Da kann man leider nichts machen.

Ein paar Beobachtungen und Gedanken zu den Fällen der letzten Tage. Als Erstes widme ich mich dem Fall Tugce, ob ich in den kommenden Tagen auch für die anderen Fälle Zeit habe, kann ich nicht versprechen.

Punkt 1: Tugce ist keine Heldin.
Als ich die Story von Tugce hörte, hatte ich schnell eine Frauentypus aus einem bestimmten Kulturkreis im Kopf, der wohl jedem gut bekannt ist: Man könnte sagen, eine starke Frau, die sich nichts gefallen lässt. Man könnte aber auch sagen: Jemand, der immer eine große Klappe hat, penetrant Dinge einfordert, am laufenden Band „Diskriminierung“ schreit und vor allem gerne mit Gossensprache und Beleidigungen um sich wirft, so bald dazu ein Anlass oder eben kein Anlass besteht. Man kann es natürlich auch wieder positiv formulieren: Sie wuchs mit großen Brüdern auf, fühlte sich von diesen gefordert, aber auch beschützt, konnte ihr Milieu besser einschätzen als andere und gab‘ aus diesen Erfahrungen heraus, dann gerne mal Vollgas.

Die Nacht vom 14. auf den 15. November war so ein Vollgasabend. Unglücklich für Tugce war, dass sie auf einen männlichen Konterpart traf, der sicherlich ebenfalls nicht mit Beleidigungen sparte, sich aber gleichzeitig über die Verbalattacken von Tugce extrem aufregte. Contra dieser Art war er offenbar nicht gewohnt, schon gar nicht von einer Frau. Ich kann mir die Szenen im McDonald’s Restaurant bildlich vorstellen. Natürlich sind das alles Vorurteile, aber erstens beruhen Vorurteile auf Erfahrungswerten und zweitens werden die Vorurteile auf dem Parkplatz-Video bestätigt.

Punkt 2: Das Video.
Das Video ist ziemlich interessant, weil man darauf ein paar Dinge sieht, die die Massenmedien nicht beschreiben. Als erstes sieht man auf dem Video Senal, der auf dem Parkplatz minutenlang wild gestikulierend herumeiert, wirbelt, torkelt, was auch immer – kurz sich aufführt wie ein kompletter Irrer, der immer wieder nur mit Mühe und Not von seinen Kumpels abgedrängt werden kann.

Punkt 3: Das erneute Aufeinandertreffen.
Tugce geht auf Senal zu. Das ist relativ wichtig. Tugce geht auf Senal zu, in dem Augenblick, als sich mal wieder ein Kumpel von Senal zwischen die beiden stellt. Tugce fühlt sich dadurch offenbar sicher. Das dieses erneute Aufeinandertreffen nicht schweigend abläuft, sondern mit den oben erwähnten verbalen Entgleisungen von beiden Seiten aus, davon darf getrost ausgegangen werden.


Punkt 4: Der Schlag.
Der Schlag wird bisher von nahezu niemandem beschrieben. Dabei ist der Schlag extrem wichtig. Der Schlag ist ein Haken von der Seite, den Senal ohne großen Ansatz urplötzlich ausführt. Und was jetzt extrem wichtig ist: Tugce sieht den Schlag nicht kommen, weil Senal seinen Kumpel geschickt bzw. heimtückisch als Deckung nutzt.

Tugce rechnet auch gar nicht mit einem Schlag, eben wegen diesem Kumpel, der ihr Schild sein sollte, was er aber letztendlich nicht war. Der Kumpel war überhaupt erst der Grund, warum Tugce auf Senal zuging, warum sie sich sicher fühlte und jetzt wurde er plötzlich und ungewollt das Gegenteil: Die Tarnwand für einen verdeckten, heimtückischen Schlag von Senal. Ich muss jetzt nicht weiter ausführen, was man für ein Feigling sein muss, um jemanden so zu schlagen. Sehr wahrscheinlich war Tugce super nervig und verbal alles andere als ein Engel, aber das rechtfertigt natürlich niemals diesen Schlag.

Was danach folgt, ist ein klassischer KO-Treffer am ehesten auf die Schläfe. Und weil Tugce überhaupt nicht damit rechnet und den Schlag auch nicht kommen sieht, ist die Wirkung noch fataler. Tugce wird noch in der Luft bewusstlos und schlägt dann völlig ohne Schutzreflexe mit dem Hinterkopf auf dem blanken Asphalt auf.

