Die einzige Europapartei heißt AfD.

Die Kommentare von Wolfram Weimer waren bisher in der Regel lesenswert. Bezüglich der Alternative für Deutschland greift der Journalist allerdings schwer daneben. Weimers Kommentare sind beispielhaft für so einige deutsche Konservative. Deshalb werden sie hier besprochen.

Am 19. April charakterisierte Weimer die AfD in seinem wöchentlichen Handelsblatt-Kommentar noch wohlwollend als „zutiefst bürgerliche“ Protestbewegung, wie sie Deutschland schon lange nicht mehr gesehen habe. Die Partei habe „verblüffend seriöses Spitzenpersonal“. Ein Kreis von Professoren, Wirtschaftswissenschaftlern und Publizisten bilde den Kern „einer zutiefst bürgerlichen Formation“, der verhindere, dass die Partei in Extremismus abgleite. Alle Versuche, die AfD in eine rechtsextreme Ecke zu stellen, dürften daher scheitern, so Weimer.

Dieser Handelsblatt-Kommentar, der sich am Ende gegen die AfD wendet, hat offenbar der SZ so gefallen, dass Weimer gebeten wurde, diesen Kommentar in einem neuen Aufwasch in der SZ zu veröffentlichen. Weimer stimmte zu und formulierte seinen Text für die SZ um.

Von einer zutiefst bürgerlichen Formation frei von Extremismus ist nun keine Rede mehr. Kritisierte Weimer im Handelsblatt noch Versuche die AfD in eine rechtextreme Ecke zu stellen, so unternimmt er in der SZ plötzlich selbst diesen Versuch.

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Die GEZ-Gebühr beugt Marktversagen vor!

Hans-Peter Siebenhaar erklärt im Handelsblatt noch einmal anschaulich wie das GEZ-Fernsehen in Deutschland funktioniert.

Die Rundfunkgebühr in Deutschland liegt kaufkraft- und inflationsbereinigt heute ca. 20% höher als zum Beginn der Einführung 1953. Im Vergleich zu den 80er Jahren sind die Gebühren real sogar um 40% gestiegen. (Quelle).

Zusätzlich wird am 1. Januar 2013 das System komplett geändert. Mussten im bisherigen System wenigstens nur die Besitzer von Fernsehgeräten und so weiter bezahlen, so bezahlt jeder Haushalt in Zukunft automatisch.

Hermann Eichler, ein Justiziar des SWR, hat sofort reagiert und versucht zu begründen, warum dieses System natürlich ganz furchtbar toll ist.

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Hollande träumt von der Opposition

Hollande und seine Sozialisten schaffen den Übergang nicht. Wie immer bricht bei den linken Parteien die Sehnsucht nach der Opposition aus, sobald sie an der Regierung sind. Selbst die deutschen Medien müssen das mittlerweile zugeben. Nachfolgend ein paar Artikel zum Thema.

Am besten gefällt mir der Kommentar des amerikanischen Wirtschaftsprofessors Melvyn Krauss. Er bezeichnet Hollande als gefährlichen Grünschnabel. Es sind sehr oft Professoren im Ruhestand, die klare Worte finden. Das mag daran liegen, dass man erst nach dem Berufsleben über die nötige finanzielle Unabhängigkeit und den erforderlichen Abstand verfügt.

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Deutsches First World Problem:             Die D-Mark würde aufwerten!

Rudi-Marek Dutschke schreibt seit einigen Monaten für das Handelsblatt. In seinem letzten Beitrag legt er die Argumente der deutschen Euro-Befürworter noch einmal dar. Er wendet sich direkt an Blogger. Aus meiner Sicht ist seine Argumentation eine typische Bestandsaufnahme der deutschen Mentalität. Darauf eine Replik.

Laut Dutschke sind Euro-Skeptiker wie ich Asoziale, die nicht das geringste Mitgefühl für die Südländer zeigen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir sind die Einzigen, die wirkliche Lösungen anbieten, damit die Südländer wieder auf die Beine kommen und voller Stolz für sich selbst sorgen können. Es sind Menschen wie Dutschke, die Südländer von Almosen abhängig machen und damit ihre Lebensgrundlage und ihr Selbstwertgefühl zerstören.

