussrente und ähnliche Wohltaten mehr, die z.Zt. wieder diskutiert werden.

    Alle diese generösen und die eigene Wiederwahl fördernden milden Gaben der Politiker haben 3 Merkmale gemeinsam.

    1) Sie scheinen für sich genommen auf Anhieb nicht sinnfrei oder gar „gerecht“ zu sein,

    2) sie werden leider von Geld bezahlt, das man anderen Leuten zuvor wegnimmt oder sich leiht und

    3) in ihrer Gesamtheit führen sie folglich irgendwann entweder zu einer exorbitanten Staatsverschuldung oder zu einer Steuerlast, die alle Leistungsträger gründlich demotiviert.

    Merkmal 3) wäre natürlich nicht gegeben, wenn man anderswo Ausgaben kürzen würde, z.B. die Hartz-IV-Sätze senken. Aber das wird nicht passieren, wie die Erfahrung lehrt.

  4. Grundsätzlich richtig wäre der dem Betreuungsgeld genau entgegengesetzte Weg:

    Sozialleistungen, die den Großteil der Staatsausgaben ausmachen, radikal kürzen, Steuern kräftig senken.

    Dann bleibt den Eltern mehr Geld übrig und sie können selbst frei entscheiden ob das sie ausgeben wollen, um die Kinder in eine Krippe zu geben oder ob lieber ein Elternteil auf Erwerbsarbeit verzichtet und die Kinder zu Hause betreut.

    • Das stimmt. Grundsätzlich besser wäre es ohne staatliche Kinderkrippen und ohne staatliches Betreuungsgeld.

      Das steht aber leider erst gar nicht mehr zur Diskussion. Das linke Lager hat die Propaganda-Schlacht um die Kinderkrippen gewonnen.

      Jetzt geht es wie so oft nur noch darum den Schaden gering zu halten. Das nennt man dann wohl Realpolitik.

      Wenn man die Sache grundsätzlich angehen würde, müsste man die Einwanderung steuern. Aber das ist in DL offenbar utopisch.

      • Wenn man die Sache grundsätzlich angehen würde, müsste man die Einwanderung steuern. Aber das ist in DL offenbar utopisch.

        Hmmm…vielleicht wäre eine durchgreifende Kürzung sozialer Leistungen schon Steuerung genug. Immerhin scheint ja Amerika im Durchschnitt wesentlich leistungsbereitere Einwanderer anzuziehen.

        1/3 der hiesigen Türken dagegen räumen offen ein, dass sie nur wegen der Sozialleistungen hier sind und ohne dies sofort zurückkehren würden, wie selbst die linke WAZ verschämt berichten musste.

        http://www.derwesten.de/panorama/die-haelfte-der-tuerken-will-zurueck-in-die-heimat-id4424028.html

        (am Ende des Artikels)

      • Richtig, genau so löst man die Probleme. Sozialhilfe nur noch für 5 Jahre. Kein Kinder-, kein Eltern- und kein Betreuungsgeld für Sozialhilfe-Empfänger. Keine kostenlose Mitversicherung von Eltern in der Türkei. Da gibt es 100 Ansatzpunkte. Dann die Steuerung der Einwanderung. Und so weiter.

        Aber irgendwann ist es auch zu spät. Amerika hat dieses Problem schon. Weite Bevölkerungsteile sind nicht besonders intelligent. Das geht mit den ehemaligen Sklaven los und endet bei den illegalen Einwanderen. Über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte war in diesen Schichten Intelligenz nicht gefragt. Bis sich eine Population davon wieder erholt, das dauert. Man sieht heute noch in den SATs wie schlecht diese Leute abschneiden.

        Die Linken sagen natürlich, dass sei „ökonomisch begründet“. Will heißen die Armut sei schuld. Das kann man aber aus den SATs nicht ablesen. Die armen Einwanderer aus Asien zum Beispiel schlagen die etablierten Weißen in einigen Fächern um Längen.