Punkt 5: Die Todesursache.
Das Perverse an Fällen dieser Art ist für mich, gerade in Deutschland, dass nun das Gerede losgeht (die „Untersuchungen“), woran den Tugce nun eigentlich gestorben sei. Das ist den Herren Richtern und den Medien furchtbar wichtig: War der Schlag alleine schon tödlich oder war es erst der Aufprall? Oder ist sie gar erstickt, weil man sie nicht in die stabile Seitenlage gebracht hat? Warum sollten diese Details für die Strafe eine Rolle spielen? Mir als Arzt ist das ein Rätsel. Der Täter hat sie in den Tod geschlagen, Punkt. Ohne den Schlag wäre Tugce niemals aus völliger Gesundheit heraus in dieser Nacht gestorben, alles andere ist doch völlig egal. Aber es ist nicht egal, jedenfalls für Juristen nicht.

Punkt 6: Das Alter.
Abgesehen von der Todesursache, die am Ende wohl unklar bleiben wird, es kann der Schlag gewesen sein oder der Aufprall oder ein Ziegelstein, der gerade vom Himmel fiel, man weiß es nicht – werden die Herren Juristen noch ganz viele andere Dinge strafmildernd berücksichtigen. Man kennt dieses deutsche Spielchen ja langsam: Senal ist 18 Jahre alt und damit erwachsen, er darf wählen gehen, Alkohol trinken, Auto fahren und alles andere auch, aber er konnte ja nicht wissen, das Schläge gegen den Kopf der Gesundheit abträglich sind und deshalb wird man ihn – sobald es um Strafverfahren geht, um Verantwortung also und um Pflichten – als Kind behandeln, als Heranwachsenden, der 1+1 nicht zusammenzählen kann.

Punkt 7: Der Freispruch.
Weiter strafmildernd wird hinzukommen, dass Tugce verbal kein Engel war, Senal also „provoziert“ hat und Senal deshalb – nach „Logik“ der Juristen – gar nicht anderes konnte als Tugce tot zu schlagen. Und dann wird er noch, wenn er einen entsprechenden Verteidiger hat, ein „Geständnis“ ablegen und sagen, dass es ihm Leid tut, dass es ein Versehen war, dass er jetzt der beste Renten-Einzahler Deutschlands werden wird. Dann wird es formal keinen Freispruch geben, aber doch am ehesten eine „Strafe“, die sich anfühlt wie ein Freispruch. Eine „Strafe“, die nach rationalen, nicht-deutschen Maßstäben ein totaler Witz ist, eine Beleidigung für jedes humane Wesen auf dieser Erde.

Punkt 8: Migrationshintergründe.
Der Migrationshintergrund, der bei Tugce ausgebreitet wird und beim Täter verschwiegen. In der ZEIT zum Beispiel schreibt ein Journalist tatsächlich, dass Tugces Abstammung kaum zum Thema gemacht wurde. Das finde ich so dreist gelogen, dass mir glatt die Spucke wegbleibt. Tugces vorbildliche Integration flimmert über alle Kanäle, was offenbar egal ist, denn der Journalist setzt noch einen oben drauf: Er wünsche sich das gleiche Vorgehen auch, wenn je (in ferner ferner Zukunft) ein Täter mit Migrationshintergrund tätig wird, was im Umkehrschluss nicht anderes bedeutet als: Senal, ein Bosniake aus dem Sandschak, wird so penetrant verschwiegen, so dass die Stille einen gerade zu anschreit.

Punkt 9: Tugces vorbildliche Integration.
Tugces vorbildliche Integration war keine. So leid es mir tut. Es sei denn man nimmt Tugces Palästina-Karten, die sie auf ihre energische Art über Facebook verbreitet hat und auf denen Israel mal wieder komplett verschwunden ist, als Beispiel für eine gelungene Integration. Eine Israelhasserin als Lehrer für Kinder an deutschen Schulen? Das war doch mal und sollte nicht wieder sein, oder täusche ich mich? Andererseits: Tugce wäre in der Masse der rot-rot-grünen und altnazistischen Lehrern gar nicht weiter aufgefallen. So gesehen war sie in der Tat „bestens“ integriert. Und wenn sogar Felicia Langer das Bundesverdienstkreuz Antisemitenkreuz bekommen hat, ja warum dann eigentlich nicht auch Tugce? Es wäre nur konsequent.

