Wer Weltmeister werden will, braucht Typen.

Es ist schon sehr dreist wie der ZDF-Mann das Niveau der deutschen Elf kritisiert. Der deutsche ÖRF hat noch nie WM-Niveau erreicht, diese Leute sollten besser ruhig sein.

Typen wie Mertesacker, die auch mal den Mund aufmachen, bräuchte die deutsche Elf viel mehr. Dass die deutsche Elf in den letzten Jahren selten ihr Optimum abruft, liegt aus meiner Sicht bekanntlich nicht an den Spielern, sondern am Trainer. Der deutsche Trainer wird allerdings von den deutschen Medien kaum bis gar nicht kritisiert.


Es ist leider die Art von Trainern wie Klinsmann und Löw, dass sie trotz ihr sehr beschränkten Trainererfahrung nicht in der Lage sind die Ansichten ihrer Weltklassespieler mit einzubinden. Das Ego der beiden geht so weit, dass jeder Führungsspieler sofort als Gefahr wahrgenommen wird. Führungsspieler werden seit der Ära Klinsmann/Löw regelmäßig gedemütigt und dann auf die Bank oder gleich komplett aus der Mannschaft verbannt wird. Die Fälle Kahn, Ballack, Frings und aktuell Schweinsteiger wären Beispiele für meine These.

Das Spiel gegen Algerien hat mir im Übrigen gut gefallen. Beide Mannschaften haben aufopferungsvoll gekämpft und ein Spektakel geboten, wie es nun einmal geboten wird, wenn jeder Spieler an seine Schmerzgrenze geht und darüber hinaus.

Dieser deutsche Reporter hat ernsthaft verlangt, Deutschland hätte gegen Algerien aufspielen sollen wie gegen Argentinien oder England bei der WM 2010. Bei der defensiven Ausrichtung Algeriens eine weltfremde Forderung.

In Wirklichkeit spielt die deutsche Mannschaft viel reifer als bei der letzten WM. Bei der WM 2010 wäre die deutsche Mannschaft fast in der Vorrunde ausgeschieden. Und in der Finalrunde machte die deutsche Mannschaft dann gegen zweitklassige Teams wie England und Argentinien nicht das Spiel, sondern lauerte auf Konter. Gegen die erste Weltklassemannschaft ist man dann chancenlos ausgeschieden. So kann die Geschichte am Freitag gegen Frankreich natürlich wieder enden. Dieser Verlauf würde zur Ära Jogi Löw passen wie die Faust aufs Auge.

Fakt ist aber auch, dass sich die verbleibenden Favoriten Brasilien, Frankreich, Argentinien, Deutschland und Holland gegen die defensiv gut bis sehr organisierten Chilenen, Nigerianer, Schweizer, Algerier und Mexikaner alle sehr schwer taten. Letztendlich sind diese Spiele alle Muster ohne großen Wert. Man kann daraus nicht ableiten, welches dieser fünf Teams nun Weltmeister wird. Sobald diese Teams gegeneinander spielen, geht es bei Null los, mit leichten (Schiedsrichter)Vorteilen allenfalls für das Heimteam Brasilien.

8 Gedanken zu „Wer Weltmeister werden will, braucht Typen.

  1. Das deutsche Spiel war ein Fehlpass-Festival, hab noch nie soviel Fehlpässe bei einer deutschen Mannschaft gesehen, wie gegen Algerien. Und dann wird immer (von den Medien) behauptet, das ist die goldene Generation, und die deutschen Teams der Vergangenheit waren Rumpeltruppen. Hab mir neulich auf YouTube nochmal Deutschland – Frankreich 1986 angesehen, große Spieler, von Schumacher bis Rummenigge, und die haben auch noch alle paar Jahre einen Titel geholt.

    Lahm im Mittelfeld ist ja prinzipiell eine gute Idee, unter anderem von Guardiola, aber, bei Bayern haben sie auch Robben und Ribery auf den Außenbahnen, das hat der Löw noch nicht bemerkt. Also entweder Robben und Ribery als Refugees den deutschen Pass geben, oder Lahm zurück in die Abwehr. Kroos und Schweini haben zu ihrer alten, schlechten Klasse zurückgefunden, das Portugalspiel war nur ein Ausrutscher. Mal sehen, wie lange Neuer Libero spielen kann, ohne die rote Karte zu sehen.
    Der ZDF Reporter ist natürlich ein Idiot, Mertesacker hat noch das Gras vom 120 minütigen Kampf im Gesicht und soll Abbitte leisten beim geföhnten Dschurnalisten.