    • Die meisten Eltern zahlen wenig bis überhaupt keine Steuern, bzw bekommen beim Lohnsteuerjahresausgleich das meiste wieder heraus.
      Die Beitragsfreie Mitversicherung des Ehegattens und der Kinder in der gesetzlichen Sozialversicherung ist heute schon ein Anreiz dafür das ein Elternteil auf Erwerbsarbeit verzichtet.
      Auch die meisten anderen Arbeitnehmer würden von einer Senkung der Lohnsteuer nicht wirklich profitieren, anders sieht es aus wenn man die Mehrwert- und andere Verbrauchssteuern senkt.

      Wo man ansetzen kann sind die Sozialversicherungen.
      Das fängt mit der Arbeitslosenversicherung an: hier ist es IMHO einfach unmoralisch Menschen die so wenig verdienen das sie im Fall einer Arbeitslosigkeit nicht mehr als mit Hartz IV erhalten zwangsweise zu versichern.
      Das würde vor allem Menschen mit niedrigen Bruttoeinkommen mehr Nettolohn bringen.

  5. Ein interessanter Aspekt sind die Umfragen zum Betreuungsgeld: Meist heißt es dann nur ein Drittel der Bevölkerung unterstützt diese Idee. Das mag auf den ersten Blick nicht sehr viel sein, allerdings ist zu bedenken, dass es besser abschneidet als Peer Steinbrück in einem Vergleich zu Frau Merkel und besser als die SPD in ihrer Gesamtheit. Außerdem sollte gesagt werden, dass die Menschen, die es betrifft, das Betreuungsgeld sehr wohl wollen. Fast jeder zweite Deutsche zwischen 18 und 40 wünscht sich das Betreuungsgeld, und wenn man nur die Verheirateten in diesem Alter fragt, sind es beinnahe 60%.

    • Es ist nicht verwunderlich: Meist stimmen vor allem die Gruppen für eine weitere Sozialleistung, die potentiell davon profitieren würden. Würde ein Pflegezuschlag zur Rente diskutiert, sähen die Werte etwas anders aus.

      Grundsätzlich ist es Wahnsinn, in einem hochverschuldeten Staatswesen noch weitere Sozialleistungen einzuführen, deren Auswirkungen man überhaupt nicht überblicken kann. Ich sehe dabei aber nicht nur die Linken und die Sozialdemokraten als treibende Kraft.

      Fragen Sie eine beliebige IHK, fragen Sie eine Handwerkskammer, fragen Sie die Wirtschaftsverbände: Alle Vertreter der Wirtschaft werden Ihnen sagen, dass Kinderkrippen und Kindergärten unbedingt notwendig sind, damit der Standort Deutschland weiterhin so hohe wirtschaftliche Leistungen bringen kann.

      Der Staat kann aber niemals für alle Kinder in diesem Alter einen Betreuungsplatz schaffen. Folglich werden die Eltern ohne Betreuungsplatz so lange fordern und notfalls klagen, bis für sie ein Ausgleich geschaffen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie freiwillig keinen Betreuungsplatz anstreben, oder ob sie keinen Betreuungsplatz mehr bekommen haben.

  6. Außerdem sollte gesagt werden, dass die Menschen, die es betrifft, das Betreuungsgeld sehr wohl wollen. Fast jeder zweite Deutsche zwischen 18 und 40 wünscht sich das Betreuungsgeld, und wenn man nur die Verheirateten in diesem Alter fragt, sind es beinnahe 60%.

    Na klar, da hab' ich keine Zweifel. Und wenn man die Rentner fragt, sind bestimmt fast alle für die Zuschussrente, je mehr, desto besser. Irgendwie hat doch fast jeder zuwenig, oder?

    Ich hab' übrigens noch eine Idde für eine schöne Sozialleistung: Den Singlezuschlag. Alleinleben ist doch teurer als zu zweit leben. Das weiß jeder, der sich mal hat scheiden lassen. Eine 80-qm-Wohnung , deren Kosten man sich durch zwei teilt, ist billiger als zwei 40-qm-Wohnungen. Die Packung mit 200 gr. Wurst kostet auch weniger als zwei Packungen zu 100 gr und so weiter und so fort.

