Ich finde es faszinierend wie die Möchtegern-Journalisten von FAZ, SpOn und SZ in ihren Kommentaren direkt wieder den Bogen zu PEGIDA hinbekommen. Sie schaffen es sogar, nicht einmal zu erwähnen, dass Islamisten die Täter waren.
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Der nächste Wahnsinnige ist gesund.
Gerald Traufetter brachte einmal im Spiegel das zweite Breivik-Gutachten auf den Punkt: „Der Wahnsinnige soll gesund werden.“ Eine ähnliche Pose spielt sich aktuell in Deutschland ab: Der Fall Mollath. Natürlich erreicht der Fall nicht die Dimensionen von Breivik. Der Fall Mollath ist, wie die meisten aller Skandale in Deutschland, ein Scheinskandal. Viel Wind um nichts, aber lehrreich insofern, dass man Deutschland und seine Macken besser kennenlernt.
Der Fall Mollath begann damit, dass „Report Mainz“ im Herbst letzten Jahres den Fall skandalisierte und politisierte. Es liegt an der Struktur der deutschen Presselandschaft, die bekanntlich staatlich dominiert ist, dass die Medien in Deutschland – seit ich sie verfolge – noch nie einen relevanten Skandal aufgedeckt haben. Ich gehe nicht davon aus, dass es in Deutschland keine Skandale gibt. Man lebt in Deutschland offenbar nur gut damit, dass man die relevanten Themen außen vor lässt. Es ist ja auch praktisch: Man muss nicht wirklich recherchieren. Der Deutsche liebt, ähnlich wie der Amerikaner, politisierte Scheinskandal-Scheiße, die mit zwei Litern Bias übergossen und als Journalismus verkauft wird.
Es gibt zwei aufrichtige Artikel zum Fall Mollath, die den Namen Journalismus verdienen. Sie wurden von vier Journalistinnen geschrieben, die die deutsche Medienhetze interessanterweise nicht mitmachten. Es gehört aus meiner Sicht eine Menge Mut dazu, wenn man so gegen seine Kollegen anschreibt, die in der Mehrheit gänzlich andere Versionen der Geschichte erzählen und sich selbst beweihräuchern, was für tolle Aufklärer sie doch sind.
Der erste Artikel erschien im Dezember 2012 in der Zeit und wurde von Anita Blasberg, Kerstin Kohlenberg und Sabine Rückert geschrieben. Der zweite Artikel erschien in der Druckversion des Spiegels im Juli 2013 und stammt von Beate Lakotta. Zumindest den Spiegel-Artikel von Frau Lakotta sollte jeder Interessierte des Falles lesen. Er ist aktuell, bündig und beleuchtet beide Seiten. Selbst die größten GEZ-Gläubigen müssten doch zumindest diesen kurzen Text durchlesen können.
Kranke Europäische Union.
Seit einigen Jahren lese ich ganz gerne den Lindwurm. Zum einem, weil mich interessiert, wie links denkende Österreicher so ticken, zum anderen, weil der Lindwurm ein Talent fürs Schreiben hat. Der Lindwurm ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ein Journalist mit einer schweren Depression und mindestens einer schweren Angststörung. Welche Erkrankung nun vorherrscht, Angst oder Depression, ist aus der Entfernung schwierig auszumachen. (Wobei ich eine Vermutung hätte.)
Jedenfalls schreibt dieser „psychisch erkrankte“ Journalist immer mal wieder sehr lesenswerte Texte. Nachfolgend zum Beispiel über die antisemitische EU und ihre Anhängsel:
Die Europäische Union hat durchaus ihre sympathischen Seiten. Der Abbau von Grenzen, die Niederlassungsfreiheit, ein übernationaler Rechtsstaat – lauter Sachen, die auch mir gefallen. Wenn es aber um Israel geht, sind dieselben Politikerinnen, die in Europa den Nationalismus abbauen wollen, wie auch viele “no border”-Aktivisten und “Kein Mensch ist illegal”-Verkünderinnen plötzlich von Grenzen und vom Völkischen wie besessen. Da wird jede Hausmauer, die einen Meter über die immer wieder beschworene “Grenze von 1967″ hinausragt, zum Friedenshindernis. Da wird jedes jüdische Kind, das außerhalb dieser Grenzen in der Region lebt, zum Besatzer. Da werden Farmen und Dörfer und die Menschen, die dort wohnen, plötzlich “illegal”. Da nimmt man es mit größtem Verständnis hin, wenn arabische Politiker verkünden, alle Juden hätten aus Judäa und Samaria zu verschwinden und ein künftiger Palästinenserstaat werde “judenfrei” sein. Kurz: Sobald es um Israel geht, werden ganz andere Maßstäbe angesetzt als sonst und alle Sonntagsreden und liberalen Posen sind hinfällig. (Lindwurm)
Krieg gegen Berlusconi
Berlusconi wurde aktuell mal wieder von der Mailänder Pra(w)da-Justiz verurteilt.
Die westlichen Medien bringen das ganz ironiefrei.
Berlusconi wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, sein Bruder Paolo zu zwei Jahren und drei Monaten. Außerdem sollen beide 80.000 Euro Linkspolitiker Piero Fassino bezahlen. Was war passiert? Die Berlusconi-Brüder veröffentlichten ein Telefonat in dem sich Piero Fassino mit dem Unipol-Chef Giovanni Consorte abgesprochen hat. Unipol ist so etwas wie der Hauskonzern der Linken und man besprach gerade die Übernahme der Großbank BNL. Consorte wurde wegen Insiderhandels verurteilt, Fassino ging komplett straffrei aus.