Ich fand die erste Pressekonferenz von Schweinsteiger bei dieser WM interessant. Er sagte, es werde nur die Mannschaft in der Lage sein, den Titel zu holen, „die einen intelligenten Trainer hat“. Ich habe dies als klaren Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, dass Schweinsteiger bei diesem Turnier nicht gewillt ist, wieder krasse taktische Fehlentscheidungen wie 2008 gegen Spanien oder 2010 gegen Italien hinzunehmen.
So habe ich übrigens auch Schweinsteigers bisherigen Medienboykott verstanden. Es war nicht nur ein Boykott gegen die Medien, sondern auch ein Boykott gegen den Trainer, der ihn in den ersten Spielen auf die Bank verbannt hatte.
Formal meinte Schweinsteiger mit seiner Äußerung die beiden Brasilianer Luis Felipe Scolari und Carlos Alberto Parreira, sowie den holländischen Trainer Louis van Gaal, den argentinischen Trainer kenne er nicht gut genug, ergänzte er schließlich – damit blieb nur noch der deutsche Trainerstab als nicht intelligent genug übrig.
Schweinsteiger ergänzte: „Unser größter Gegner wird der Trainerstab sein.“ Das sehe ich auch so. Der deutsche Trainerstab wird morgen der größte Gegner der Deutschen sein. Wenn Löw mal wieder Panik schiebt, ist er immer für einen groben Fehler zu haben.
Immerhin hat Jogibär nun nach fast zehn Jahren Nationalmannschaft entdeckt, dass im Fußball die wichtigen Tore nicht selten durch Standards fallen. Laut Medienberichten kam diese Erleuchtung allerdings nicht vom Yogi persönlich, sondern von Hansi Flick und der Mannschaft, die darauf drängte endlich Standards einzuüben.
Yogi, der Erleuchtete.
Hansi Flick gab auf der Pressekonferenz derweil an, dass die Mannschaft bei diesem Turnier zum ersten Mal in die Entscheidungsfindung mit eingebunden werde. Und auch der Yogi selbst ließ verlauten: „In erster Linie spreche und diskutiere ich mit Hansi Flick und Andy Köpke. Auch Oliver Bierhoff hilft mir manchmal mit seiner Sichtweise.“ Aber darüber hinaus hole er sich bewusst die Meinung der Spieler ein, insbesondere der Führungsspieler. Die heutige Generation sei taktisch geschult und möchte sich auch taktisch einbringen.
Für diese banale Erkenntnis brauchte Löw fast zehn Jahre.
Wird er sie morgen berücksichtigen?
Hulk vs. Lahm, auf das Duell freue ich mich.
2012 fand ich die taktischen Fehler gegen Italien gar nicht so arg. Die Gegentore zumindest waren eher individuelle Fehler. Ich hätte aber auch anders aufgestellt (so wie gegen Griechenland)
Doch die taktischen Fehler waren arg.Müller wurde auf die Bank verbannt um Kroos als Wachhund für Pirlo eingesetzt was total in die Hose ging. Da 1:0 ging vom Pirlo aus auch das 2:0 kam über die deutsche rechte Seite wo sonst Müller gewesen wäre.Für mich ist das arg genug
Schlimmer geht es in der Tat kaum mehr. Vor dem Spiel hatte Löw groß getönt DL werde „immer sein Ding durchziehen“, sich „nicht dem Gegner anpassen“ und stattdessen „dem Gegner ihr Spiel aufdrücken.“
In Wirklichkeit hatte Löw so Angst vor Fußball-Opa Pirlo, dass er wie Sie richtig schreiben, die rechte Seite erst gar nicht besetzte und Kroos als eine Art Gattuso-Jens-Jeremies-Verschnitt einsetzen wollte.
Die Taktik gegen Pirlo ging ja gut auf, soweit ich mich erinnern kann.
Gab halt zwei individuelle Patzer=2 Gegentore
So kann man es natürlich auch sehen. Operation gelungen, Patient tot. Ja dann!
Lieber AV
Sie haben mal wieder Recht aber ob Schweinsteiger wirklich so gedacht hat wie Sie es meinen? Ich würde es begrüßen aber für mich wirkt er,nach Außen auf jeden Fall,ein bisserl konfliktscheu.Nun ja das wahrscheinlich seine letzte Chance für Lahm genauso da müssen sie ein paar harte Entscheidungen treffen und vielleicht die eine oder andere Sache ausfechten
Mich wundert es aber dass die Mannschaft es nicht verhindert hat dass dieser Shkodran Mustafi zum zweiten mal eingesetzt wurde nach seiner katastrophalen Leistung,was eingentlich gegen Ihre These spricht.Gut fand ich aber dass er die Hymne mitsang,es ist ja nicht üblich für unsere Migrantenkinder 🙂
Es ist geschafft Freunde!!!! Nach diesen Krimi brauche ich erstmal eine Pferdedosis Vallium
Glückwunsch. Ich denke DL ist ein würdiger Weltmeister. Über 7 Spiele betrachtet, haben sie die beste Leistung erbracht.