    Fragen wir doch mal die Singels, was die vom Singlezuschlag halten!

    P.S.: Was meinen Sie, was raus kommt, wenn zwei Füchse und eine Gans darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt?

    • Du argumentierst ja mit der Kostenfrage. Das halte ich für nicht schlüssig. Das habe ich ja auch im Artikel schon recht ausführlich besprochen.

      In diesem Fall sollte die Gans (=der Steuerzahler) für das Betreuungsgeld sein, denn diese Prämie spart dem Steuerzahler viel Geld.

      Das Betreuungsgeld schafft Anreize, dass weniger Eltern ihre Kleinkinder in die Kinderkrippen stecken.

      Das müsste sich für den Staat und damit den Steuerzahler rechnen. Aber wir können das gerne in Gedankenspielen nachrechnen.

      Ein Beispiel aus wiki:

      Schätzungen von 2007 beziffern die Kosten für den Ausbau der Krippenplätze derart, dass ein Drittel der Kleinkinder einen Krippenplatz erhalten kann, auf 10 Milliarden Euro, sowie weitere 5 Milliarden Euro jährlich für die Betriebskosten.

      Ein Betreuungsgeld von 100 Euro monatlich für jede Nichtinanspruchnahme eines Krippenplatzes wurde 2007 mit 1,45 Milliarden Euro jährlich beziffert.

      Wenn man es richtig macht, bekommen die „Bildungsfernen“ eben kein Betreuungsgeld:

      Im April 2012 brachte die Koalition eine Anrechnung des Betreuungsgeldes auf Leistungen aus Hartz IV in die Diskussion ein, ähnlich wie sie beim Kindergeld und seit 1. Januar 2011 beim Elterngeld erfolgt, wodurch Arme faktisch kein Betreuungsgeld erhalten würden.

      Das muss man einfach umsetzten, aber ich wette dagegen laufen die linken Heuchler Sturm.
      (Ich ergänze das vielleicht im Artikel).

      Interessant wäre es noch, wenn man die staatlichen Subventionen herunterrechnet auf die Kosten pro Platz und Monat. Diese Kosten liegen mit Sicherheit weit über 150€ im Monat. Ich las irgendwo von 1200€ Kosten pro Platz und Monat. Bezahlen das alles die Krippen-Eltern? Wohl kaum. Die bezahlen einen winzigen Bruchteil, den Rest bezahlt der Staat.

      • Solange man sich – wie Du es hier tust – gedanklich im Rahmen der wasserköpfigen Sozialsysteme bewegt, wird man sich solange im Kreis drehen, bis das System schließlich kollabiert. Ich würde das nicht Realpolitik nennen sondern Resignation. Wobei mir diese sicher nicht fremd ist.

        Dabei kann Deine Rechnung für sich genommen durchaus irgendwie richtig sein, das will ich gar nicht bestreiten.

      • Den Sozialstaat bekommt man nicht mehr los. Auch in Amerika nicht. Der Sozialstaat ist auch nicht grundsätzlich falsch. Man muss ihn „nur“ intelligent regeln. Du willst auch deine Rente und deine Krankenversicherung. Es geht nicht um das „ob“, es geht um das „wie“.

      • Die Zahlen sind zwar korrekt, passen aber nicht zusammen. Ein Kita-Platz kostet zwar grob 10mal so viel wie das vorgeschlagene Betreungsgeld, wenn man allerdings erfahren will ob das Betreuungsgeld einen finanziellen Vorteil bringt, müsste man wissen wieviele Eltern tatsächlich wegen des Betreuungsgeldes auf ihren Anspruch verzichten. Bei denen die arbeiten dürfte der Anteil bei 150 € im Monat eher gering sein. Es bleiben nur diejenigen die zu Hause sind und die ihr Kind zwar eigentlich gerne in eine Kita stecken würden, bei 150€ aber darauf verzichten.
        Die monatliche Gabe düfte allerdings gerade bei den Hartz4- Empfängern den größten Anreiz ausüben. Wenn man also wirklich etwas verdienen kann (was mir eher fraglich erscheint) müsste man gerade bei denen anfangen das Betreuungsgeld auszugeben.

