Die Juden und das Kapital.

Rainer „Der-Sozialismus-ist-gar-nicht-so-übel“ Hank kann auch gute Artikel schreiben. Hier ein sehr guter, langer Artikel über Reichtum und Judentum:

Antikapitalismus und Antisemitismus gehen seit jeher Hand in Hand (1).

Im Judentum ist es keine Sünde, reich zu sein. Im Christentum haben es die Reichen deutlich schwerer: Denn bekanntlich geht eher ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt (2). Lieber soll er seinen Besitz verkaufen und den Armen geben, was ihm im Himmel reich vergolten wird.

Dass aber die Armen hier auf Erden schon reich werden, ist nicht vorgesehen. Im Judentum gibt es ein affirmatives Verhältnis zum Geld, welches die Vorstellung der Zedaka (Gerechtigkeit) einschließt, wonach es allen Menschen finanziell gut gehen soll. Seit der Antike schon betätigen die Juden sich als Geldwechsler; Jesus wollte sie aus dem Tempel vertreiben lassen (3).

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Gott sei Dank, Beppo Grillo ist links.

Wolfgang Münchau, mein zweitliebster Kolumnist beim Spiegel (an Jakob kommt niemand vorbei), schreibt über Beppe Grillo, den Gewinner der italienischen Parlamentswahlen:

Grillo werde von angesehenen Ökonomen unterstützt. Der Nobelpreisträger Paul Krugman habe mit Grillo gesprochen. Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz berate ihn in seiner Wirtschaftspolitik zusammen mit dem französischen Ökonomen Jean-Paul Fitoussi. Seine Wähler stammten hauptsächlich aus dem linken Lager.

Damit ist für Münchau bewiesen, dass Grillo ein Guter ist. Krugman und Stiglitz unterstützen ihn. Seine Wähler sind vor allem links eingestellt. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Persilschein ausgestellt.

Münchau sieht Grillo als Gegenstück zu „nationalistisch geprägten deutschen Euro-Skeptikern“, die gerade dabei seien, eine neue Partei zu gründen. Diese Leute seien rechts und damit böse. Gemeint ist die Bewegung „Alternative für Deutschland.“ Eine Partei von der man im Grunde noch gar nichts weiß, außer dass eine Gruppe mir gut bekannter Ökonomen den hundertsten Versuch startet, sich Gehör zu verschaffen.

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Augstein: Wer hat Schuld und wer profitiert von den Botschaftsstürmen?

Jakob Augstein schreibt in seiner Kolumne:

Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch – wie nebenbei – den US-Republikanern und der israelischen Regierung.

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Atommacht Israel bedroht Weltfrieden

Es ist kein Zufall, dass sich Spiegel-Eigentümer Jakob Augstein auf die Seite von Günter Grass stellte. Moderner Antisemitismus hat beim Spiegel eine lange Tradition.

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Günter Grass – ein lupenreiner Antisemit

Eigentlich wollte ich nichts zu Grass auf diesem Blog schreiben. Das „Gedicht“ von Grass ist so kontrafaktisch, dass es überhaupt keinen Spaß macht, dagegen zu argumentieren. (Frei nach Thomas von der Oster-Sacken.)

Zum Thema selbst hat Henryk M. Broder schon das Wesentliche gesagt:
Günter Grass ist ein lupenreiner Antisemit.

Dass diese Tatsache nun in den üblichen Kreisen geleugnet wird, ist keine Überraschung.
Überraschend war allerdings, dass sogar von mir sehr geschätzte Blogger wie aronsperber finden, dass Grass kein (!) Antisemit ist.

Das hat mich dann doch verwundert, ja erschreckt. Aus diesem Schrecken heraus hat sich dann eine kleine Unterhaltung entwickelt. Ich denke es leuchtet jedem ein, dass man die Begriffe erst einmal definiert, bevor man weiter diskutiert:

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Muslime töten nicht

Burak Bekdil, ein freier Journalist und Kolumnist der englischsprachigen Hürriyet Daily News, spricht deutlich zwei grundlegende Dogmen Recep Erdogans an:

1. Muslims don’t kill.
2. Jews know well how to kill.

Erdogan macht diese Aussagen regelmäßig. Zum türkischen Völkermord an den Armenierin, meinte Erdogan lapidar: „Man wird keinen Genozid in der Türkei finden können. Man wird in der türkischen Geschichte nichts anderes finden als die Toleranz der Türken, Hilfe und Leidenschaft.“ Die engelsgleiche Unschuld Bashirs unterstrich Erdogan mit den Worten: „Ein Muslim kann keinen Völkermord begehen.“

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Klarsfeld passt zur Linkspartei

Viele deutsche Medien schreiben heute Klarsfeld passe nicht zur Linkspartei.
Das stimmt nicht. Klarsfeld passt bestens zur Linkspartei.

