Am Freitag war mal wieder der „Die-Börse-vernichtet-das-Geld-der-Welt“-Tag.
Dieser Tag wird mittlerweile alle paar Wochen in den Medien verkündet. Schlechtes Kurzzeitgedächtnis oder fortgeschrittene Demenz?
So titelte Welt online zum Beispiel: „Wie wenige Worte Billionen Dollar vernichten.“
Im Artikel selbst erfuhr man dann nicht wirklich, wie wenige Worte Billionen Dollar vernichten. Überraschend war das nicht. Man lass nur typische Zeilen wie: „Allein am Aktienmarkt lösten sich nach den Äußerungen 2,2 Billionen Dollar in Luft auf. An den Rentenmärkten verpufften weitere 800 Milliarden. Zu diesen rund drei Billionen kamen noch zig Milliarden Verluste an den Rohstoffmärkten.
Wie haben sich 2,2 Billionen Dollar in Luft aufgelöst?! Das hätte mich schon näher interessiert. Machte es „Puff, puff, puff“ oder wie ging die Sache vonstatten?
Meldungen dieser Art liest man immer dann, wenn an bestimmten Börsen und Märkten die Preise und Kurse fallen. Die großen westlichen Aktienmärkte befanden sich seit ungefähr Herbst 2011 in einem Bullenmarkt. Die Kurse kannten praktisch nur eine Richtung: Nach oben. Ich habe an Tagen mit Kurssteigerungen noch nie Meldungen gelesen wie: „Heute wurden an den Märkten weltweit mal wieder Billionen Dollar geschaffen.“
Was wäre an der Vernichtung von Geld schlimm?
Es würde auch nicht viel Sinn machen. An Börsen wird nicht wirklich Geld geschaffen oder vernichtet. Und selbst wenn so wäre, was nicht ist: Was wäre an der Vernichtung von Geld schlimm? Über diese einfachen, aber grundlegenden Fragen denken die meisten Journalisten nicht nach. Es zählt nur die Panikmache.
Reißerische Meldungen wie „Börse vernichtet Billionen“ lassen sich die Qualitätsmedien von FAZ bis New York Times nie entgehen. Besonders lustig: Viele dieser Medien brachten in den vergangenen Jahren auch immer wieder „Aufklärungsartikel“, die erklärten warum Meldungen wie „Börsen vernichten Billionen“ quatsch seien.
Ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis und mangelnde Sorgfalt sind keine ausreichenden Erklärungen mehr, warum die „Börse-vernichtet-Billionen“-Artikel trotzdem weiter alle paar Wochen erscheinen. Es ist eher die unappetitliche Synthese aus fortgeschrittener Demenz, Inkompetenz, Ideologie und billigem Schlagzeilen-Journalismus.
Das Geld ist ja nicht weg. Es ist nur woanders. Bzw. im Falle der Kursverluste: Es ist ja kein Geld verloren, sondern im wesentlichen die Möglichkeit der Wertpapierbesitzer, einen bestimmten Verkaufspreis zu realisieren. Solange sie das nicht tun, ist alles ok. Das muss man erstmal begreifen, dass an den Börsen im wesentlichen Möglichkeiten gehandelt werden und keine realen Werte. Allerdings bieten diese Möglichkeiten einen ganz guten Ansatz, die realen Werte zu bewerten. Alles hängt eben mit allem zusammen.
So kann ruhig kann man bleiben, wenn man Blue Chips hält, die mal ein bisschen runter gehen. Bei anderen Aktien, die fallen fallen fallen, würde ich diese Strategie noch mal überdenken.
Das gleiche hast du auch mit den angeblichen Reichtum der oberen 10%. Sie legen ihr Geld in Aktien und vielen Investments an. Wenn dann eine Krise ausbricht sind sie die die am meisten verlieren. Das sie ihn Wahrheit NIE soviel Geld gehabt haben erzählt man den Rest nicht . Siehe Griechenland wo die Schere zwischen ARM und REICH zurückgegangen ist. Das ist doch Pervers! Mein Gott ich erinnere mich noch so gut wie alle 2008 gesagt haben kauft ja keine Aktien nur das gute Sparbuch. Schwachköpfe der Dax ist fast doppelt so hoch wie damals. Vor allem Dirk Müller ist so ein Voll Versager schaut mal al seine Investment Tips an . Ne komplette NIETE.