      • Es geht hier nicht ums Geld verdienen oder die Frage, wie viele genau aus diesem Grund keine Krippe nehmen. Das kann man nicht wirklich beziffern. Alleine wegen dem Geld macht es wohl niemand. Das Betreuungsgeld ist aber wohl kein Hindernis, sondern was? Richtig ein Anreiz. Ein kleines Leckerli.

        Darum geht es sehr oft in der Politik: Anreize setzen. Ob Anreize wirklich funktionieren, ist natürlich eine berechtigte Frage. Aber ich denke schon.

  7. Der Sozialstaat in Europa und in Deutschland wird in absehbarer Zeit schlicht nicht mehr bezahlbar sein. Dann sind wir ihn los. Ich fürchte nur, das wird nicht ohne grobe Verwerfungen abgehen.

    Über Amerika weiß ich diesbezüglich zu wenig.

    Meine Krankenversicherung ist privat und das hat mit Sozialstaat nichts zu tun.

    • Das erzählte man sich wahrscheinlich schon in den alten Hochkulturen, dass das ganze „bald“ nicht mehr finanzierbar sei. Einige vergessen so ein bisschen die Geschichte. Der Staat hat sich das Geld bisher noch immer geholt. Da gibt es nicht viele Ausnahmen. Die Frage ist nur: Wie und wieviel.

      Sei es über Inflation, über höhere Steuern oder was auch sonst. Unter FDR in der Great Depression und während WW2 lag die Einkommenssteuer für die Reichen bei ca. 95%! Die genauen Zahlen müsste ich nachschauen. Der Goldbesitz wurde verboten. Ich glaube Zwangsanleihen gab es auch. Die Banken und die Reichen waren die Sündenböcke.

      Das sind genau die gleichen Methoden, die heute wieder im Gespräch sind. Das sind noch die „mittel-harten“ Methoden. Die wirklich harten Methoden beinhalten dann kriegerische Raubzüge in andere Länder und das mit Gewalt verbundene Ausrauben gewisser reicher Minderheiten.

      Meine Krankenversicherung ist privat und das hat mit Sozialstaat nichts zu tun.

      Welches Gesundheitssystem ist in Europa schon noch privat. Selbst in Amerika ist es schon durchsozialisiert. Zum Teil mit guten Argumenten, zum anderen Teil mit sehr schlechten.

      • Das erzählte man sich wahrscheinlich schon in den alten Hochkulturen, dass das ganze „bald“ nicht mehr finanzierbar sei. Einige vergessen so ein bisschen die Geschichte. Der Staat hat sich das Geld bisher noch immer geholt. Da gibt es nicht viele Ausnahmen.

        Was es bisher allerdings noch in keiner Hochkultur gab, war eine Geburtenrate von 1.36 Kindern pro Frau. Die haben wir zurzeit in Deutschland, Tendenz sinkend.

        Solange sich die Leute ordentlich vermehren – was bisher immer der Fall war – ist vieles zu finanzieren, vor allem ein auf Umlage beruhendes Rentensystem. Wie das allerdings funktionieren soll, wenn zukünftig ein Erwerbstätiger für 1,47 Rentner sorgen muss, ist doch erklärungsbedürftig.

        Das dann alle länger arbeiten müssen, ist eh klar. Das funktioniert aber auch nur begrenzt.

      • Was es bisher allerdings noch in keiner Hochkultur gab, war eine Geburtenrate von 1.36 Kindern pro Frau. Die haben wir zurzeit in Deutschland, Tendenz sinkend.

        Das stimmt. Die Hochkulturen damals hatten aber auch noch nicht das Kapital. Und das Gesundheitssystem. Wer damals 50 wurde war ein Greis, wer heute 65 wird, könnte oft noch 20 Jahre arbeiten. Das will einfach nicht in das Hirn der Gewerkschaften und Politiker hinein.