Der Euro wirkt wie ein Goldstandard. Das sagt sogar der bisher nicht für rechte Umtriebe bekannte Paul Krugman. Die Südländer haben aufgrund des Euros extreme Probleme sich gegen den starken Wettbewerber Deutschland durchzusetzen.

Um diese Differenzen auszugleichen, kann man zwei gegensätzliche Strategien verfolgen:

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Ich hasse Quoten

Es ist modernes Politiker-Sprech, dass es angeblich keine einfachen Fragen und schon gar keine einfachen Antworten mehr gibt. Gerne fügt man hinzu: „Schon gar nicht in einer so komplexen und immer komplexer werdenden Welt“. Das Gegenteil ist der Fall. Eine komplexe Welt braucht einfache, klare Regeln und einen festen moralischen Kompass. Die meisten angeblichen „Probleme“ lassen sich in Wirklichkeit klar und einfach beantworten. Zum Beispiel die Frage nach Quoten. Die meisten Politiker der aktuellen Generation verzichten nur bewusst auf klare Aussagen und eine feste Politik, weil sie hoffen dadurch mehr Wähler zu binden. Ob das auf Dauer erfolgreich ist?

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Die neue Unschuld

Wo wir gerade beim Thema geniale Kolumnen sind:
Harald Martenstein hat diese Woche auch eine ganz besonders gelungene.

Zettels Kommentar
Zettel hat den blinden Fleck in Martensteins Theorie thematisiert. Wir sind eine Gesellschaft, in der ständig von Verantwortung die Rede ist. Und zwar ganz extrem. Es kann gar nicht genug Sündenböcke geben. Nicht nur für die Rechten. Die Rechten haben erstaunlich wenig Sündenböcke: Den Islam, Ausländer, die Juden und alles Linke wahrscheinlich. Die Linken haben meinem Eindruck nach mehr Sündenböcke: Die Banken, die Industrie, die Rechten, die Neoliberalen, die Juden, diverse Lobbies: Pharma-, Atom-, Israel-Lobby. Israel an sich. Amerika. Religionen, außer der Islam natürlich. Der Kapitalismus, die Kapitalisten. Das Geld, die Märkte, der Zins und natürlich die „Verhältnisse“.

In den letzten Monaten gab es alleine in Deutschland eine Menge Sündenböcke: Wulff. Die Banken. Die Merkel-Regierung. OB Sauerland. Kapitän Schettino. Ich habe sicherlich einige Personen vergessen.

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Von Wulff zu Gauck

Ich hatte einen Kommentar zur grotesken Jagd auf Wulff in Arbeit. Ich habe mir Zeit gelassen, denn es war nicht damit zu rechnen, dass Frau Merkel eine schnelle Entscheidung trifft. Ausnahmen bestätigen die Regel. Mein Wulff-Artikel ist jetzt also ein bisschen out of date. Außerdem ist er wie immer zu lang und kein Ende in Sicht. Ein Fall für den Shredder.

Glücklicherweise gibt es Wolfram Weimer. Herr Weimer schafft es immer wieder alles Wesentliche zu einem Thema wunderbar auf den Punkt zu bringen. So auch im Fall Gauck. Alles drin, alles dran und trotzdem nur eine Seite.

Für mich die beste Kolumne, die man in Deutschland zur Zeit lesen kann.
Eine ähnliche Güteklasse schaffen sonst nur Jan Fleischhauer und Harald Martenstein.

Hans-Olaf Henkel schrieb auch sehr gute Texte, hat aber dem Anschein nach schon wieder aufgehört beziehungsweise schreibt wie Herr Broder nicht regelmäßig Woche für Woche in einer Kolumne.

