Peter erklärte mir 20% der Deutschen hätten Migrationshintergrund. Das führt mich noch einmal zu meiner These, dass Rösler in Politikerbewertungen immer den allerletzten Platz belegt, weil er einen ausländischen Hintergrund hat. Peter bestreitet das. Also schön. Peters in seinen eigen Worten: „Mittlerweile hat jeder Fünfte in DL Migrationshintergrund. Da noch von Ausländerfeindlichkeit zu sprechen oder anzudeuten wie bei Rösler da passt mit den Zahlen nicht überein.“
Peter sagt jeder Fünfte in Deutschland habe Migrationshintergrund und das soll dann ein Beleg dafür sein, dass es keine Ausländerfeindlichkeit gibt? Schon dieses Argument ist unlogisch.
Und was noch hinzukommt: Es erklärt kein bisschen, warum Rösler so schlecht abschneidet. Aber es brachte mich auf eine Idee. Wenn 20% der Deutschen Migrationshintergrund haben, dann müsste es doch auch in der Spitze der deutschen Politik ungefähr 20% Deutsche mit erkennbarem Migrationshintergrund geben. Oder wenigstens 10%. Oder 5%. Ich denke nicht, dass diese Quoten erreicht werden.
Das ist per se auch nicht weiter schlimm, ich stelle nur fest.
Selbst die linken Parteien haben praktisch keine Ausländer, pardon „Migrationshintergrund-Menschen“ an der Spitze. Es gibt in der deutschen Spitze genau drei bekannte Köpfe mit Migrationshintergrund: Rösler, Özdemir und Edathy. Mehr fallen mir spontan nicht ein.
Und alle drei kommen beim Wähler nicht wirklich an. Sebastian Edathy, ein Politiker aus der SPD, war sogar so verschüchtert, dass er seinen Nachnamen kurz vor seiner ersten Wahl von Edathiparambil zu Edathy hat umändern lassen. Oder in den Worten von Sebastian Edathy himself aus dem Buch Einbürgerung von Canan Topçu:
Ich habe übrigens meinen Nachnamen ändern lassen, der war ursprünglich länger. In meiner Familie wurde, so lange ich mich erinnern kann, aus praktischen Gründen die Kurzversion verwendet, in meinen Dokumenten stand aber Edathiparambil. Vor meiner ersten Bundestagskandidatur habe ich den Namen so ändern lassen, dass seither die Gebrauchsform mit der gesetzlichen Form übereinstimmt. Von Teilen der Presse meines Wahlkreises wurde ich deswegen kritisiert, es wurde mir vorgeworfen, dass ich mich von der indischen Herkunft des Familiennamens distanzieren wolle. Das ist völliger Unsinn. Edathy klingt nach wie vor nicht wie Müller und Schmidt, es ist aber einprägsamer und eben auch die Form, die in meiner Familie verwendet wurde.
Eine rührende Geschichte, die ich ihm so mit keinem Wort glaube. Der offensichtliche Verdacht, dass er seinen Nachnamen aus rein wahltaktischen Gründen kurz vor seiner ersten Bundestagswahl hat ändern lassen, ist natürlich „völliger Unsinn“.
Kurz vor der Wahl ist ihm schlichtweg eingefallen, dass sich seine Familie zwar Edathiparambil schreibt, sich aber schon seit Menschengedenken Edathy nennt.
Mit Y versteht sich.
Herzlich gelacht. Danke sehr!
Bitte gern geschehen.
Auch ich glaube, dass sein „exotisches“ Aussehen Rösler behindert. Dabei ist er der bestaussehende (und imho sympathischste) FDP-Spitzen-Mann. Am Namen kann es ja nicht liegen. David James McAllister hat es in Niedersachsen sogar bis zum Ministerpräsidenten gebracht. Er sieht halt nicht exotisch aus. Mit türkischem Namen & Aussehen hat man übrigens auch relativ wenige Probleme in der deutschen Politik; erst recht bei den Grünen. Das liegt auch an den vielen türkischstämmigen Wählern.
Das Beispiel passt nicht wirklich. McAllister wurde nicht durch allgemeine Wahl Ministerpräsident. Er hatte in seiner Parteienkarriere bisher eine einzige echte Wahl und die hat er verloren. Da war selbst Rösler in Niedersachsen deutlich erfolgreicher.
Wie viele Türken soll es denn geben bei den Grünen? Da hat ja die SPD mehr. Özdemir hatte ich bei den Grünen genannt. Das ist der einzige aus der Spitzengruppe. Er ist der obligatorische Quotentürke. Wirkliche Macht hatte er noch nie. Er ist weder Spitzenkandidat noch erster Anwärter auf ein Ministeramt noch sonst was.
