Bundestagswahlen 2013

Also hier wie versprochen mein Artikel zum Thema Bundestagswahlen 2013.

Die Grünen
Eine typisch deutsche Partei. In keinem anderen Land der Erde gibt es so viele Grüne. Die Grünen werden von deutschen Journalisten vergöttert. 40 bis 50% der deutschen Journalisten mit Parteienpräferenz bekennen sich zur grünen Partei. Das Programm der Grünen besteht seit ihrer Gründung aus Angstmache und Moralin. Bisher waren sie damit wohl sehr erfolgreich. Dieses Mal führten sie ihren Wahlkampf mit Jürgen Trittin, Schlaftablette Göring-Eckardt (wie Margot Käßmann nur auf Haldol), massiven Steuererhöhungen und einem zweiten vegetarischen Zwangstag neben dem Freitag. Besagte Journalisten unternahmen alles um ihre Lieblingspartei zu retten. Die Steuererhöhungen seien nur für Reiche. Eine typisch grüne Lüge. In Wirklichkeit würde es die Mittelschicht treffen und Menschen, die für 400€ im Monat arbeiten gehen!

Die Grünen hätten die Energiewende mehr zum Thema machen sollen, meinten andere Journalisten. Wahscheinlich eine Fehlannahme, da es die Grünen waren, die immer behaupteten (und weiter behaupten) die komplette Energiewende sei für wenige Euro im Monat zu haben. Jürgen Trittin machte hier die größten Versprechungen. Es darf also bezweifelt werden, dass eine Fokussierung auf die Energiewende den Grünen mehr eingebracht hätte.

Jetzt werden die Grünen kurz vor der Wahl auch noch von Pädophilie-Skandalen heimgesucht. Besser konnte es kaum laufen. Die Grünen könnten bei dieser Wahl zum ersten Mal seit langem wieder Stimmen verlieren. Das allein wäre schon wie Weihnachten und Ostern zusammen.


CDU
Kanzlerwahlverein. Könnte (mit der CSU) bei 38% landen oder noch mehr. Wer wählt die? Traurig. Intelligente CDU-Anhänger wählen seit Jahren mit der Zweitstimme FDP, weil die Union in einer schwarz-gelben Koalition natürlich ungleich mehr Macht hat als in einer schwarz-roten. Die meisten CDU-Anhänger (einschließlich Frau Merkel) verstehen diesen simplen Zusammenhang nicht. Was kein Wunder ist, da die CDU schon seit Jahren ohne Inhalt und Ideen auskommt.

CSU
Nicht ganz so schlimm wie die CDU. Man hat in der CSU auch kein Problem Nachfolger aufzubauen. So zum Beispiel Ilse Aigner. Vor einigen Tagen kommentierte Frau Aigner die aktuellen Vorgänge bei den Grünen so: „Die Aufarbeitung dieser Vorgänge bei den Grünen ist ein einziges Armutszeugnis. Stellen Sie sich vor, das wäre bei einer anderen Institution passiert. Was da los gewesen wäre im deutschen Blätterwald. Was den konkreten Sachverhalt betrifft: Ich empfinde das nur noch als unterirdisch. Wie Trittin damit umgeht, kommentiert sich von selbst.“ Und weiter: „Als Landwirtschaftsministerin erlebe ich täglich, wie die Grünen Tatsachen verdrehen, um damit Stimmungen anzuheizen. Wie sie mit der Moralkeule den Menschen vorschreiben wollen, wie sie leben sollen, was sie essen dürfen und was nicht. Das ist unsäglich. Die Grünen sollten sich an die eigene Nase fassen.“ So führt die Frau ihren Wahlkampf. Das ist für deutsche Verhältnisse sehr gut, besser kann man es kaum machen.

