Obama-Kritiker der ersten Stunde.

Die Medien sind sich einig, Barack Obama hat seinen „ersten legitimen Skandal“. Er hat Journalisten bespitzeln lassen. Diese Überwachung sei „der neueste, womöglich folgenschwerste in einer ganzen Serie von Skandalen, die Washington gerade erschüttern: Nach der Affäre um den Terroranschlag auf das US-Konsulat in Bengasi und den Strafaktionen der Steuerbehörde IRS gegen Tea-Party-Gruppen.“

Über die „illegitimen“ Skandale von Benghazi und die Strafaktionen der Steuerbehörde IRS gegen Tea-Party-Gruppen haben Medien wie der Spiegel selbstverständlich ausführlich und obamakritisch berichtet. War es nicht so? Natürlich war es so.


 
Der „Amerika-Experte“ und US-Korrespondent von Spiegel online Marc Pitzke schreibt den goldenen Satz des Tages: „Obama steht ja seit jeher auf Kriegsfuß mit den Medien.“

Bitte nicht lachen jetzt, Pitzke meint es wie immer ernst. Haben Sie den Krieg auch bemerkt? Bisher dachte man dominierende Medien haben es sich im Rektum von Obama häuslich eingerichtet, haben ihn zu einem Messias hochgejubelt, der er nie war. Aber das ist natürlich Unsinn. Wir haben nur nicht richtig hingeguckt. Es waren keine Heiligsprechungen, sondern es war „Krieg“. Knallharter, distanzierter, kritischer Journalismus von Anfang an. Besonders die deutschen und amerikanischen Medien waren von Beginn an kritisch. Die Qualitätsmedien hüben und drüben wussten es einfach schon immer. Und wer was anderes behauptet, der lügt. All Hail, King Pitzke.
All Hail, den Obama-Kritikern der ersten Stunde.

10 Gedanken zu „Obama-Kritiker der ersten Stunde.

  1. Das traurigste daran ist, dass Pitzke sich wahrscheinlich auch noch für einen kritischen und guten Journalisten hält.
    Hat SPON nicht auch ewig lange die Ente vom Youtubevideo als Auslöser des Angriffs auf die Botschaft in Libyen verbreitet?
    Und was die Schikane der Tea-Party durch die IRS angeht, habe ich bislang auch nicht viel bei SPON mitbekommen. Erst als sie mitgekriegt haben, dass es in den Staaten nen riesen Thema ist
    wird es mal eben nebenbei kurz erwähnt.
    Hätte sich ein republikanischer Präsident derartiges geleistet hätten in der SPON Redaktion aber die Sektkorken geknallt.

    mfg flax

    • Erst als sie mitgekriegt haben, dass es in den Staaten nen riesen Thema ist, wird es mal eben nebenbei kurz erwähnt.

      In Amerika wurden Bengasi und der IRS-Skandal bisher auch unter den Teppich gekehrt. Erst jetzt seit dem AP-Skandal graben die amerikanischen MSM auch in Bengasi und im Fall IRS ein bisschen tiefer.

  2. Klassische zweite Amtszeit: der Mist, den man in der ersten gebaut hat, fällt einem auf den Kopf – war bis dato eigentlich noch bei so ziemlich jedem Präsidenten der letzten Jahrzehnte so.
    Bei Obama ist es halt so, daß weite Teile der MSM ihm den Rücken freihalten, wo’s nur geht. Das hat in meinen Augen auch sehr viel mit Selbsterhalt zu tun. Die Medien haben Obama als Messias verkauft und in den kritischen Momenten immer geschützt. Wenn Obama untergeht, dann die MSM mit ihm. Und seine ganze Big Government-Ideologie mit ihm.
    Sieht man mMn an Jon Stewart am besten: bei den kleinen Dingen kommt Obama bei ihm davon (oder die GOP kriegt für etwaige Kritik ihr Fett ab), bei den großen Dingen kritisiert er ihn schweren Herzens (aber noch immer in sehr harmloser Manier). Bei der jetzigen Skandalorgie hat man ihm aber angemerkt, wie zerknirscht er war. Denn das, was passiert ist, hinterfragt das ganze Wetlbild der Vorzeigeliberals in den Medien, daß nämlich big government das Leben der Leute besser macht.
    Ein Obama, der Journalisten bespitzelt und die Steuerbehörde auf politische Gegner hetzt, während sich bei Obamacare schon ein furchtbares Chaos andeutet – das paßt da nicht ins Bild. Und über Bob Woodward sind sie noch vor Wochen alle hergefallen, als er Obama so dargestellt hat, wie er tatsächlich ist…

    • Und über Bob Woodward sind sie noch vor Wochen alle hergefallen, als er Obama so dargestellt hat, wie er tatsächlich ist…

      Ein sehr guter Punkt. Erst jetzt, da die Medien einmal selbst betroffen sind, werden sie ein bisschen kritischer.

      • Wenn Obama dann endlich abtritt – leider als Präsident mit zwei Amtszeiten –, werden die Unbestechlichen all das nachholen, was sie sich verkniffen haben, als es Obama gefährlich werden konnte. In wenigen Jahren wird der Messias in den Medien und in der Geschichtsschreibung auf ein sehr, sehr menschliches Maß herabgestutzt werden. In Erinnerung wird er wahrscheinlich nicht aufgrund vaterländischer Verdienste, sondern nur als der erste Nicht-Weiße im Oval Office bleiben – das ist ja auch ein großer Durchbruch, nur hätte ich mir gewünscht, dass ein besserer Mann ihn erzielt hätte.

      • Obamacare ist leider noch da. Das müsste man erst mal wieder wegbekommen. Dann hätte er wirklich nichts erreicht. Außer „Leading from behind“ natürlich.

  3. Obama hat sich nicht als linker Messias entpuppt, was das einzige war, wofür ihn der Spiegel tatsächlich wiederholt kritisiert hat:

    http://aron2201sperber.wordpress.com/2012/06/11/obama-enttauscht-seine-junger/

    Als Feindbild für typische Antiamerikaner taugt Obama jedoch gar nicht.

    der Antiamerikanismus ist für Politische Korrekte ein geeignetes Ventil, um Ressentiments auszuleben.

    insbesondere für die einheitlich links-grün-korrekten deutschen Journalisten, die seit dem 68er-Marsch durch die Institutionen besonders auf politische Korrektheit dressiert wurden und sich gegenseitig streng auf die genaue Einhaltung kontrollieren

    immer nur eine Partei zu kritisieren, die ohnehin nicht an der Regierung ist, macht jedoch wenig Spaß.

    und immer nur Israel zu kritisieren, ist doch ein wenig anrüchig.

    insofern werden sich viele über die Rückkehr eines klaren amerikanischen Feindbilds freuen

    • Ich stimmte dir zu. Die Skandale um Bengasi und die IRS waren bis dato „illegitim“, sprich für die MSM waren es bis dato keine Fälle von nennenswertem Fehlverhalten, sondern eher lobenswertes Vorgehen. Stattdessen hat man Obama nie verziehen, dass Guantanamo noch offen ist und Osama bin Laden tot.

  4. Die Obamisten werden die Gelegenheit nutzen und eine notwendige personelle Aufräumaktion (hat schon begonnen) durchführen.
    Wer glaubt daran, dass er wirklich Verantwortliche entlässt (das wäre er in erster Linie selbst) und nicht Leute, welche er schon immer los werden wollte?

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