Achja die Schere zwischen Arm und Reich :
http://eu-infothek.at/article/globalisierung-wenn-sich-menschen-ueber-das-ansteigen-der-kluft-freuen
Danke für deinen Kommentar. Ich stimme dir zu. Dirk Müller zum Beispiel ist in der Tat ein typischer anti-amerikanischer Spinner aus dem Lehrbuch.
In Geld umgesetzt, haben die meisten ihren Aktienwert nicht. Da gebe ich dir Recht. Trotzdem ist es nicht falsch, wenn man die aktuellen Buchwerte zur Vermögensbewertung heranzieht.
Vielen Dank auch für den Artikel zur Schere zwischen Arm und Reich. Diese Art von Artikeln findet man im deutschsprachigen Raum leider nur noch sehr selten.
Was ich in meinem Artikel fast zu den 1% bzw 10% geschrieben hätte, war folgendes: Die Panikmache der Medien, dass die Börsen angeblich Geld vernichten, führt dazu, dass Politiker diese Geschichten glauben. Das kombiniert sich mit der Angst der Elite um ihre Aktienpakete. Denn natürlich verlieren sie bei Kursverlusten jede Menge Buchwerte und damit Vermögen. Längere Kursverluste führen dazu, dass die Elite panisch Druck auf ihre Freunde in der Politik ausübt. Die Politiker reagieren und verabschieden Bailouts. Viele „Rettungsmaßnahmen“ der letzen Monate waren einfach nur gewaltige Bailouts für Aktienbesitzer. Die Politiker retteten ihr eigenes Privatvermögen und das Privatvermögen der Zirkel, die dort investiert sind.
Stimme dir in deiner Analyse vollkommen überein. ich Stimme auch dazu das man Buchwert zu sein Vermögen dazu zählen sollte . Nur sollte man sagen das sie das Geld nicht BAR besitzen sondern in Anleihen, Aktien, Immobilien, und anderen Investments. Also das es Spekulationen sind und das es sehr riskant ist. Reiche Leute sind deshalb Reich weil sie mit Geld umgehen können und das kann IMMER nur eine Minderheit. Als beweiß kannst du mal die Lotto Millionäre anschauen den es nach 4 Jahren schlechter geht als vorher. Ach und Dirk Müller ist ein typischer naiver Deutscher schuld sind immer die anderen (für Deutsche Juden oder Amerikaner). seine Analysen habe ich früher gehör geschenkt . Aber man wird erwachsen und klüger ich meine seine einzige „Leistung“ bestand daran das er unter den Dax Kurs Schild ist und immer seine Visage gezeigt hat mehr hat er nie gemacht.
Stimmt, Mr. Dachs Müller hatte seinen Sitzplatz zufällig vor der GEZ Kamera, so wurde er zum Star und Buchautor. Er mußte sich nicht mal ausziehen oder hochschlafen, wie die meisten anderen GEZ Stars.
😀
@ Olaf
„Stimmt, Mr. Dachs Müller hatte seinen Sitzplatz zufällig vor der GEZ Kamera, so wurde er zum Star und Buchautor. Er mußte sich nicht mal ausziehen oder hochschlafen, wie die meisten anderen GEZ Stars.“
Du ich habe Dirk Müller auch alles geglaubt nur hat er sich eigentlich mit Investments immer geiirt und nicht nur das er predigt diese dumme Zinseszins Kritik von Herns Senf. Anders Max Otte, der eine ECHTE ahnung hat. In sein Buch wo er die Krise beschrieb hat er auch Aktientipps gegeben die sich eigentlich alle vernünftig war. Auch hat er die Euro Krisenländer gut vorausgesagt. Achja GEZ Star?? Ich habe ihn selten in GEZ Sendern gesehen aber du musst wissen was du meinst.
„Heute wurden an den Märkten weltweit mal wieder Billionen Dollar geschaffen.“
Hahaha. 🙂 Solch ein Kommentar wäre wirklich manchmal angebracht.
„An Börsen wird nicht wirklich Geld geschaffen oder vernichtet.“
Leider muss ich sagen, dass das nicht richtig ist. Das ist aber ein allg. Trugschluss den auch ein Großteil der Makroökonomen nicht verstehen. Schummel-Nobelpreisträger eingeschlossen – man ist quasi in guter Gesellschaft. 🙂 Ein Großteil der Geldschöpfung geschieht inzwischen an den Börsen über Aktien, Derivaten, Securities etc… Gerade in den USA/GB ist das durch den immensen Anteil des Schattenbankensystems eminent wichtig.