FDP
Von der Grundidee wäre die FDP eine interessante Partei. Nur vertritt die FDP in der Realität nicht einmal im Ansatz ihre liberalen Werte. Von Rechtsliberalismus ganz zu schweigen. Die FDP wird von Journalisten gehasst. Entsprechend ausgeprägt sind Propaganda und Diffamierungen gegen die FDP. Deutsche ÖRF-Journalisten werfen der FDP aktuell zum Beispiel ganz ernsthaft vor, sie sei auf der Jagd nach Zweitstimmen, ganz so als sei es seit neuestem verwerflich und eine Besonderheit, dass Parteien um die Zweitstimme werben. Intelligente CDU-Anhänger wählen FDP, intelligente FDP-Anhänger sollten besser nicht FDP wählen. Sie sollten der FDP einen Denkzettel verpassen und ihre Partei am besten unter die 5%-Hürde bringen. Nur so besteht die Chance auf eine Erneuerung.

AfD
Alternative für Deutschland. Der Name ist intelligent gewählt. Eine wirkliche Alternative. Meine Wahlempfehlung. Ökonomie-Professor Bernd Lucke ist ausgesprochen sympathisch. Und im Gegensatz zu seinen Politikerkollegen weiß er wovon er spricht. Wer diese Partei bei dieser Wahl nicht wählt, hat den Schuss nicht gehört. Bei der letzen Wahl gingen ca. 44 Millionen Bürger wählen, für 5% brauchte man also ungefähr 2,2 Millionen Stimmen. Eine extrem große Zahl. Umso größer und anerkennenswerter ist schon jetzt die Leistung von Herr Lucke und seinem Team. In Umfragen sind sie der 5%-Hürde denkbar nahe. Es kommt auf jede Stimme an. Es gibt 100 gute Gründe AfD zu wählen. Denken Sie sich selbst einen Grund aus, gehen sie morgen zur Wahl und wählen Sie für mich mit.

24 Gedanken zu „Bundestagswahlen 2013

  1. … gehen sie morgen zur Wahl und wählen Sie für mich mit.

    Mit zwei Kreuzen ist leider der Wahlzettel ungültig. 😦

    Gute und obendrein amüsante Analyse!

    • Danke für den Kommentar.

      Mit zwei Kreuzen ist leider der Wahlzettel ungültig.

      Also ich würde durchaus empfehlen, heute zwei Kreuze zu machen. Eines bei der Erst- und eines bei der Zweitstimme. 😉

      Wobei die Erststimme aufgrund des wirren deutschen Wahlrechtes ziemlich egal zu schein sein. Die kann man offenbar auch weglassen, ohne dass es groß etwas ändert. Jetzt werden ja selbst Überhangmandate ausgeglichen, was den Politikern ganz nebenbei ermöglicht den Bundestag um 50 oder noch mehr Plätze aufzublähnen.

      Und da wir vielleicht einer Meinung sind oder ich vielleicht sogar den einen oder anderen noch von der AfD überzeugen konnte, habe ich quasi ohne Wahlrecht mitgewählt. Lassen Sie mir doch die Illusion, bitte. 😉

      • Der AfD konnte man keine Erststimme geben, nur die Zweitstimme. Was auch ein Gutes hat: Kein AfD-Sympathisant konnte zu Lasten der AfD Erst- und Zweitstimme verwechseln. Eine Verwechslung, die ja recht häufig vorkommt.
        Vielleicht haben Sie ja mehr als einen Leser Ihres Blogs davon überzeugt, die AfD zu wählen. Das wäre dann sogar wirkungsvoller als ein eigenes Kreuz zu machen. 🙂

      • Ich konnte auch mit der Erststimme die AfD wählen.
        In nördlichen Städten haben sich wohl weniger mutige AfD Direktkandidaten gefunden, weil sie zurecht fürchteten von den Schlägertrupps der anderen „demokratischen“ Parteien besucht zu werden oder ihren Job zu verlieren.

      • Es gab hier und da Schlägertruppen, aber im Großen und Ganzen konnte man Wahlkampf machen. Ich bin selbst auf Marktplätzen gestanden. Bei der nächsten Wahl will ich in amerikanischer Tradition von Haustüre zu Haustüre gehen. Mal gucken ob und wie Deutsche darauf ansprechen.