Punkt 10: Zivilcourage.
Auch so ein dummer Satz der deutschen Journalisten lautet: „Der Fall schwächt die Zivilcourage nicht.“ Entschuldigung, natürlich schwächen Fälle dieser Art die Zivilcourage, den man lernt bei all diesen Fällen allzu oft nachfolgende vier Dinge:

1. Wer Zivilcourage zeigt, wird totgeschlagen.
2. Die Täter kommen ruck-zuck wieder frei.
3. Wer seine Zivilcourage überlebt, bekommt es mit Polizei und Justiz zu tun.
4. Wer seine Zivilcourage nicht überlebt, bekommt post mortem (mit viel Glück) wertlose Orden und haufenweise Grabreden. Außerdem darf das Opfer seine Organe spenden. Toll! Was jetzt noch fehlt, sind Stolpersteine.

Punkt 11: Da kann man leider nichts machen.
Nachfolgend mein Lieblingssatz, der bei Fällen dieser Art, immer wieder auftaucht: „Da kann man leider nichts machen!“ Fälle wie der von Tugce seien tragisch, quasi naturkatastropisch, aber dagegen kann man leider nichts machen. Der Täter hatte ein ellenlanges Vorstrafenregister, aber Sie ahnen es schon: „Da kann man leider nichts machen“. Diebstahl, Körperverletzung, Raub, es war alles dabei, aber hey: Was soll man dagegen schon machen? Natürlich – hätte man Senal frühzeitig für ein paar Jahre eingesperrt, das wäre eine Idee gewesen. Aber natürlich keine gute, da wissen die Journalisten und Juristen Bescheid. Und außerdem bringt es nicht, weil nämlich folgendes: Senal wäre in eben dieser Nacht aus dem Gefängnis ausgebrochen, auf den Parkplatz gestürmt und hätte Tugce erst Recht erschlagen. Ha! Wusste ich’s doch. Wir leben in einer deterministischen Welt und Gottes unergründlichen (aber weisen) Pläne sollte man nicht durchkreuzen. Also tief durchatmen, auf eine Yogamatte legen und im Tonfall von Katrin Göring-Eckardt immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen: „Da kann man leider nichts machen. Da kann man leider nichts machen. Da kann man leider nichts machen.“

Das Video zum Fall:

Addendum
Am Abend des 07.12. hat der Spiegel als eines der ersten deutschen Medien bemerkt, dass es einen Täter gibt und Teilinhalte eines entsprechenden Artikels gedruckt. Dabei fällt zum ersten Mal das Wort Sandschak. Senal habe sich nicht als Deutschen gesehen, sondern als „Sandschakaner“. Außerdem kommen noch ein paar strafmildernde Punkte hinzu: Alkohol und natürlich eine schwere Kindheit mit Schulwechseln und so weiter.

20 Gedanken zu „Da kann man leider nichts machen.

  1. Ohne den Schlag wäre Tugce niemals aus völliger Gesundheit heraus in dieser Nacht gestorben, alles andere ist doch völlig egal.

    Nein, das ist nicht egal. Denn die Schwere der Schuld hängt vom Tötungsvorsatz ab. Wenn ich jemanden mittelkräftig ohrfeige und der Geohrfeigte erschrickt darüber so sehr, dass er stolpert, stürzt und dabei eine tödliche Verletzung davonträgt, dann war die tödliche Folge der Watsche nicht vorhersehbar un schon gar nicht beabsichtigt. Dass deutsche Richter die Tötungsabsicht oder die billigende Inkaufnahme des Todes des Opfers viel zu oft bezweifeln oder bestreiten, trifft dennoch zu.

    Dennoch – trotz dieses kleinen Einwands – für Ihren Kommentar zur Causa Tugce: Thumbs up!

    • Ich glaube wir sind da einer Meinung. Das Zitat ist nur aus dem Zusammenhang gerissen. Ich bezog mich auf die Konstellation: „War der Schlag alleine schon tödlich oder war es erst der Aufprall? Oder ist sie gar erstickt, weil man sie nicht in die stabile Seitenlage gebracht hat?“ Ich kann es auch noch einmal anders formulieren: Wer jemanden so schlägt, dass er an direkten Folgen des Schlages stirbt, sollte natürlich auch als Totschläger behandelt werden. Als was denn sonst? „Vorsatz“ und „Absicht“ werden in Deutschland aus meiner Sicht falsch benutzt bzw. sogar missbraucht. Kaum ein Mensch schlägt nämlich einen anderen Menschen, weil er ihn mit dem Schlag explizit töten will. Es schreit auch niemand vor so einer Tat „Ich will dich jetzt töten“. Es ist hingegen ein simpler Fakt, dass ein Mensch, der einen anderen Menschen ohne dessen Einverständnis hart gegen Kopf oder Torso schlägt oder tritt, immer den Tod des gegenübers in Kauf nimmt.