„Leider konnte ich keine Mitstreiter gewinnen. Der 68er Generation war die Dokumentensammelei viel zu mühselig.“ So äußerte sich Klarsfeld im Jahr 1987 in einer Reportage der ZEIT. Das ist nur ein Zitat aus einem Gesamtbild wohlgemerkt, aber ich finde es charakterisiert Klarsfeld ganz gut. Nicht verfälschend, aber auch nicht beschönigend. So sieht sich Klarsfeld wahrscheinlich selbst. Mit der 68er-Generation will sie nicht zu tun haben. Klarsfeld ist die ehrliche „Nazi-Jägerin“, die sorgfältig recherchiert.

Beide Selbstbetrachtungen sind reichlich ironisch. Klarsfeld ist 1939 geboren. 1968 war sie 29. Klarsfeld ist eine typische Vertreterin der 68er-Generation. Durch Geburt, aber auch inhaltlich. Die Kontakte zur deutschen 68er-Schickeria waren bestens. Horst Mahler war nicht zufällig ihr Anwalt. Auch der Vorwurf an „die 68er“ nicht sorgfältig genug zu recherchieren ist lächerlich, denn an sich selbst hat Klarsfeld diesen Maßstab nicht angelegt. Klarsfeld verkörpert eine typische 68er-Eigenschaft wie kaum eine Zweite: Die Selbstherrlichkeit.

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Die neue Unschuld

Wo wir gerade beim Thema geniale Kolumnen sind:
Harald Martenstein hat diese Woche auch eine ganz besonders gelungene.

Zettels Kommentar
Zettel hat den blinden Fleck in Martensteins Theorie thematisiert. Wir sind eine Gesellschaft, in der ständig von Verantwortung die Rede ist. Und zwar ganz extrem. Es kann gar nicht genug Sündenböcke geben. Nicht nur für die Rechten. Die Rechten haben erstaunlich wenig Sündenböcke: Den Islam, Ausländer, die Juden und alles Linke wahrscheinlich. Die Linken haben meinem Eindruck nach mehr Sündenböcke: Die Banken, die Industrie, die Rechten, die Neoliberalen, die Juden, diverse Lobbies: Pharma-, Atom-, Israel-Lobby. Israel an sich. Amerika. Religionen, außer der Islam natürlich. Der Kapitalismus, die Kapitalisten. Das Geld, die Märkte, der Zins und natürlich die „Verhältnisse“.

In den letzten Monaten gab es alleine in Deutschland eine Menge Sündenböcke: Wulff. Die Banken. Die Merkel-Regierung. OB Sauerland. Kapitän Schettino. Ich habe sicherlich einige Personen vergessen.

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Von Parasiten und Wirtstieren

Wieder mal ein kleines Rätsel. Eher eine Satire. Eine Realsatire gar.
Die Namen habe ich neutralisiert, damit man die Epoche nicht erkennt:

Das Volk würde liebend gern den Banken wieder zu dem Ansehen verhelfen, das sie einmal hatten. Als man sie nämlich noch als Geldverleiher bezeichnet hat. Ein dreckiges Handwerk, das ein ehrbarer Christ nicht ausüben wollte.

Als die XX und XY dieses Landes bei Hofe noch den Dienstboteneingang nehmen mussten statt als Duzfreund der Herrscher an der Tafel zu sitzen. Das dürfen sie nämlich erst seit sie Kaisern und Königen die Wahlkämpfe finanzieren und dafür das Monopol auf den Silbertaler gefordert und bekommen haben.

Wäre der Herrscher wirklich opportun gegenüber seinem Volk dann verlöre er die Gunst der Geldverleiher. Seine Macht ist nur geliehen, meine Damen und Herren.

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Kaschgari, Rushdie und Westergaard

Das deutsche Nachrichtenportal Spiegel Online ist ganz aus dem Häuschen, weil dem saudi-arabischen Mohammed-Kritiker Hamsa Kaschgari nun die Todesstrafe droht. Auf einer arabischen Facebook-Gruppe werde zudem eine Hetzjagd gegen Kaschgari veranstaltet, der 25.000 Muslime beiwohnen. Eine arabischsprachige Solidaritätsgruppe für Kaschgari existiere bis dato nicht.

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Occupy Wall Street und die Religion der 99%

Lange habe ich überlegt, ob, wie und was ich zur Occupy-Bewegung schreiben soll. Letztendlich hat mich mal wieder Aron Sperber und sein Hinweis auf die 99%-Ideologie animiert etwas zu schreiben. Es ist so typisch für Linke, dass sie meinen die ganze Welt stünde hinter ihnen.

Was soll eigentlich so toll daran sein, wenn man zu den 99% gehört? Wo bleibt das Unrechtsbewusstsein, das Herz für die Minderheit, das die Linken angeblich so auszeichnet? Was ist toll daran, wenn sich 99% auf 1% der Bevölkerung stürzen? Was ist toll daran zu einer Gruppe zu gehören, die angeblich aus 99% der Bevölkerung besteht? Nichts ist für mich schlimmer als Konformität und der Verlust von Individualität. Wer auf wahnhafte 99%-Bewegungen steht, sollte zum Islam übertreten und in ein beliebiges islamisches Land einwandern. Kommt daher die Liebe der Linken für den Islam?