        Das dann alle länger arbeiten müssen, ist eh klar. Das funktioniert aber auch nur begrenzt.

        Das ist der Schlüssel. Länger arbeiten. Natürlich kann das ein Straßenarbeiter, der seit 14 arbeitet, nicht leisten. Aber der hat auch heute schon mit 50 seine Frührente. Ich will den Straßenarbeiter sehen, der mit 65 noch arbeitet. Das ist eine ziemliche Scheindiskussion. Diese Gruppe bekommt dann eine niedrigere Rente. Das ist ganz einfach Mathematik. Woher soll das Geld auch kommen.

        Das andere große Problem ist die starre Grenze nach oben. Ich kenne einige Ärzte für die war und ist ihr Beruf ihr Leben. Es ist in DL pervers geregelt, dass man von einem Tag auf den anderen aufhören muss.

        Ein guter Freund von mir, ein Chefarzt einer Inneren Abteilung, musste vom einen Tag auf den anderen aufhören, weil er 65 wurde. Der Mann war topfit und wollte nicht gehen. Aber die Deutschen sind Anankasten. Wer 65 ist, muss gehen. Vor allem im öffentlichen Dienst, also beim Staat.

        Am Freitag noch über 100 Patienten verantwortet, am Montag in Rente. Das muss man sich einmal vorstellen. Der Mann ist heute noch fix und fertig. Der weiß gar nicht was er den ganzen Tag tun soll, der langweilt sich zu Tode. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ganze Generationen könnten noch so viel von ihm lernen. Aber von heute auf morgen zwingt man ihn in DL in Rente. Das ist doch der helle Wahnsinn.

        Das sieht man mal was deutsche Politiker für Idioten sind. Reden groß über die Rente mit 67 für alle, aber die Leute die jetzt schon länger arbeiten wollen, schickt man weg.

        Ein anderer Bekannter von mir arbeitet für Mercedes in Japan. In Japan kommen die Ingenieure noch mit 85 (!) drei Mal die Woche in die Firma. In Japan ist es so: Mit 60 oder 65 gibt man seine leitende Funktion ab, aber dann wird man nicht vor die Tür gesetzt, sondern man ist immer noch für die Firma oder den Staat tätig. Als Berater, als Ausbilder, als Vorbild, als zusätzliche Kraft, als Kapazität und so weiter. Reduzierte Arbeitszeiten natürlich, nur noch ein paar Tage die Woche, je nach Gesundheitszustand. Aber man ist nicht weg, man ist immer noch da.

        Amerikaner und Europäer dagegen schicken ihre ganze Erfahrung in die Wüste. Das ist eine immense Geldverschwendung im doppelten Sinne: Erstens kostet es extrem viel Rente und zweitens geht unnötig viel Erfahrung verloren.

    • Angesichts der Tatsache das viele Beamte private Krankenversicherungen haben, die der Staat bezahlt ist das eine ziemlich gewagte Aussage.

      In einer echten Marktwirtschaft dürfte sich übrigens jeder privat versichern.
      Der Staat würde dabei ganz sicherlich den gesetzlichen Rahmen vorgeben und Bedürftigen die Versicherung subventionieren.

      Prinzipielle halte ich übrigens das Abrechnungsverfahren der privaten Kassen für besser, als das der gesetzlichen Kassen bei dem kein Patient weis, welche Preise der Arzt in Rechnung stellt.

      • Angesichts der Tatsache das viele Beamte private Krankenversicherungen haben, die der Staat bezahlt ist das eine ziemlich gewagte Aussage.

        Das stimmt nicht. Die private Krankenversicherung der Beamten zahlen die Beamten selber.

      • Das stimmt nicht. Die private Krankenversicherung der Beamten zahlen die Beamten selbst.

        Der Satz ist rein formal richtig. Aber es fehlt ein wichtiger Teil. Die deutschen Beamten bezahlen über ihr Gehalt zwar ihre private Krankenversicherung, aber diese übernimmt nur ca. 20% der Kosten. Die anderen ca. 80% der Arztkosten bezahlt eine staatliche Beihilfe.