Danke,danke.Wenn man es am wenigsten erwartet,jedenfalls bei mir war es so, dann klappt es mit den Titel
Löw wird jetzt als ein großer Fußballweiser angesehen obwohl er Weltmeister geworden ist mit den genauen GEgenteil was er vorhatte.Lahm als 6er statt als linker Verteidiger und mit Standards kann man doch Tore schießen.Gut dass der Flick sich durchgesetzt hat
So sehe ich das auch. Die Verdrehungen der Medien erinnern mich an einen Geniestreich von ÖRF-Mann Béla Réthy vor einigen Jahren während eines Spieles: Es sei wirklich eine „geniale Idee von Löw“ (!) gewesen, aus Schweinsteiger einen 6er zu machen. – Réthy meinte das wirklich ernst.
Für mich ist DL nicht wegen Löw Weltmeister geworden, sondern trotz Löw. Bin mal gespannt, ob er bis 2016 oder gar 2018 weitermacht. Dann kann DL die nächsten Titel gleich mal vergessen, da ich nicht glaube, dass beim nächsten Mal wieder fast alles für DL läuft und die vielen Fehler von Löw ungestraft bleiben.
Schade, ein passender Abschluss dieser WM zum Vergessen. Kein einziges gutes Spiel, an das man sich gerne erinnern würde, Fehlentscheide der Schiedsrichter in einer Menge, bei der man sich über den einzelnen Fehlentscheid gar nicht mehr unterhalten mag und zum Abschluss gewinnt die in dem Spiel ziemlich klar schlechtere Mannschaft, die ganz sicher nicht zu elft zu Ende hätte spielen dürfen. Vielleicht wird’s das nächste Mal besser.
Ja mecker Du herum.Das gleitet an mir ab wie an Teflon.WELTMEISTER!!!! alles andere is doch egal
Was hast du geraucht ?
Das 7:1 war bombastisch und sucht seines gleichen.
Gut, dann aber konsequent mit den Roten Karten: Deutschland zu zehnt und Argentinien zu acht. Plus zwei Elfmeter für D und vielleicht einen für ARG
@max
Ich finde gerade am Anfang, gab es ein paar richtig sehenswerte Spiele. Zum Beispiel einige Auftritte von Kolumbien, Mexiko (z. B. gegen Brasilien) und Chile (z. B. gegen Spanien). Auch die Spiele von Costa Rica gegen England, Italien und Uruguay waren sehenswert. Das sind nur die Spiele, die mir spontan einfallen. Selbst Spiele ohne große Namen, wie zum Beispiel Schweiz gegen Ecador, hatten durchaus ihren Reiz. Dieses Spiel hatte einen überragenden Schiedsrichter, der vor dem zweiten Tor der Schweizer Vorteil laufen ließ und damit das Tor erst ermöglichte.
Ich finde DL war die klar bessere Mannschaft. Die Deutschen spielten mutig nach vorne und waren zum Teil so offensiv, dass ich mir zwischenzeitlich sicher war, dass sie das Finale verlieren würden.
Gestört am Finale hat mich die Brutalität. Die Gewalt war vorsehbar, aber deshalb nicht weniger abstoßend. Es war eine Art Abnutzungskrieg. Zum Teil ging es zu wie bei einer Metzgerei am Schlachttag. Die übertriebene Härte des Spiels war aus meiner Sicht auch mit die Schuld des Schiedsrichters, der zu viel durchgehen lies. Argentinien fand ich dabei deutlich brutaler und fieser als DL. Besonders abstoßend finde ich bei Teams wie Argentinien, Uruguay und Italien immer die vielen verdeckten Fouls und Tätlichkeiten, die sie immer dann begehen, wenn der Referee nicht hinguckt.
Ich hatte im Turnier keinen Favoriten. Aber ich wollte die Beißer, Schläger und Treter aus Italien, Uruguay und Argentinien verlieren sehen. Das ist glücklicherweise passiert, bei Argentinien zwar erst in der 113. Minute des WM-Finales, aber das macht es sogar noch besser. Mein anderes Lieblingsspiel unter diesem Aspekt war folgerichtig Uruguay gegen Italien. Da musste der Beelzebub gegen den Teufel antreten. Sehr amüsant.
Schade nur, dass Messi den goldenen Ball bekommen hat
Ich glaube es war Maradona, der ausnahmsweise einmal Recht hatte: Messi mag der beste Spieler der Welt sein, aber er war nicht der beste Spieler dieses Turniers.
Für mich war am ehesten James Rodríguez der beste Spieler des Turniers – und im Grunde auch der MVP.
Zum Teil ging es zu wie bei einer Metzgerei am Schlachttag
Ich habe es auch so empfunden.Die Schiris haben m.M. nach viel zu viel durchgehen lassen,nicht nur im Finale