      Die deutsche Methode nach Tötungsabsicht oder nicht, ist die komplett falsche Herangehensweise: Es sollte bewertet werden, ob der Schlag vorsätzlich erfolgte, denn alles weitere liegt nur sehr eingeschränkt in der Hand des Täters. Bestraft werden müsste der Täter dann an den realen Folgen, die das Opfer erleidet, stattdessen legt man in DL einen extremen Wert auf reale und surreale Hirngespinste, die der Täter vor und während der Tat angeblich hatte oder nicht hatte. Das ist eine Justiz, die bekanntermaßen alles nur aus Sicht der Täter bewertet und das kann nicht sein.

      • Ich verstehe mal wieder nicht, was Sie meinen. Ich habe geschrieben, man sollte die Folgen eines Schlages bewerten und nicht die angebliche Absicht, die hinter einem Schlag gesteckt hat. Konkret heißt das: Ein blaues Auge wird wie ein blaues Auge bestraft und ein Totschlag wie ein Totschlag. Wo liegt das Problem? Tugce wurde durch einen vorsätzlichen Schlag getötet, also muss das Urteil auf Totschlag oder Mord lauten, wenn der Täter schuldig gesprochen wird.

        Reine „Unfälle“ wie als Fallbeispiel von Malte beschrieben, können natürlich die Ausnahme bilden, aber sie sollten nicht wie in Deutschland quasi die Regel sein.

  2. Sanel der Jugo-Moslem war rasend wie ein wildes Tier. Erst als er einen Menschen getötet hat, hat er sich beruhigt und war befriedigt. Da hat er dann wahrscheinlich auch wieder gelacht, wie auf seinen Facebook-Fotos. Aber ich würde natürlich niemals behaupten, dass Moslems keine Menschen sind.

    • Von der simplen Verkürzung Muslim = Täter, halte ich bekanntlich nichts. Der Islam ist eine hochproblematische Ideologie, darin stimmen wir überein, allerdings teile ich wie gesagt simple Verkürzungen nicht.

      Diese jugendlichen Schläger können aus vielen Kulturkreisen kommen, das ist für mich Fakt. Gerade wenn sie vom Balkan kommen oder aus dem Nahen Osten ist es ziemlich egal, ob es sich nun um kemalistische Türken, Aleviten, Jesiden, linksradikale Kurden, rechtsradikale Wölfe, aramäische Christen, muslimische Bosniaken, katholische Kroaten, orthodoxe Serben oder was auch immer handelt. Die Arschlochquote ist überall nahezu gleich hoch. Der Islam ist allerdings keine Ideologie, die die Arschlochquote senkt, sondern eher noch anhebt, darin stimme ich überein.

      Ich bin in dieser Hinsicht allerdings kein bisschen rassistisch, sicherlich auch deshalb weil ich mit 18 Jahren selbst Opfer einer schweren Körperverletzung wurde, unter deren Folgen ich bis heute leide. Die Täter waren beides Weiße, der eine kam aus der gutbürgerlichen Mittelschicht, der andere entstammte der Oberschicht und war sogar ein Bekannter von mir. Abgesehen von dem Rucksack, denn ich seither zu tragen habe, gebe ich gerne meine Erfahrungswerte diesbezüglich weiter: Die größte Gefahr für deine Gesundheit und dein Leben geht von Gewalttätern aus, die deiner Gesellschaftsschicht und deinem Bekanntenkreis entstammen. Von daher bin ich absolut immun gegen Rassismus.

