Der Heilige Soros

Gerne ist in deutschsprachigen Medien von geldgierigen Kapitalisten, skrupellosen Spekulanten, nur am Profit orientierten Hedgefonds-Milliardären und rücksichtslosen Heuschrecken die Rede, die Unternehmen und ganze Länder in den Ruin trieben.

Bei George Soros ist das anders. Da wechselt die Nomenklatur zu:
US-Investor, Großinvestor, Finanzier und Finanzguru.

Dabei macht er nichts anderes als andere Leute seiner Zunft auch.
Er ist nur reicher und erfolgreicher.

Und dreister. Er spielt den Stiftungstrick (wie Gates, Buffet, Augstein) und erzählt den Medien was sie hören wollen. Im Handelsblatt hört sich das dann so an:

Man sollte berücksichtigen, dass ein ungeordneter Zahlungsausfall oder der Ausstieg selbst eines kleinen Staates wie Griechenland eine Bankenkrise auslösen würde, die mit jener, die die Große Depression verursacht hat, vergleichbar wäre. Die Frage ist nicht länger, ob sich eine gemeinsame Währung lohnt. Der Euro existiert, und sein Zusammenbruch würde dem Bankensystem unkalkulierbare Verluste zufügen. Deutschland kann daher im Grunde nur eine Entscheidung für die Rettung treffen – und je länger es zögert, desto teurer wird es.

Auf deutsch: Was Soros und die Medien vorschlagen ist alternativlos. Im Grunde kann man sich die Demokratie sparen, ab jetzt bestimmen einfach George Soros, die SZ und der Spiegel den europäischen Kurs. Es gibt ja bekanntlich sowieso keine Alternativen. Wozu also die Show?

Dabei gibt es Ökonomen wie Max Otte, die immer wieder Alternativen aufgezeigt haben: Griechenland halbwegs kontrolliert pleite gehen lassen und erst dann (und nur wenn es wirklich nötig wird) kollabierende deutsche Banken stützen. Deutsche Intellektuelle wie Joachim Starbatty, Wilhelm Hankel, Wilhelm Nölling und Karl Albrecht Schachtschneider machen seit Beginn der Euro-Einführung nichts anderes als Alternativen aufzeigen. Die Deutschen waren in allen Umfragen gegen die Euro-Einführung. Sie werden nur nicht gehört. Soros und Konsorten waren von Anfang an am Drücker und sie sind es immer noch. Das Rezept ist auch immer noch das gleiche: Mehr billiges Geld. Und dann in the long run, wenn wir alle tot sind, werden unsere Kinder sicherlich anfangen zu sparen.

Warum Soros diese Weltuntergangsstimmung betreibt, plaudert er ein paar Sätze später aus. Die deutschen Bürger seien nämlich gegen weitere Kredite an Europa. Die Politik werde auch immer skeptischer. Merkel könne diesen Widerstand deshalb „nur in einer Krisenatmosphäre überwinden.“

4 Gedanken zu „Der Heilige Soros

  1. Soros ist wirklich ein Phänomen.

    Als Cameron seinen Schinken von den blauen „edlen Wilden“ drehte fiel mir auch der Vergleich zu Soros ein:

    Die Blauguten

    ausgerechnet jener, der die technisch aufwendigsten und verschwenderischsten Filme macht – und damit auch schöne Gewinne einstreicht – kommt mit erhobenem Zeigefinger daher

    …so wie George Soros, der wohl cleverste und abgezockteste aller Kapitalisten, auch gerne den Kapitalismus „kritisiert“ und sich dafür gerne loben läßt:

  2. Na, der Herr Soros wird deshalb als „Guru“ und „Heiliger“ hofiert, weil er seine Presse schreiben läßt.
    G.Soros betreibt -was aber bekannt sein dürfte- weshalb den Artikel eher verharmlosend finde- mit seinen diversen NGO´s in der ganzen Welt aktive Gesellschaftspolitik, in -Deutschland über den von ihm gesponserten Ableger des Rockefeller-Außenministeriums, den ECFR, -gegründet mit J.Fischer-, in dem wichtige „Vertreter“ aller gesponserten Parteien zu finden sind..
    Er ist der Drahtzieher, der Kopf, der– zur Zeit– die Interessen der großen Clans des Finanzkapitals in —Strukturen— umsetzt.
    Die eigene Maßlosigkeit und die Weigerung parasitäre Strukturen in seiner Welt- die des Kapitals- zu stoppen, werden ihn und seine Welt aber -aus sich selbst heraus- untergehen lassen.

    • Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien. Die Medien gehören nicht Soros. Die Medien himmeln ihn aus freien Stücken an. (Überleg mal was schlimmer ist).

      Ich habe auch nichts gegen Milliardäre, Kapitalisten, Spekulanten. In der Regel gilt: Je angeblich „böser“ diese Menschen laut MSM und Mehrheitsmeinung sind desto sympathischer sind sie mir.

      Soros ist aber das glatte Gegenteil. Er präsentiert sich als Charity-Mensch, als Weltverbesserer, als Gutmensch. Da schrillen bei mir alle Alarmglocken. Leute wie Soros, die von sich behaupten sie hätten „keine eigenen Interessen“ (das sagt er wortwörtlich der deutschen FAZ), sondern nur das Gute, das Allgemeinwohl im Blick, sind gefährliche Heuchler.

      Wenn er wirklich die Interessen der Völker im Blick hätte, müsste er seine „Spenden“ einfach demokratisch gewählten Regierungen übergeben. Man nennt das auch Steuern und Demokratie. Das machen Leute wie Soros aber nicht. Sie umgehen die Steuern und die Demokratie mit ihren NGOs und ihren Stiftungen.

      Solche Stiftungen werden gegründet, weil man die Kontrolle über möglichst viel Vermögen behalten will. Soros will offensichtlich selber entscheiden, was mit seinem Geld geschieht und diese Entscheidung nicht dem Staat überlassen. Das kann ich nachvollziehen.

      Was ich nicht nachvollziehen kann ist diese Heuchelei, diese Show, dieses Tam Tam drumherum. Das widert mich an.

Hinterlasse einen Kommentar