Ich glaube weiterhin der Trugschluss liegt bei dir. Aber du kannst dich gerne genauer erklären.
Ich soll mich erklären? Vielmehr soll ich doch eher den Sachverhalt erklären, oder? Der Ton gefällt mir zwar nicht, aber ich werde es dennoch mal ganz arg verknappt erklären. Bei konventionellen Banken geschieht ja Geldschöpfung – und der Großteil der Geldschöpfung geschieht normal über die privaten Banken und nicht die Zentralbank – über eine Bilanzverlängerung… der Kreditvergabe. Oder aber man leiht „short“ (Depositen) und vergibt das dann „long“ – bspw. als UN-Anleihen. Normale Geschäftsbanken haben 4 „Verteidigungslinien“ durch die staatlichen / Zentralbank-Institute und die Möglichkeit über den Markt zu agieren. Letzteres wäre short term interests rates auf 0% runter … das geht aber nur bis eben zu diesem Punkt ist damit limitiert. Des weiteren funktioniert dies auch nur ggüber direkten Bankinstituten, was ja die Schattenbanken wie Hedge-Fonds nicht sind, wobei diese indirekt davon auch profitieren. Also gibt es direkte „Verteidigungsmaßnahmen“. a) Bankenregulierung und Eigenkapitalrücklagen. Die gibt es defacto nur noch begrenzt – einmal durch die Deregulierung in den 70ern in den USA, unter Thatcher in GB etc… Die EK-Einlagen durch Basel 1&2 sind auch nicht der Rede wert. b) Direkt das Geld zu verleihen … wie das bei einigen Krisenaktionen ja geschehen ist … oder bei Bank-Runs in der Vergangenheit. Das geschieht also bei direkten Liquiditätskrisen (!!!!). c) Einlagengarantie, wie sie Merkel bei der Bankenkrise verkündet hat. Final gibt es noch. d) Wenn es zum eigentlichen Zusammenbruch kommt und der Staat für die Konten und deren Einlagen haftet. Die Unterscheidung ggüber c) ist ziemlich wichtig real… werde ich jetzt mal nicht erklären.
So und warum hat nun die FED bspw. direkt fast den kompletten MBS Markt (u.a.) in der Finanzkrise aufgekauft? Die Bilanz hat sich von unter 900 Mrd. $ auf nahezu 3 Billion $ innerhalb kürzester Zeit verdreifacht. Das war sicherlich nicht deswegen, weil irgendwelche Bankeinlagen herangezogen worden sind. Nein weil ein unregulierter Schattenbankenmarkt zusammengebrochen ist ohne den aber auch gar nichts mehr geht… auch wegen der fehlenden Regulierung. Eben weil sie short leihen und niemand mehr jemand anderes etwas leihen wollte. Da ist die „Geldschöpfung“ einfach mal den Bach runter gegangen. Das hat sich auch direkt an den Aktienkursen wieder gespiegelt, weil eben auch bei bestimmten Grenzwerten Securities oder aber auch Verkaufsgrenzen gesprengt werden und dadurch dann Securities ausgelöst werden, weil sich das explosionsartig fortsetzen kann.
Mein Deutsch ist nicht so gut, dass ich da einen Unterschied sehe. Natürlich geht es um den Sachverhalt, um was auch sonst.
Deinen Ausführungen habe ich nicht entnehmen können, wie an Börsen nennenswert Geld erschaffen oder vernichtet wird. Entweder mein Deutsch ist zu schlecht oder es steht nicht drin. Kannst du nicht in 1-2 Sätzen konkret erklären, wie du meinst, dass Börsen Geld erschaffen und vernichten?
Es ist ein komplexer Vorgang und ich glaube nicht, dass es an deinem Deutsch liegt, wenn du es nicht verstehst. Es gibt verschiedene Formen von Geld … und ich rede jetzt nicht von der Geldmenge M1, M2 etc… Das spielt zwar mit rein, ist aber nur irreführend. Man könnte sagen, dass es eine Hierarchie von Geld gibt, wann sie als Geld an sich anzusehen ist und was als „credit“. Am alten (!) Goldstandard kann man das „relativ“ gut erklären. Man kann sich das alles als eine Art Pyramide vorstellen (ganz oben Gold), bei der in jeder Hierarchiestufe immer weniger eigentlicher „Wert“ in der Stufe gehalten wird.