      Meine Eltern hatten in meinen ersten Lebensjahren wenig Geld und mussten mich deshalb auf eine Schule mit schlechtem Ruf und vielen Ausländern schicken. Dort ist in all den Jahren nie etwas ernstes vorgefallen. Natürlich gab es ab und an Probleme, aber es wurde nie ernsthaft gesundheitsbedrohlich. Später wechselte ich dann auf eine Schule mit „gutem Ruf“, wo quasi nur Abkömmlinge der weißen Mittel- und Oberschicht hingingen. Auf dieser Schule gab es zu meiner Überraschung deutlich mehr Psychopathen. Aber auch diese Leute konnte man entsprechend einordnen und ihnen wann immer möglich aus dem Weg gehen. Die Leute, die einen dann letztendlich „killen“, sind oft die, von denen man es nicht erwartet hätte.

  3. wie du richtig beschrieben hast, war der Schlag wohl so fatal, weil sie nicht damit gerechnet hatte.

    ein Freund von mir wurde in einem Lokal einmal von der Seite niedergeschlagen – war schrecklich anzusehen, da er wie ein Gegenstand wegfiel – wäre er mit dem Kopf gegen eine Kante gefallen, wäre er wohl auch tot gewesen, dachte ich mir als ich es sah

    für Vorsatz würde es zwar ausreichen, dass er den Tod in Kauf nimmt, in diesem Fall wird man ihm das jedoch wohl kaum nachweisen können.

    dazu war die Situation wohl zu verworren, mit dem Kumpel, der das Mädchen schützte etc.

    in Österreich stehen auf „schwere Körperverletzung mit Todesfolge“ immerhin 10 Jahre.

    ob die Richter Härte zeigen, ist angesichts der sonstigen Weichheit bei Gewalttätern zu bezweifeln.

    vielleicht hilft es ja, dass das Opfer diesmal Mihu hatte – und zukünftige Opfer ohne Mihu können dann in Zukunft von der Rechtssprechung profitieren (meine das nicht sarkastisch, sondern völlig ernst)

    • ob die Richter Härte zeigen, ist angesichts der sonstigen Weichheit bei Gewalttätern zu bezweifeln.

      vielleicht hilft es ja, dass das Opfer diesmal Mihu hatte – und zukünftige Opfer ohne Mihu können dann in Zukunft von der Rechtssprechung profitieren (meine das nicht sarkastisch, sondern völlig ernst)

      Genau so sehe ich es auch.

      • Aber wie will man es rechtfertigen, lediglich nach den Folgen zu urteilen? Man sollte ja schon irgendwo das bestrafen, was getan wurde. So suckerpunches gibt es täglich in jeder Stadt, was unterscheidet die anderen Täter von Senal? Sowohl moralisch als auch von der potentiellen Gefahr her kann man da ja kaum einen Unterschied feststellen

      • Man sollte ja schon irgendwo das bestrafen, was getan wurde.

        Ja und? Das mache ich doch. Genau so gut könnte ich sagen: Sie bestrafen nicht, was getan wurde.

        So suckerpunches gibt es täglich in jeder Stadt, was unterscheidet die anderen Täter von Senal?

        Dass die Opfer nicht dabei sterben, vielleicht?

        Die wahre Beweiskraft eines Schlages liegt in der direkten Folge, nicht in der Absicht. Das ist wie bei allen anderen Dingen auch: Wenn man mit einer Papierkugel auf einen Kürbis schießt, hat man auch eine andere Folge, als wenn man eine 46er Magnum benutzt. Und wenn ich meine Faust gegen die Schläfe einer arglosen, jungen Frau führe, habe ich eine andere Folge, als wenn ich ihre Schläfen streichle. Und je nachdem wie hart ich zuschlage, ist sie schon in der Luft bewusstlos oder eben nicht. Dass sie durch Streicheln der Schläfen bewusstlos wurde, halte ich für unwahrscheinlich. Aber man wird sehen, wie die Herren Richter den Fall noch umbiegen.

        Wissen Sie überhaupt was ein „sucker punch“ ist? Das ist ein harter Schlag, bei dem ganz bewusst die Arglosigkeit des Opfers ausgenutzt wird, das absolut nicht mit einem Schlag rechnet. Das ist ganz mies, das ist Heimtücke. Wie gesagt mit solchen Schlägen, falls gegen Torso oder Kopf geführt wohlgemerkt, ist der Tod des Opfers immer im Rahmen des Möglichen. Und wenn es dann wirklich so läuft und das Opfer hinterher behindert ist oder tot, warum in Gottes Namen sollte man den Täter dann nicht entsprechend bestrafen?! Das würde ich gerne mal wissen.