McAllister hat eine deutsche Mutter und ist in Deutschland aufgewachsen, also ziemlich deutsch.
Die USA haben andere Einwanderer als Deutschland, Schotten sind hier sehr selten, auch Iren gibt es kaum.
Wir haben mehr die dummen Südländer abgekriegt.
Es stimmt die größte Einwanderergruppe nach Amerika sind bis heute summa summarum die Deutschen.
>>Peter sagt jeder Fünfte in Deutschland habe Migrationshintergrund und das soll dann ein Beleg dafür sein, dass es keine Ausländerfeindlichkeit gibt? Schon dieses Argument ist unlogisch.<<
Und natürlich auch von der Realität weit entfernt. Man muss sich nur mal anhören, wie Iraner über Afghanen herziehen. Und im Prinzip ist die Deutschenfeindlichkeit von Ausländern auch dasselbe wie Ausländerfeindlichkeit seitens Deutscher.
Man muss nur das aktuelle Thema Amazon nehmen und die deutschsprachigen Foren durchlesen. Mindestens 90% stimmen der ARD zu. Siehe auch meine Antwort an Feldheld.
Rössler ist einfach nur in der falschen Partei.
Wäre er bei den Grünen oder der SPD würde er auch wesentlich beliebter sein, so wie auch die FDP wesentlich beliebter sein würde wenn sie mehr wie SPD oder Grüne wäre. 😉
Allerdings gibt es neben CDU, CSU, SPD und den Grünen eigentlich kein Bedarf für eine weitere sozialdemokratische Partei in Deutschland.
Das mag stimmen, aber das habe ich ausdrücklich nicht gemeint. Meine Frage war, warum Rösler von allen FDP-Politikern immer am schlechtesten bewertet wird. Deutlich schlechter als Niebel, Westerwelle, Schnarrenberger, Brüderle und wie sie alle heißen.
Deine These von der asiatischen Herkunft als Ursache überzeugt mich nicht. Du hast die Antwort ja eigentlich schon in Deinem Artikel vom 07.02. selbst gegeben:
„Natürlich, er ist ein FDP-Mann. Das allein ist in der veröffentlichten deutschen Meinung bekanntlich schon ein Kapitalverbrechen. Dann stellt er sich auch noch extrem ungeschickt an und strahlt nicht gerade Kompetenz aus. Außerdem wehrt er sich nicht, ist ruhig, zurückhaltend, verdammt gut erzogen und kein typischer Politiker der großen Sprüche. Das alles macht ihn zum perfekten Opfer im Haifischbecken des Politik- und Mediengewerbes.“
Ruhig und zurückhaltend sie m.E. die entscheidenden Stichworte. Er ist nicht laut und frech genug nach Ansicht von Medienvertretern und leider auch von vielen Medienkonsumenten.
Du glaubst, die oben aufgezählten Faktoren würden zur Erklärung nicht ausreichen. Ich bin da anderer Ansicht. Denn es hat sich in den letzten 2-3 Jahrzehnten in Deutschland (West) – ziemlich parallel zum Aufstieg der Grünen (so ein Zufall aber auch) – die gesellschaftliche Auffassung durchgesetzt, dass Frechheit siegt, Auftreten und Selbstdarstellung wichtiger als Können und Qualifikation sind, sowie eine ruhige und zurückhaltende Art als Schwäche ausgelegt wird. Das gilt nicht nur für Politik und Medien sondern auch für die Berufswelt.
Ich stimme Dir aber völlig zu, dass sehr viele Deutsche, vor aber die deutschen Führungsschichten heutzutage extrem provinziell, kleinkariert, politisch korrekt und moralisch verlogen sind. Und in der Tat, ihr Amerikaner steht weitaus besser da als wir.
Danke für deinen Kommentar. Dass er kein Lautsprecher ist, spielt sicherlich eine wichtige Rolle, da sind wir uns einig. Es ist aber nicht das allein entscheidene. Seine asiatische Herkunft spielt genauso eine Rolle. Ruhe und Zurückhaltung alleine bieten keine befriedigende Erklärung. Schnarrenberger ist auch keine Lautsprecherin, Horst Köhler war es auch nicht und der beliebteste deutsche Politiker ist erst Recht kein Lautsprecher. Es ist eine Frau und ihr Name ist Angela Merkel.
