In seinem aktuellen Artikel über den Fall Trayvon Martin ist SpOn-Mann Marc Pitzke plötzlich recht sachlich. Der ganze Fall hat sich merklich abgekühlt. Von Pitzke selbst kommt der Umschwung nicht. Pitzke schreibt in der Regel einfach nur die New York Times und andere amerikanische Medien ab. Eine deutsche Übersetzung quasi.
In einem seiner letzten Artikel schrieb Pitzke noch Zimmermann sei plötzlich abgetaucht. Genau gleichzeitig zum Pitzke-Artikel konnte man allerdings schon damals in der New York Times eine andere Version lesen. Zimmermann war gar nicht akut abgetaucht. Es war vielmehr so, dass seine alten Anwälte nie direkten Kontakt zu Zimmermann hatten.
Zimmermann hatte seine Wohnung schon vor Wochen verlassen und suchte damals gerade neue Anwälte. Die Behörden wussten Bescheid. Pitzke strickte daraus trotzdem ein plötzliches Abtauchen.
New Black Panther loben Kopfgeld aus.
Den Grund warum Zimmermann sich bisher nie in der Öffentlichkeit zeigen konnte, nannte Pitzke selbstredend auch nicht. Im Gegensatz zur NYT. Dort stand zu lesen, die New Black Panther Party habe 10,000 Dollar „auf den Kopf“ Zimmermanns ausgelobt, später war sogar von 100,000 bzw. einer Million Dollar die Rede. Tot oder lebendig. Von der Stimmung, die die Medien erzeugt haben ganz zu schweigen.
Spike Lee verbreitet angebliche Zimmermann-Adresse.
Zimmermanns Wohnortwechsel war mehr als weise. Der Regisseur Spike Lee twitterte damals ganz stolz die angebliche Adresse von Zimmermann. Schnell stellte sich heraus, dass es die Adresse eines alten Rentnerpaares war, die mit Zimmermann nichts zu tun hatten. Auch dieses Paar musste seine Wohnung verlassen.
New York Times ändert Artikel, Pitzke kommt da nicht mehr hinterher.
Man muss Pitzke allerdings zugestehen, dass die NYT ihre brandaktuellen Artikel gerne hemmungslos ändert, ohne dies kenntlich zu machen. Da hat Pitzke gerade fertig übersetzt und dann ist es schon wieder kalter Kaffee. Der arme Pitzke. Das passiert, wenn man alles nur abschreibt.
Gerade im Fall Martin konnte man mehrmals beobachten, wie der Inhalt eines NYT-Artikels innerhalb einer Stunde mehrfach fast komplett gelöscht und dann mit anderem, aktuellerem Inhalt aufgefüllt wurde. Das nennt sich wohl „Überarbeitung“. Eine journalistische Bankrotterklärung. So etwas habe ich beim Spiegel noch nie gesehen. Das kann man ihnen zugutehalten. Die lassen ihren Unsinn immerhin transparent im Archiv stehen. Als Andenken:
Der Spiegel lässt es nicht wirklich sein. Ich habe vor ein paar Tagen einen Screenshot gemacht, der vielleicht sogar dich überraschen wird. Ist schon abgeschickt, check mal deine Mails.