Zum Hirschen.

Michael Remke schreibt für Welt online aus New York über eine etwas andere Liebesgeschichte: „Webb hatte seine neue Freundin mit einem Hirschen verwechselt und sie mit seinem Gewehr ins Bein geschossen.“

Die Flexion im Deutschen ist wirklich schwer. Die Substantive nach Kasus und Numerus bilden in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Ich komme dabei regelmäßig ins Schwitzen. Zum Beispiel in oben genanntem Fall: „Er hatte sie mit einem Hirschen verwechselt.“
– Wie bitte? Mit einem Hirschen?

Für mich ist das bestenfalls ein Beispiel für Dativ Plural: Er hat sie mit vielen Hirschen verwechselt. Aber hat er das? Nein. Er hat sie mit einem Hirsch verwechselt.

Was mich gleich zu meiner Anschlussfrage führt:
Warum gibt es in Deutschland so viele Gasthäuser, die „Zum Hirschen“ heißen?

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Keine Moschee am Ground Zero

Eine Replik auf einen Artikel von Gerd Buurmann.

Als erstes eine formale Kritik. Viele Menschen glauben leider, man könne in einem Text plötzlich Schimpfwörter benutzen, nur weil der Text in einer anderen Sprache geschrieben wird. Das ist ein Irrtum. Schimpfwörter gehen im Amerikanischen noch viel weniger als im Deutschen. Ein Amerikaner, der Buurmanns Text liest, wird schon beim ersten Satz die Stirn runzeln.

Punkt zwei ist der Inhalt. Andere Leser haben schon viele Punkte genannt.

Der Demonstrant will nicht das First Amendment abschaffen. Er will nur keine Moschee am Ground Zero. Für mich ist das der normalste Wunsch der Welt. Ich will auch keine katholische Kirche in Machu Picchu, keine Synagoge über der Kaaba, keine Truman-Statue in Hiroshima, keine Siegessäule in Auschwitz, kein Triumphbogen in Hanoi und keine anglikanische Kirche auf dem Uluru. Das ist eine Frage des guten Geschmacks. Das hat ganz viel mit Respekt zu tun. Wie kann man das nicht begreifen? Ein ewiges Rätsel.

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Kaschgari, Rushdie und Westergaard

Das deutsche Nachrichtenportal Spiegel Online ist ganz aus dem Häuschen, weil dem saudi-arabischen Mohammed-Kritiker Hamsa Kaschgari nun die Todesstrafe droht. Auf einer arabischen Facebook-Gruppe werde zudem eine Hetzjagd gegen Kaschgari veranstaltet, der 25.000 Muslime beiwohnen. Eine arabischsprachige Solidaritätsgruppe für Kaschgari existiere bis dato nicht.

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Breiviks Schizophrenie erklärt

Seit Monaten hatte ich wiederholt versprochen den Fall Breivik einmal aus ärztlicher Sicht zu betrachten. Dieses Versprechen löse ich jetzt ein. Die deutschsprachigen Medien verbreiten so viel bewusste oder unbewusste Falschinformationen zum Thema. Dem will ich ein bisschen Rationalität entgegensetzen. Mein Anspruch ist ein seriöser Text. Fachwörter lassen sich deshalb nicht vermeiden. Bei Bedarf werde ich diese für Laien verständlich erklären. Der Artikel ist sehr lang, aber man muss ihn ja nicht in einem Stück lesen. Wer die Einführung nicht braucht, sollte gleich zum Punkt „Zum Thema – Was ist Schizophrenie?“ springen.

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Lob der Originalversion

Auf Achgut hat man sich mal wieder zum Thema Synchronisation geäußert. Eine typisch deutsche Sicht wie ich finde. Eine Meinung, der ich widersprechen will.

Synchronisation (=Dubbing) ist in Amerika tabu. Ein absolutes No-Go. Bei uns gibt es genau zwei Möglichkeiten mit fremdsprachigen Filmen umzugehen: Subtitles oder den ganzen Film neu drehen.
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