Hinsichtlich Edathy muss ich Dir auch widersprechen. Ich halte Edathys Darstellung für plausbel und glaubwürdig: Seine Namensänderung steht sicherlich mit der Wahl in Verbindung, aber wohl nicht um die indische Wurzel zu verleugnen. Die alte Namensform ist tatsächlich etwas „unhandlich“. Sein 1993 gestorbener Vater war übrigens nur unter der Kurzform „Edathy“ bekannt. Eingeschüchert war Edathy junior sicher nicht, dazu war und ist er als gelernter Juso viel zu arrogant und aggressiv. Das erklärt auch seine Unbeliebtheit. Edathy wird normalerweise nicht als Ausländer wahrgenommen, genausowenig wie Abkömmlinge polnischer Bergarbeiter, die ins Ruhrgebiet eingewandert sind und bei denen nur der Familienname noch an die polnische Herkunft erinnert. Edathy macht sich gewissermaßen selbst zum Ausländer.
Bei Özedemir ist der Fall anders gelagert, da erstens beide Eltern aus der Türkei stammen, er sich selbst als Türke definiert und vor allem auch, weil er als Interessensvertreter der Türkei und türkischer Einwanderer in Erscheinung tritt. .
Quelle? Oder kanntest du den Vater persönlich? Verzeih mir wenn ich dir das nicht glaube.
Pastor Edathy hat mich konfirmiert und somit kann ich mit 100% Sicherheit sagen, dass sich Sebastian Edathys Vater eben so genannt hat. Er hat sich als Pastor Edathy vorgestellt und einen wunderbaren und interessanten Konfirmationsunterricht gegeben.
Also erst recherchieren und dann eine Meinung bilden !!!
So erzählt, macht es mehr Sinn. Der Vater war Pfarrer, ist eingewandert und hat seinen Namen dann eingedeutscht, so wie viele Einwanderer ihre Namen der Landessprache anpassen.
„Warum Sebastian Edathy seinen Nachnamen ändern lies.“
Es muss heißen: ließ, Herr Amerikaner.
Edathy ist ein Lügner. Hätte er seinen richtigen Nachnamen genommen wäre natürlich sofort aufgefallen, daß er indischer Herkunft ist- und wenn man das nicht erkannt hätte – wäre er zumindest aufgefallen als von recht exotischer Herkunft. Na und?
Wer schon seinen Nachnamen abändert, dem kann man auch in anderer Hinsicht nicht trauen.
Er hätte sich dann wenigstens Edathi nennen sollen, wieso um Himmels Willen mit y?
Leute die ihre Nachnamen ändern sind mir immer sehr suspekt. Ob es nun religiöse oder nationale Gründe sind, so was ist einfach nicht in Ordnung und auch nicht nötig. Ich nenne sowas Betrug, Täuschung der im Land lebenden „richtigen“ Deutschen.
Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die mir irgendwie immer „undeutsch“ vorkam obwohl sie akzentfreies Deutsch sprach. Eines Tages fragte ich sie ob sie und ihre Familie aus der Gegend kommen wo ich geboren bin denn dort war/ist ihr Nachname (Lukas) sehr häufig.
Diese Kollegin antwortete mir dann, daß Lukas gar nicht ihr richtiger Nachname sei, die Familie habe den Nachnamen von Lukasczyk in Lukas umändern lassen, da man den Original-Nachnamen in Deutschland nicht aussprechen könne. Was für ein Witz ! Die haben den Namen geändert damit man nicht bemerkt, daß sie aus dem Osten kommen – das war der Grund und nichts anderes. Man hätte auch Lukasczyk in Lukaschek oder Lukaschik umwandeln können, so wäre der Name erhalten geblieben und man hätte lediglich die Schreibweise eingedeutscht.
Nach diesen Ausführungen würde es bedeuten, dass auch sein Vater Pfarrer Edathy ein „Lügner“ wäre. Und wenn man vor dem schreiben alles gelesen hätte wüsste man auch warum das y und eben nicht das i.
Mir sind eher Leute suspekt, die wert auf „richtige“ deutsche legen oder bei Menschen darauf achten ob sie sich „undeutsch“ verhalten.
Auch wenn ich weiß, dass es bei Edathy nur ein schön vom Vater gebrauchte Kurzform handelt, sollte man sich eher Fragen ob diese Einteilung bzw. Beurteilung nach Deutsch und undeutsch nicht der Grund ist warum manche ihren Namen entsprechend ändern.
Jeder hat Erfahrungen in seinem Leben gemacht und seine eigene Meinung und entscheidet dementsprechend über seinen Namen, dass sollte man einfach respektieren.
Diese Version der Geschichte ist durchaus möglich. Der Vater war Pfarrer, ist eingewandert und hat seinen Namen dann eingedeutscht, so wie viele Einwanderer ihre Namen der Landessprache anpassen.
Edathy machte auf mich damals den Eindruck eines extrem unseriösen Typen, dem man im Grunde kein Wort glauben konnte. In diesem Punkt habe ich mich nicht getäuscht.