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Israel und die Grenzen von 1967

Obama hat mal wieder eine seiner Jimmy-Carter-Gedächtnisreden gehalten und der Spiegel ist wie immer ganz aus dem Häuschen. Eine Stelle ist dabei typisch:

Erstmals empfahl der US-Präsident den Grenzverlauf von 1967 als Grundlage für eine Friedenslösung. Die Grenze zwischen Israel und einem unabhängigen palästinensischen Staat sollte auf dem Verlauf vor dem Sechstagekrieg 1967 basieren, sagte Obama. Dies wird von der israelischen Regierung strikt abgelehnt.

Ich habe und werde nie verstehen warum von den Israelis immer und immer wieder ernsthaft verlangt wird, ihre Gebietsgewinne aus dem Sechstagekrieg wieder abzugeben.

Das sind Forderungen, die wohl ziemlich einmalig sind in der Geschichte und die das jüdische Volk niemals erfüllen kann. Und wenn sie es je doch erfüllen, sind sie nicht ganz bei Trost.

Die Aggression im Sechstagekrieg ging von den Arabern aus und Israel hat den Krieg gewonnen. So lief das in den Kriegen von 1948 bis heute ab:
Araber greifen übermütig an, Israel wehrt den Angriff ab.

1967 war das einzige Jahr in dem die Israelis aus ihren Kriegsgewinnen auch wirklich nennenswerte Gebietsgewinne geschlagen haben. Und diese Gewinne sollen sie jetzt wieder abgeben? Lachhaft.

Dann sollte Deutschland wohl auch Schlesien zurückbekommen. Ich war kürzlich im früheren Breslau und musste feststellen: Schlesien gehörte seit dem Vertrag von Namslau aus dem Jahr 1348 (!) nicht mehr zu Polen. Der Kriegsgewinner Polen
hat sich 1945 nach Westen erweitert, die Deutschen von dort vertrieben und Stalin hat sich östliche Teile Polens einverleibt.

Im Gegensatz dazu haben die Israelis 1967 niemanden wirklich vertrieben.
Sie haben die Gebiete nur besetzt. Dieses humane Vorgehen wird von der Weltgemeinschaft nun bitter bestraft.

Außerdem sollten wir unbedingt die 1848 eroberten Gebiete an Mexiko zurückgeben:
Kalifornien, New Mexico, Texas und so weiter und so weiter.
Nur mal um die gleiche Logik zu benutzen.

Der Fehler der Israelis ist nicht der Gebietsgewinn 1967, sondern dass sie aus den anderen vielen gewonnen Kriegen nicht mehr Kapital geschlagen haben.
Sie haben nie den Deckel zugemacht und das rächt sich jetzt.

Vor allem 1948 haben ca. 700.000 Palästinenser ihre Heimat verlassen, sind geflohen oder wurden vertrieben. Ein Thema auf das viele Europäer ausgesprochen auffällig fixiert sind.

Ab ca. 1948 bis in die frühen 1970er Jahre sind ca. 800.000 – 1.000.000 Juden aus den islamischen Staaten nach Israel geflohen mit dem Ergebnis, dass heute die meisten arabischen Staaten „judenfrei“ sind. Darauf sind die Araber offenbar mächtig, mächtig stolz. Bemerkenswert auch: Einen deutschen wikipedia-Eintrag zu diesem Thema scheint es erst gar nicht zu geben.

Wie ging es dann weiter? Die arabischen Juden wurden in Israel integriert und fanden dort ihre neue Heimat, während die Palästinenser von ihren „arabischen Brüdern“ in Flüchtlingslagern gepfercht wurden und werden. Sie sind Bürger zweiter bis dritter Klasse, werden nicht integriert, sondern nur geduldet, wenn überhaupt. Von Bildung und Arbeit wollen wir gar nicht reden. Von Kindheit an lernt die mittlerweile dritte und vierte Generation meist nur eines: Schuld an eurer Lage ist der Jude und wenn ihr erstmal wieder Palästina zurückerobert habt, ist die Welt wieder in Ordnung. Viele Europäer und Amerikaner bestärken sie fatalerweise in diesem Glauben.

Auf dieser Grundlage beruht der Nahostkonflikt und trotzdem haben die Israels 2006 ein erobertes Gebiet aus dem Sechstagekrieg abgegeben: Den Gazastreifen.
Aus Dankbarkeit haben die Einwohner des Gazastreifens umgehend die Hamas an die Macht gewählt. Nachdem die arabischen Staaten judenfrei sind, soll nun der jüdische Staat unter islamische Herrschaft fallen. Dieses Ziel existiert nun seit 1948 und die arabischen Muslime werden offensichtlich nicht ruhen bis sie ihren religiösen Wahn erfüllt haben.

Obama sollte eines nicht machen:
Von den Juden verlangen ins eigene Grab zu steigen.

Die Israelis werden ihre Selbstbestimmung niemals mehr in der Geschichte aufgeben. Bevor es so weit kommt, werden sie kämpfen bis in den Tod.
Das sollte doch auch dem naivsten US-Präsidenten seit Jimmy Carter klar sein.
Aber offensichtlich nicht.