– allg. Vermögen (Aktiva) (assets) // Verbindlichkeiten (Passiva) (liabilities)
– je weiter oben ich in der Hierarchie bin (=> a), desto eher besitze ich money und je weiter unten, umso eher handelt es sich um eine Form von „credit“
a) Zentralbank: ultimativ hat Gold hinterlegt // ggüber Währung / Banknoten (currency)
b) Bankensystem: currency // ggüber Einlagen der Kunden (deposits)
c) Privatsektor: deposits // irgendwelche realen Sicherheiten (securities) wie Aktien, Hypotheken etc…
Und die genannten Stufen und ihre Institutionen (a=Zentralbank, b=Bankensys usw.) bilden eine Vernetzung von verschiedenen Formen von Geld: money<=currency<=deposits<=credit. Diese Vernetzung koordinieren diese und müssen evt. Engpässe auch überbrücken können.
UND HIER kommt das Problem der Geldvernichtung einmal ganz klar zum Vorschein. Wenn nun mein Vermögenstitel ein bestimmte Fälligkeit hat (bspw. 1ter Juni die Jahres) an dem man ihn bspw. zurückzahlen muss (man hat sich kurzfristig Geld geliehen – lending short).
Ist dieser Vermögenstitel aber nichts mehr wert, kommt man in Liquiditätsprobleme … man hat zu wenig Geld, da man die Aktie oder was auch immer nicht zu einem adäquaten Preis mehr los wird. Oder aber die Sicherheit wird nicht mehr akzeptiert, die man sonst einfach weitergegeben hätte, weil man ihr nicht mehr vertraut (Hypotheken etc…).
Schattenbanken wie Hedgefonds haben aber keine Regulierungen / Reserverpflichten und können nun bei einer bestimmten Größe andere Marktteilnehmer im Bankensektor nun nach unten reißen, weil man sich nichts mehr ggseitig leiht, da man den Finanztiteln nicht mehr traut, die man zuvor noch ohne Problem als Substitut von Geld angesehen hat.
Das Geld in diesem System geschaffen (und damit auch vernichtet) werden kann, ist nicht schwer zu erkennen. Die Frage ist nur, welche Ebene von Geld ist es. Aber wie gesagt… schwieriges Thema.
Das wollte ich erst noch schreiben: Es gibt zwei Arten wie man meiner These widersprechen kann. Eine einfache und eine komplizierte. Du wählst die komplizierte Form. Das ist noch legitim. Aktien erfüllen sehr viele Geldfunktionen. Sie sind nach einem erweiterten Begriff wie Geld. Aber der Punkt ist doch: Willst du behaupten, dass die MSM dies in ihren Angstkampagnen so meinen? Dass sie die Gelfunktionen von Aktien im Sinn haben? Niemals.
Am Rande noch mal mein Punkt zwei: Was soll schlimm daran sein, wenn Geld vernichtet wird?
An sich ist daran nichts schlimmes, wenn dies nicht größere realwirtschaftliche Auswirkungen hat, wie im Falle von Finanzkrisen. Es ist ganz gewöhnlich, dass wir ein ständiges hin und her pendeln haben. Allerdings schaut für gewöhnlich bspw. die VWL so gut wie gar nicht auf´s Geld. So kann man dann beobachten, wie der Großteil der Zentralbanken fast nur mit Theorien und Modellen operieren, in denen es keine Zentralbanken geschweige denn überhaupt ein Bankensystem gibt. 🙂
Aber wie gesagt … wenn das Schattenbankenwesen zu groß ist (siehe USA, GB), dann sind solche Meldungen schon von einiger Bedeutung. Sobald ein größerer Player ernsthaft in Liquiditätsprobleme kommen würde … Naja deswegen wurde ja jetzt auch der Markt mit Geld nur so geflutet … auch indem die Zentralbanken selbst direkt Aktien, Staatsanleihen, Securities etc. aufgekauft haben. Defacto haben wir gerade eine Geldpolitik, wie sie es nur zum zweiten Weltkrieg bisher gab. Schau dir mal die Bilanz der FED kurz vor und ab danach an. Da wird dir anders … denn das ist alles nur gekaufte Zeit.