    Klinsi konnte bei der Ami-Niederlage nix dafür, außer dem Frankfurter Bub Jones, konnte von seinem Team keiner Fußball spielen. Die sind gerannt wie beim Track and Field, aber mit dem Ball konnten sie nix anfangen. De Bruyne gehört für mich zu den 10 besten Spielern der Bundesliga, wird aber von Mourinho, wie auch von den Bayern-Spähern ignoriert, seltsam, das sind wohl doch überbezahlte Luschen.

    • Danke für deinen Kommentar. Ich freue mich immer über ausführliche Einblicke, gerade beim Fußball. Ich war auch positiv von Klinsmann überrascht, was er mit unserem Team erreicht hat. Wobei Bradley und Dempsey aus meiner Sicht mindestens ebenbürtig sind mit Jones. Auch unser Torwart war sehr gut. Aber das hilft alles nichts, wenn die anderen 7 Spieler nicht gut genug sind.

      Bei DL sehe ich das Problem wie gesagt beim Trainer. Löw hat allein 7 eingespielte Bayernspieler zur Verfügung und macht daraus zu wenig. Löw ist kein Weltklassetrainer, man muss bei ihm große Abstriche in Bereichen wie Ehrlichkeit, natürliche Ausstrahlung, Professionalität, Planung, Strategie, Fachwissen, Charakterstärke, Erfahrung, Selbstvertrauen, unbedingtem Willen und Führungskompetenz machen. Diese Defizite übertragen sich letztendlich auf die Mannschaft.

  2. Kernaussage Mertesackers „(…) oder sollen wir wieder ausscheiden und haben schön gespielt?“
    Lustig ist es aber schon, dass es gerade von ihm kommt. Er ist der unauffälligste und fairste Spieler überhaupt. Nicht, dass seine Antworten „unfair“ gewesen wären aber das war einfach die Kirsche auf der Torte 😀

    • „Karnevalstruppe“, „Das ist mir völlig wurst“, „Was wollen Sie jetzt von mir?“ und „Ich versteh‘ die ganze Fragerei nicht“ waren auch nicht schlecht. Die ständigen Pflichtinterviews nach dem Spiel sind wirklich nervig. Da ist sehr wohltuend, wenn Spieler wie Müller und Mertesacker immer mal wieder auf die dummen Floskeln der ÖRF-Reporter nicht mit dumm-braven Floskeln antworten.

    • Seine Kicker-Noten sind wahrlich nicht berauschend. Sie stehen im Moment bei 3-3,5-3-3 und zuletzt eine 5 gegen Frankreich. Allerdings waren die Alternativen zuletzt auch nicht gerade überzeugend.

      Özils Vorteile sehe ich in seiner Passstärke, seiner Technik, seiner Schnelligkeit, seiner sehr guten Übersicht, seiner überragenden Technik und seiner unglaublichen Uneigennützigkeit.

      Man kann ihm vorne immer den Ball geben, man bekommt ihn in der Regel sauber zurück, weil er so ein genialer Vorbereiter ist und selbst einen Torabschluss meidet wie der Teufel das Weihwasser.

      Wobei wir bei seinen Schwächen wären: Kein eigener Torabschluss, Schwächen in der Defensive und eine fortwährend hängende Körpersprache, als wäre gerade sein Großvater gestorben.

      Bei mir würde er spielen, denke ich mal. Und Löw stellt ihn sowieso immer auf. Bin mal gespannt auf die weitere Aufstellung am Dienstag. Wahrscheinlich wird Löw beginnen wie gegen Frankreich – mit Klose als einzig wirklichem Wackelkandidaten. Und wenn die Aufstellung wirklich so kommt (plus/minus Klose, und bitte auf jeden Fall ohne Podolski), dann würde ich Löw ausnahmsweise mal Recht geben.

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