        Man muss außerdem sagen, dass dieses Versicherungssystem ein wichtiges Argument ist, warum man in DL überhaupt noch gut bis sehr qualifizierte Menschen für den deutschen Staat arbeiten wollen. Die Gehälter beim deutschen Staat sind eher kein Anreiz.

      • …bei dem kein Patient weis, welche Preise der Arzt in Rechnung stellt.

        Das ist wirklich ein großer Witz im dt. Gesundheitssystem. Dieses Verfahren geht aus irgendeinem Grund von den gesetzl. Krankenkassen aus. Es sind nicht einmal die Ärzte, es sind die Kassen.

        Es gibt 180 + x gesetzl. Krankenkassen in DL. Auch da könnte man kräftig reduzieren. Im Grunde reicht eine einzige staatliche Kasse. Da würde man sich schon 179 „Vorstandsvorsitzende“ samt Anhang sparen. Die deutschen quasi-staatlichen Krankenkassen-Bosse nennen sich wirklich „Vorstandsvorsitzende“ und genehmigen sich Gehälter, bei denen selbst Spitzenpolitiker bei weitem nicht mithalten können. Wie bei den „Rundfunkanstalten“ in DL auch. Die ÖRF-Bosse übertreffen sogar die Kanzlerin.

      • Die deutschen Beamten bezahlen über ihr Gehalt zwar ihre private Krankenversicherung, aber diese übernimmt nur ca. 20% der Kosten. Die anderen ca. 80% der Arztkosten bezahlt eine staatliche Beihilfe.

        Bei den Beamten, die ich kenne, sind es nur 50%.

      • Vielleicht ist das von Bundesland zu Bundesland verschieden. Bei denen, die ich kenne, sind es 80. Bei Neueinstellungen wird mittlerweile eventuell gespart. Auf der einen Seite logisch, auf der anderen Seite schlecht, weil dann wollen weniger Qualifizierte Beamte werden.

  8. Es ist im Interesse des Staates und der Gesellschaft dass neue Steuer- und Beitragszahler heranwachsen. Die Wahrscheinlichkeit dass ein Kind einmal „Nettoleistungsträger“ für die Gesellschaft wird ist dann am höchsten wenn dies auch für das Elternpaar gilt. Solche Elternpaare investieren laut Geld Magazin im Schnitt 350.000 Euro in ihre Kinder, der Staat leistet im Schnitt 400.000 Euro an diesen neuen Bürger (teils mittelbar über seine Eltern), erhält aber von ihm/ihr im Durchschnitt 470.000 Euro an Steuern und Sozialleistungen. Der Anteil und die Summe der „Kindskosten“ den die Eltern selbst tragen ist um so höher je grösser die zukünftige Nettoleistung der Kinder wird (ein Hochschulstudium kostet die Eltern selbst in Deutschland im Schnitt 40.000 Euro).

    Gerade solche Eltern sollten daher vom Staat die wirksamsten Anreize erhalten auch mehr Kinder zu bekommen und großzuziehen.

    Leider wirken die staatlichen Anreize in Deutschland um so stärker fürs Kinderkriegen (von „großziehen“ kan man hier nicht mehr reden) je geringer bei einem Elternpaar (bzw. einer gegebenen Mutter) die Wahrscheinlichkeit ist dass seine/ihre Kinder jemals irgend einen Beitrag zum Gemeinwesen leisten werden. Wir subventionieren systematisch die Erzeugung neuer Nettoempfängergenerationen. Faktisch gibt es im System und vor allem der Gesellschaft und im Berufsleben Deutschlands sogar negativ wirkende Anreize gegen das Kinderkriegen die um so stärker wirken je grösser die Nettoleistung der Eltern für die Gesellschaft, und damit die Wahrscheinlichkeit dass dies auch für ihre Kinder gelten wird, ist.