      • Immerhin? Das ist lachhaft für ein Leben und nicht mal diese Strafe wird verhängt.Bei Senal wird bestimmt das Jugendstrafrecht angewendet werden und da sind 10 Jahre Ende der Fahnenstange vorausgesetzt die Richter geben ihm die volle 10 was man wirklich bezweifeln darf

      • Lieber Peter,
        falscher Adressat.
        „Immerhin“ habe ich zitiert. Siehe:aron2201sperber sagte am Dezember 7, 2014 um 21:04
        Mein Fehler. Habe es nicht genügend kenntlich gemacht.
        Ansonsten bin ich wie Du der Meinung, dass in D die Strafen zu gering ausfallen.
        Man setzt im Strafrecht allgemein zu sehr auf Umerziehung als auf Bestrafung. Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich gegen Erziehung bin. Es muss aber ein ausgewogenes Verhältnis zum Opfer gefunden werden, der sich mehr die Bestrafung wünscht. Jedenfalls meistens. Ist für mich auch nachvollziehbar.
        Aber in diesem akuten Fall, sollte man erst mal abwarten und nicht schon vorher unken.

        Herzlich, Paul

  4. Du hast die Dinge beschrieben, die Dir im Zusammenhang mit dem Fall Senal-Tugce aufgefallen sind.
    Bei den meisten Punkten habe ich Übereinstimmung festgestellt.

    Die strafrechtliche Bewertung möchte ich im Augenblick, da zu wenige Tatsachen bekannt sind, nicht vornehmen.
    Die Ursachen und den Verlauf des Tathergangs sehe ich genau so wie Du.

    Mich stört die Art der Berichterstattung durch die Medien.
    Im Gedankenspiel stelle ich mir vor, wie die Medien berichten würden, wenn die gleiche Tat von einem Nazi begangen worden wäre.
    Hätten sie dann den Täter auch nur mit dem Vornamen benannt?

    Für mich ist dieser Fall ein Zeichen für den Umgang von muslimischen Männern mit Frauen. Ganz besonders, wenn sie durch Alkohol außer Kontrolle geraten. Mohammed wird schon gewusst haben, warum er das Alkoholverbot verhängt hat.
    Natürlich ist das ganze dadurch eskaliert, dass Tugce, das ist jedenfalls mein Eindruck, dem Streit nicht aus dem Weg gegangen ist.
    Eine Nothilfeaktion war es nicht, weil die belästigten Mädchen nicht mehr zu sehen sind. Die Nothilfe fand, wenn überhaupt, dann in der Toilette statt und war beendet. Ein „Nachklappen“ durch Tugce auf dem Parkplatz war nicht erforderlich. Dafür sollte man auch nicht belobigt werden.

    Es stört mich auch die Anteilnahme durch die Politik.
    Der Sarg flankiert von einer deutschen und einer türkischen Fahne. Staatsbegräbnis?

    Wenn die Tat durch einen deutschen Nazi verübt worden wäre, hätte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diplomatische Verwicklungen gegeben? Hätte Merkel zu Erdogan reisen müssen, um sich persönlich zu entschuldigen? Warum gibt man in Deutschland den türkischen „Affen“ immer Zucker? (Sarkasmus aus)

    Die ganze Medienberichterstattung stört mich.
    Warum wird verschwiegen, dass Senal ein Muslim war.
    Die Überschrift „Muslim erschlägt Muslima“ ist wohl in Deutschland politisch inkorrekt?

    Herzlich, Paul

  5. Lieber Viewer,
    habe gerade gesehen, dass ich noch etwas übersehen habe.

    Thema Zivilcourage:

    Nein, dass auf dem Parkplatz war keine Zivilcourage von Tugce. Diese hat, wenn überhaupt, da müssen wir abwarten, was die betroffenen Mädchen ausgesagt haben, in der Toilette stattgefunden.
    Auf dem Parkplatz fand ein Nachklappen statt. Wer hat da angefangen? Tugce hätte dem aus dem Weg gehen können, sollen. Sie würde dann heute noch leben.

    Deinen Ausführungen zur Zivilcourage unter #10.1.-3. stimme ich zu.
    Polizisten können ein gar garstig Lied davon singen. Aber nicht nur in D.

    Herzlich, Paul

  6. Lieber Viewer,
    Du hast an diesen Fall eine grundsätzliche Kritik am Strafrecht in Deutschland geknüpft. Kann man machen. Ist aber nicht so günstig, weil es vom eigentlichen Fall ablenkt und einen eigenen Kommentar wert wäre.