    • Herr Gastmann,

      Ihr Artikel „Die AfD ist das Gegenteil von Links“ bringt es relativ genau auf den Punkt. Die AfD ist in der Tat so ziemlich das Gegenteil von links. Rechtsliberal im besten Sinne. Gegen was soll man da argumentieren? Wir unterscheiden uns nicht in der Beschreibung, sondern in der Bewertung. Für Sie ist es ein Skandal, dass die AfD nicht die fünfte, sechste oder siebte linke Partei in Deutschland ist. Es gibt in Deutschland viele Menschen, die es nicht tolerieren, wenn auch nur eine einzige Partei nicht-linke Lösungen anbietet. Da ist dann schnell Schluss mit lustig. Ich verrate Ihnen jetzt einmal etwas: Was für die einen ein nicht tolerierbarer Skandal ist, ist für andere eine Verheißung.

  2. Auch wenn ich der übrigen Analyse zustimme, muss ich der Wahlempfehlung leider widersprechen. Eine Stimme für die AfD stärkt momentan nur Rot-Grün. Als „intelligenter FDP-Wähler“ wähle ich diesmal mehr wie ein „intelligenter CDU-Wähler“. 😉 Alle anderen realistischen Optionen außer Schwarz-Gelb wären entweder Stillstand oder sogar schädlich für dieses Land. Deshalb: Die AfD muss draußen bleiben.

    • Eine Stimme für die AfD stärkt momentan nur Rot-Grün.

      Diese falsche Theorie wird vor jeder Wahl verbreitet, in der es eine rechtsliberale Alternative gibt. Damit gewinnen CDU und FDP schon seit 64 Jahren ihre Wahlen. Wie lange soll das noch so weitergehen? Noch einmal 64 Jahre?

      Alle anderen realistischen Optionen außer Schwarz-Gelb wären entweder Stillstand oder sogar schädlich für dieses Land.

      Und Schwarz-Gelb ist Fortschritt!? Auf welchem Planeten leben Sie?

      • Na, Schwarz-Rot ist sicherlich auch keiner. Und dass ein Einzug der AfD unweigerlich zur großen Koalition führt, ist eine rein mathematische Tatsache.

      • Das ist keine mathematische Tatsache, das ist der Wille der Union. Die AfD würde koalieren, wenn sie über 5% liegt und die Union ihren Euro-Kurs anpasst. Politik ist selten Mathematik.

    • Ich glaube sie müssen sich mit der SPD als Partner abfinden. Die AFD hat 4-5 % Stimmen in den Umfragen. Dazu kommt noch:
      1. Viele verheimlichen ihre Stimme für die AFD.
      2. Werden die Umfragen nicht großenteils nur über Festtnetz-Telefonanrufen gemacht? Somit erhält man nur die Meinung einer nicht representativen Gruppe.
      3. Für die AfD gibt ers keine Vergleichswerte, dass macht es viel schwieriger sie einzuschätzen.

      Mein Tipp: die AFD schafft locker den Sprung ( 7+ % ).

      Und zum Schluss: Ich weiß nicht ob die Politik „gut“ für das Land ist, da dabei immer aus der Ideologie heraus argumentiert wird. Ich verstehe aber genug, um zu sagen, dass die Politik, wie Energiewende, Euro und sonstige Subventionen nicht gut für meine finanziellen Belange sind.

  3. Ich werde auch mal es mit der AfD versuchen.Das würde dem Politkbetreib in DL. guttun mal endlich eine Gegenstimme in diesen All-Parteien-Konsens-Soße zu haben

      • NIchts zu danken AV.Aber ein bisschen eigene Überzeugung ist auch dabei 😉 Ich konnte auch meine Mutter auch überzeugen das sind schon 2 Stimmen.Haupsache wir schaffen die 5%. Ich habe lebenlang die etablierten konservativen Parteien gewählt aber jetzt ist die Zeit für ein Wechsel vor allem weil die konservativen Parteien mir überhaupt nicht mehr konservativ vorkommen

  4. Ich sehe, dass du meinen Kommentar anscheinend nicht freischalten willst. Doch hoffentlich nicht, weil ich in diesem einem Punkt anderer Meinung bin? Das würde mich etwas enttäuschen, weil ich dich für deutlich souveräner halte. Ich lese deinen Blog nämlich schon sehr lange und sehr gerne. Grüße.