    • Das sehe ich genauso. Deshalb ist es auch wichtig, dass Transferleistungen wie Kinder-, Eltern- und Betreuungsgeld mit der Sozialhilfe verrechnet werden. Und trotzdem bekommen ausländische Großfamilien noch auf zu hohe Summen. Da stimmt das System nicht. Am besten man stellt das System auf Sachleistungen wie Essensmarken um. Außerdem sollte es Sozialhilfe nur für ca. 5 Jahre geben. Und was noch wichtiger ist: Erst 10 Jahre nach der Einwanderung. Das verhindert die Einwanderung in die Sozialsysteme. Kein Pakistani wird mehr nach DL wegen der Sozialhilfe kommen, wenn er dafür vorher 10 Jahre arbeiten muss.

  9. Der Staat steckt in einem Dilemma.
    Vollmundig wurde versprochen für jedes Kind ab 1 Jahr, so das von den Eltern gewünscht wird, einen Krippenplatz zur Verfügung zu stellen.
    Das Dilemma ist da: der Staat kann dieses Versprechen nicht halten.
    Der Ausweg: durch das Betreuungsgeld soll künstlich die Nachfrage nach Krippenplätzen gesenkt werden.
    Der Staat schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Durch die Senkung der Nachfrage nach Krippenplätzen kann der Staat sein leichtfertiges Versprechen doch noch einhalten. Außerdem ist das Betreuungsgeld kostengünstiger als die Vorhaltung und der Betrieb des Krippenplatzes. Es wird also auch noch Steuergeld gespart.

    So weit, so gut, würde man meinen.
    Nun kommen aber die Ideologen auf den Plan, die über den Krippenplatz die richtige (!) (was ist das?) Erziehung des Kindes gewährleisten wollen. Es fehlt nur noch das Gesetz, das die Krippenpflicht einführt. Das haben sich selbst die Ideologen der DDR nicht getraut. Aber heute dient das nur dem Interesse des Kindeswohls. 🙂
    Noch ein ganz starkes Argument? Viele Eltern sind nicht in der Lage ihre Kinder richtig zu erziehen. (Jetzt werde ich mal sarkastisch. Wäre Sterilisation nicht billiger?)

    Meine These:
    Das Betreuungsgeld sollte, auch wenn negative Auswirkungen befürchtet werden, eingeführt werden. Als Anreiz für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen möchten. Obwohl das Betreuungsgeld den finanziellen Verlust durch die Aufgabe der Erwerbsarbeit nicht kompensiert. Es ist wirklich nur ein minimaler Anreiz.
    Wer keine Arbeit hat, also durch die Betreuung des Kindes keinen finanziellen Nachteil durch den Verlust der Erwerbsarbeit hat, hat auch keinen Anspruch auf Betreuungsgeld. Ich höre schon den Aufschrei der durch D hallt. Aber, das ist meine Meinung. Darin sehe ich auch keine Ungleichbehandlung, weil man nur Gleiches gleich behandeln kann. Ein Bürger mit Erwerbsarbeit ist aber nicht ein Gleicher mit dem Bürger, der diese Arbeit nicht hat. Warum sollen sie dann gleich behandelt werden? Der eine hat durch die Betreuung des Kindes einen finanziellen Verlust. Der andere hat ihn nicht. Was soll beim letzteren denn ausgeglichen werden?

    Ich bin für Betreuungsgeld für alle Erwerbstätigen die ihre Erwerbsarbeit aufgeben, um sich der Betreuung ihres Kindes zu widmen. Nur für diese.

    • Ich bin für Betreuungsgeld für alle Erwerbstätigen die ihre Erwerbsarbeit aufgeben, um sich der Betreuung ihres Kindes zu widmen. Nur für diese.

      Wer gibt für 150€ seine Erwerbsarbeit auf? Was du vielleicht meinst, ist das Elterngeld. Das gibt es mittlerweile ja schon etwas länger für die ersten 14 Monate. Das richtet sich aber nach dem Einkommen und deshalb entsprechend mehr.

      Das Betreuungsgeld gibt es dann für die Monate 12 bis 36.
      Und das Kindergeld gibt es ja auch noch.