    Wegen der Übersichtlichkeit habe ich es auf verschiedene Antworten gelegt.

    Zu Deinem Punkt 5 Todesursache.
    Du meinst, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dass für die Strafzumessung die Todesursache unerheblich sei.
    Du willst kein Täterstrafrecht, sondern ein Opferstrafrecht?
    Die Todesursache soll keine keine Relevanz für die Strafzumessung haben?
    Tat und Tatfolge werden auseinander gehalten?
    Mal ganz ehrlich. Meinst Du das wirklich?
    Gilt das auch, für die rein theoretische Annahme, dass Tugce am Herzinfarkt verstorben ist? Nur mal rein theoretisch gefragt. Möglich wäre doch so ein Fall?

    Deine Polemik in 5 setze ich fort:
    Bei einem verstorbenen Patienten sucht der Pathologe nach einer Todesursache. Kann er sich doch sparen. Tot ist tot. Egal weshalb.

    Zu Punkt 4 – Der Schlag:
    Hier bist Du nun völlig in die Spekulation abgedriftet. Also ich kann das in dem Video alles nicht sehen, was Du gesehen hast. Gesehen habe ich, dass der Täter danach beide Hände vom Körper weg streckt. Diese Bewegung mache ich, wenn ich die Schultern ungläubig hebe und verwundert sage: „Was ist denn jetzt passiert?“
    Nein, ich nehme den Täter nicht in Schutz. Ich spekuliere auch nur wie Du.

    Wollen wir die Aufklärung des Tatherganges nicht den Fachleuten überlassen?

    Deine Wahrnehmung zur Strafzumessung bei Gewalttaten, ganz besonders, wenn Ausländer zwischen 18 und 21 die Täter sind, deckt sich auch mit meiner Wahrnehmung.

    Kirsten Heisig, Jugendrichterin in Neukölln, hat versucht die Gangart zu verschärfen. Sie hat sich offensichtlich* das Leben genommen.
    Schau hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kirsten_Heisig

    Richter sind auch nur Menschen und haben Familie. Meinst Du es lässt sie unbeeindruckt, wenn man ihnen sagt: „Wir wissen wo Du wohnst und wo Deine Kinder zur Schule gehen.“
    Das erwähnt niemand. Kein Journalist, kein Politiker.
    Warum also wird so berichtet? Warum gehen Politiker zur Beerdigung von Tugce?
    Ein Hundsfott, wer Böses dabei denkt?

    Herzlich, Paul

    *Meine Oma hat zu mir gesagt: „Junge, das merke Dir. Wenn jemand „offensichtlich“ sagt, dann hat er keine Beweise.

  7. @americanviewer

    Ich bin auch dafür, Senal hart zu bestrafen. Ich argumentiere nicht, seine Strafe an die von Tätern, bei denen das Opfer Glück hatte, anzugleichen sondern umgekehrt..
    Man dann Leute, bei denen die Folge nicht tödlich war, eben auch hart bestrafen. Die Gefahr für die Gesellschaft, die von den Tätern ausgeht, ist in beiden Fällen ähnlich. Leute wie Senal rechnen ja nicht vorher aus, ob das jetzt tödlich endet. Und wenn die potentielle Gefahr einer solchen Aktion hoch ist, sollte der Täter eben immer hart bestraft werden und nicht rein nach der tatsächlichen Folge. Nur mit der Folge allein kann man einfach schlecht argumentieren, weil dann jeder Täter der „Glück“ hatte, kaum bestraft werden dürfte. So sehe ich das.

  8. Heisst der Täter jetzt Senal oder Sanel? Ist er Sandschak-Moslem oder wie in einer anderen Zeitung stand, serbischer Roma? Ich habe schon alle genannten Möglichkeiten gelesen.

    • Die Eltern kommen aus dem Sandschak, das steht fest, schreibt auch aktuell der Spiegel. Manche Medien nennen ihn Senal, andere Sanel. Selbst innerhalb des gleichen Mediums können sich die Namen abwechseln. Es ist gut möglich, dass er weder Senal noch Sanel heißt, weil man sich in DL bekanntlich gerne Tarnnamen ausdenkt, um den Täter zu schützen. Es ist schon ein Wunder, dass sie aus „Senal“ keinen „Jason“ oder „Hans“ gemacht haben.

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