Der Preis einer Aktie an der Börse ist immer auch ein Grenzpreis, im Extrem der Preis nur für die nächste gehandelte Einzelaktie. Zu erwarten man könne 100% der Anteile eines Unternehmens zu diesem Preis verkaufen, d.h. jede einzelne Akte wäre diesen Preis „wert“ und der „Unternehmenspreis“ wäre ihre Summe ist eine Selbsstäuschung der aber zu viele Marktteilnehmer und -Beobachter unterliegen.
Wenn ein „feindlicher Übernehmer“ nur noch eine oder sehr wenige Aktien für seine kritische Mehrheit braucht ist er oft bereit einen großen Preisaufschlag für diese zu zahlen. Das bedetutet nicht dass er für alle nicht in seinem Besitz befindlichen Aktien den gleichen Einzelpreis zu zahlen bereit wäre oder „der Markt“ bereit is ihm für seine Anteile diesen Preis zu zahlen.
Großverkäufe drücken auch den Aktienkurs. Hat dies direkten Einfluss auf den Unternehmenswert? Nein, hier zahlt der Anteilseigner für die Liquidität mit einem Preisabschlag und andere Marktteilnehmer sehen seinen Verkauf als Signal einer niedrigeren Bewertung des Unternehmens durch den Verkäufer.
Ja richtig, aber das sind Spezialfälle. Es ist auch richtig und logisch, dass gewisse Aktien mehr wert sind als andere.
Der Aktienpreis hat mehrere Komponenten, zum einen den Bruchteil des „Unternehmensbuchwerts“ (Aktiva-Passiva) den die einzelne Aktie darstellt und zum anderen die Einschätzung des Marktes über den Synergiewert des Unternehmens und die im Buchwert nicht erfassten Unternehmenseigenschaften. Zuletzt ist da noch die Zukunftsbewertung des Marktes, sowohl generell (Marktsegment) als auch Unternehmensspezifisch. Gerade im letzteren läuft an „der Börse“ vieles schief. Ich habe vor zwei Jahren mit einem Aktienkauf und -Verkauf an der Börse in 6 Wochen 80% Gewinn gemacht (und das ohne Hebel, nur mit Aktienkauf) weil die grossen Akteure eben nicht die Unternehmen selbst berachteten und sogar ganze Marktsegmente mit anderen vermengen. Daoch auch in diesem Fall war ich der Nutzniesser eines Grenzpreisphänomens da in einer versuchten feindlichen Übernahme die vielleicht 10% der Aktien des Unternehmens die noch „in play“ waren entsprechend höher bewertet waren.
Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Eine ausgeprägte Volatilität bei relativ vielen Aktien ist deshalb nichts besonderes. Ich denke die meisten Hayekianer würden das so sehen. Ich finde die Probleme liegen in unserem Geldsystem und unserer Kreditvergabe. Und natürlich darin, dass man Aktienanlegern und Bankern immer wieder einen bail-out spendiert, wenn ihre Spielkasinos und Ponzi schemes in die Luft fliegen.
Ich würde es so begründen: Weil die Aktienpreise schwanken, kann man nicht behaupten, dass Vermögen vernichtet wird.
Das ist ein bisschen paradox, weil Aktien einen realen Wert haben.
Es wird durchaus Vermögen vernichtet. Aber kein Geld.
Imaginäres Vermögen vielleicht.
Würdest du behaupten, wenn ich dir Zaubermünze für 100 € verkaufe, dass ich Vermögen im Wert von 100 € geschaffen habe?
Kommt darauf an, ob die Münze wirklich ungefähr 100€ wert ist. Wenn sie im Prinzip nichts wert ist, du dem Käufer aber weiß gemacht hast, sie sei sehr wertvoll, dann ist das wohl am ehesten Betrug.
Wenn sie einen Wert hat, dann hast du einen typischen Handel abgeschlossen. Die Art von Handel auf dem der ganze Kapitalismus basiert. Deshalb ist es gut, wenn man das Prinzip verstanden hat: Du verkaufst besagte Münze, weil du lieber 100€ willst. Der Käufer kauft die Münze, weil er die Münze in diesem Augenblick bevorzugt. Das ist Handel und genau so wird Vermögen geschaffen. Das ist das wunderschöne am Handel und der Grund warum freier Handel so essentiell wichtig ist: Beide Seiten machen einen Gewinn, niemand verliert.
Was auf diese Art nicht geschaffen wird, ist Geld. Denn nirgends in diesem Prozess entsteht Geld. Und ziemlich genau so, funktioniert es mit Aktien auch: Es wird Vermögen geschaffen und vernichtet, aber kein Geld.