      Was ich jetzt noch fordere ist eine Transferleistung für die Lebensmonate 300 bis 780 – also für die Lebensjahre 25 bis 65. Und zwar so hoch, dass man nicht mehr arbeiten muss. Auch daran wird schon fleißig gearbeitet: Es heißt dann Grundeinkommen.

      DL weiß offenbar nicht wohin mit seinem ganzen Geld.
      Deshalb auch der Euro und die Energiewende.

      Oder nachfolgend ein Artikel in der Welt.
      900 Millionen Euro für Asylanten im Jahr:

      Per Asylantrag ins deutsche Sozialsystem. Mazedonier und Serben dürfen visafrei nach Deutschland einreisen – von dort kommen nun mehr Asylbewerber. Der Grund: die Sozialleistungen.

      Oder Wildbrücken. DL braucht noch ein paar tausend Wildbrücken.

      • Viewer,
        ich gebe zu, ich habe mich in dem Dschungel verirrt.
        Kindergeld, Elterngeld, Betreuungsgeld, Grundeinkommen. 😦
        Es geht mir wie beim Steuersystem, ich habe keinen Durchblick mehr.

        Aber ich weiss, dass jeder Sozialleistungsempfänger mich mit seinem Wissen übertrumpft. Die finden sich in dem Dschungel zurecht und beschweren sich höchstens darüber, dass sie das Geld nicht ohne Antrag bekommen und dass sie auch noch zu ihrer Vermögenssituation befragt werden.
        Davon leben dann die Großfamilien. Einer ist reich, weil dem alles gehört und die anderen sind bettelarm und müssen mit einem dicken Auto fahren, dass ihnen nicht mal gehört. Die sind doch wirklich arm dran. 🙂

        Na, jedefalls wird Deutschland wenigstens durch Geburtenrückgang nicht entvölkert, weil immer wieder Nachschub aus dem Ausland kommt.
        Viewer, sieh das doch bitte mal positiv. 🙂

        Die Leistungsträger wandern aus und werden durch Leistungsunwillige ersetzt. Kann Deutschland das noch lange aushalten?

        Oder Krötentunnel. Deutschland braucht noch ein paar tausend Krötentunnel.

        Na, mal sehen wie lange das Volk noch die Kröten schluckt. 😯

  10. Und es gibt gute Argumente für das Betreuungsgeld
    Ein wichtiger für das Betreuungsgeld sprechender Faktor wird nämlich selten gesehen. Denn ein bezüglich der sehr frühen Krippenaufbewahrung nicht ausreichend beachtetes Problem ist die mögliche Störung bzw. Verzögerung der frühkindlichen Sprachentwicklung mit der Folge von Lese- und Rechtschreibstörungen und letztlich ungünstiger kognitiver Entwicklung.
    Für unsere Zukunft ist es unsinnig, die jungen Mütter für momentan scheinbar dringend benötigte Arbeitskräfte und um parteipolitisch gewollt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu dokumentieren aus der Familie zu entfernen und dadurch die wichtigste Resource, welche unser Volk besitzt, nur ungenügend sprachlich und kognitiv entwickelt zu ernten. (Siehe Ärztereport der Barmer Ersatzkasse vom Januar 2012 mit bereits jetzt schon ca. 40% sprachgestörten Kindern im Alter von 5-6 Jahren (Gründe: Zunahme Tagesmütter; enorme Lärmpegel in Kitas); logopädische Behandlungskosten etwa 1 Milliarde Euro).

    Bereits ab der 20. Gestationswoche hört der Foet im Mutterleib die Mutterstimme und ist nach der Geburt massiv darauf fixiert, sodass eine längere (max. bis zu 3 Jahren) dyadenspezifische Beziehung zwischen diesen beiden Personen notwendig ist, zumal in diesem Zeitraum zumindest zwei kürzere Phasen besonders begierigem Sprechlernen des Kleinkindes individuell verschieden auftreten (siehe Buch„Vergewaltigung der menschlichen Identität; über die Irrtümer der Gender-Ideologie“)

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