    • Ich schalte Kritik immer frei, wenn sie sachlich geäußert wird. Ich sitze nur nicht 24h am Tag vor dem PC und schalte Kommentare frei. Neue Kommentatoren müssen deshalb 1x warten. Wenn sie dann freigeschaltet sind, erscheinen die Kommentare wie bei allen anderen sofort.

  5. Wie sollen denn die Grünen die Energiewende thematisieren ?

    Besserverdienende schrauben sich Solarzellen auf das Eigenheim und bekommen vom Staat 20 Jahre lang eine Einspeisevergütung garantiert, die Zwangsweise beim Stromverbraucher eingetrieben wird.
    Eigentlich nennt man so was Umverteilung von unten nach oben, oder schmäht es als Neoliberalismus pur (Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren), aber das können die Grünen aus naheliegenden Gründen kaum machen, ohne ihre Wähler zu verprellen die genau zu diesen Besserverdienenden Eigenheimbesitzern zählen.

    • Wie sollen denn die Grünen die Energiewende thematisieren?

      So sehe ich das auch. Es waren die Grünen, die immer behaupteten (und weiter behaupten) die komplette Energiewende sei für wenige Euro im Monat zu haben. Jürgen Trittin machte die größten Versprechungen. Es darf also bezweifelt werden, dass eine Fokussierung auf die Energiewende den Grünen mehr Stimmen eingebracht hätte. Andererseits: Man darf die Dummheit des Wählers nicht unterschätzen. Viele Menschen glauben diesen Unsinn wirklich und sind sich zum Beispiel sicher, dass der Solarstrom ganz billig wäre, wenn nur die Industrie mehr bezahlen würde. Und gibt es natürlich noch die Klientel der reichen Solardach-Besitzer, die sie ansprechen. Die meisten Grünenwähler sind wohlhabend. Die Grünen werden von diesen Leuten gewählt, weil man sich dadurch seine Pfründe am besten sichert.

      • Wohlhabende leiden auch nicht besonders unter der Stromerhöhung.
        Anders sieht es bei Menschen aus, die von einem geringen Einkommen leben müssen.
        Ganz drastisch wird es, wenn man in einer Wohnung mit Elektroheizung lebt. Nachtspeicheröfen verbrauchen in einer Heizperiode locker 4000 bis 8000 kWh, da haben sich die Erhöhungen der letzten 3 Jahre stark ausgewirkt.

        Die meisten Mieter haben auch keine Chance diese Heizkosten zu senken, und auch als Vermieter wird es schwierig die Heizung auszutauschen*.
        Bei uns im Wohnviertel stehen schon mehrere Wohnungen seit Jahren leer, weil die Besitzer keine Mieter/Käufer finden die bereit sind in eine Wohnung mit Nachtspeicherofen zu ziehen. Selbst dann nicht wenn man 98m² für 520 €uro mieten kann, in bester Lage (viel Grün, Schulzentrum zu Fuß erreichbar, Ärzte und Ingenieure als Nachbarn…).

        —————————————–
        *Während der 60er & 70er wurden in vielen Wohnungen alte Öl-, Gas und Brikettöfen durch Nachtspeicherheizungen ersetzt – Grund dafür war auch die Reduzierung der Brandgefahr und die Verbesserung der Luftqualität.
        Ein Austausch der Nachtspeicheröfen gegen eine Gasetagenheizung erfordert außer einem Gasanschluss und einem Kamin auch eine komplette Neuverlegung von Heizungsrohren und Heizkörpern.
        Selbst wenn die Wohnung keinen Gasanschluss hat und die Wohnungseigentümergemeinschaft eine bauliche Änderung für einen Kamin erlaubt sind die Kosten für eine neue Heizung so hoch, das es sich nicht lohnt.

  6. Ich wähle die AfD weil ich mir dadurch erhoffe, dass der leidige linkstrend der CDU und FDP dadurch gestoppt wird. Ich denke ein großer Teil der Nichtwähler bleibt nur deshalb Zuhause, weil er sich von keiner Partei vertreten fühlt.

    MfG flax

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