Dank Sat.1 Super Bowl endlich auch in Deutschland sehenswert

Der deutsche Sender Sat.1 hat heute Nacht den Super Bowl übertragen. Es hat natürlich kaum jemand angeguckt. Die meisten Deutschen hat es nicht interessiert und in Europa lebende Amerikaner nutzen amerikanische Fernsehsender. Auch online direkt über die NFL gucken ist sehr beliebt. Beides habe ich dieses Jahr nicht gemacht. Zusammen mit Freunden haben wir die Übertragung von Sat.1 angeschaut und es hat sich gelohnt.

Der legendäre deutsche Basketball-Kommentator Frank „Buschi“ Buschmann hat das Spiel kommentiert. Gekonnt unterstützt wurde er dabei von Jan Stecker, Ex-Quarterback der Cologne Crocodiles.

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Wolfgang Münchau – der deutsche Krugman

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Eigentlich wollte ich den neuen Spiegel-Kolumnisten Wolfgang Münchau geflissentlich ignorieren. Ich kenne Münchau nur zu gut durch seine Kommentare bei der FTD. Es ist schwer seine Ansichten in einem Satz oder gar einem Wort zu beschreiben, aber ich glaube „Öko-Keynesianer“ trifft es ganz gut. Man könnte auch sagen Münchau ist der „deutsche Krugman“. Münchau empfände das sicher als Lob. Andere titulieren ihn auch einfach als „Baron Münchausen“. Wenn ich schon keinen Artikel über Krugman hinbekomme (wäre Zeitverschwendung), dann also wenigstens einen über Münchau.

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Wulff und Polenz

Noch-Bundespräsident Christan Wulff ist gerettet. Er hat endlich einen Fürsprecher, der sich aus der Deckung traut. Den prominenten, hochseriösen, maximal kompetenten Ruprecht Polenz!

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Mein 11. September

Das deutsche Handelsblatt bringt eine Serie namens „Mein 11. September“ in der allerlei deutsche A-, B- und C-Promis erzählen wie sie diesen Tag im Jahr 2001 erlebt haben. (Gibt es eigentlich deutsche A-Promis?)

DGB-Chef Sommer berichtet, er wäre selbst in einem Wolkenkratzer gewesen. In Tokio. Auch Ex- bzw. seit gestern Ex-Ex-EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing ist im 34. Stock des Eurotowers ganz knapp dem Tod entronnen. Damit können Herr Trittin und seine Fraktion nicht dienen, aber dafür hätten sie schon am 11. September geahnt, dass Bush einen Krieg mit dem Irak führen wird. (Der Beschluss Afghanistan ja, Irak nein viel dann drei Minuten später.)

Was noch so ein bisschen fehlt, wäre die Richtung:
Ich hatte an diesem Tag furchtbare Verstopfung, hab‘ ein paar Abführmittel eingeworfen und dann den ganzen Tag auf der Schüssel verbracht.

Oder: Ich aß Pancakes mit Blaubeeren. Ich hab‘ ein bisschen CNN geguckt. Ich aß noch mehr Pancakes mit Blaubeeren, trank meinen Kaffee aus und ging auf mein Zimmer. Der Himmel ist blau, schmerzhaft blau. Später ging ich noch zum Sommerhaus der Kennedys und Hummer essen. Das Gras war hoch und Fahrräder fahren Fahrrad. Edward Kennedy hat mal ein Mädchen totgefahren und John-John ist ins Meer gestürzt. Hohe Felsen, grau-grüne Insel. Irgendwas mit Angst und wie kackdoof wir bösen Amerikaner doch sind. Bla Bla Bla.

Mehr tiefsinnige Analysen hier, hier und hier.

Vorwärts mit dem Handelsblatt

Das deutsche Handelsblatt hat einen Kompass entwickelt,
der vier Richtungen bezüglich der Europa-Politik und der Euro-Bonds vorgibt.

Es gibt rechts, das sei die FDP unter Rösler, es gibt links, dass sei Steinmeier und die SPD, es gibt rückwärts, das sei Gauweiler und die CSU und dann gibt es logischerweise noch „vorwärts“ und das sind natürlich Jürgen Trittin und die Grünen.

Hier mit Video:

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