Man könnte auch sagen Marionette. Oder wie Lenin meinte: Nützlicher Idiot.
Tanja Nijmeijer wurde in Holland geboren. Im zarten Alter von 21 schloss sie sich dann den marxistischen FARC-Rebellen in Kolumbien an. Aus Überzeugung.
Warum ist sie ein Tool, eine Marionette? Mir reicht eigentlich schon die Geschichte bis dahin. Gutaussehende, reiche, hoffnungslos naive Westlerin lebt marxistischen Terrorismus in Kolumbien aus.
Aber es wird noch besser. Sie heult ihr Tagebuch über ihre Macho-Kollegen voll, die sich Frauen gegenüber verhalten wie sich schon Che Guevara verhalten hat. Klassisch marxistisch. Die Welt berichtet:
Als die Regierung in den Besitz ihres Tagebuches geriet, veröffentlichte sie einige Passagen: Sie habe die Farc satt, heißt es darin. Sie kritisierte den Machismo der Rebellenorganisation, in der Frauen meist nicht über die Rolle von Bettgefährtinnen von Kommandanten hinauskommen. „Wie soll das werden, wenn wir an der Macht sind? Die Frauen der Kommandanten sitzen dann mit riesigen Brustimplantaten in Ferraris und essen Kaviar“.
Noch ein Tagebucheindruck aus dem marxistischen Lagerleben. Nijmeijer fragt:
Was sei das eigentlich für eine Organisation, in der einige alles – Geld, Zigaretten, Süssigkeiten usw. – hätten, und andere (wie sie selbst) um alles betteln müssten. Einige (wie sie) müssten den ganze Tag arbeiten, und die Kommandanten würden nur herumquatschen. Sie habe den Fehler gemacht, einen Kommandeur zu kritisieren – und sei dafür bestraft worden.
Es dürften auch alle telefonieren außer sie. Außerdem gebe es im Lager AIDS und niemand benutze Kondome. Ein taz-Blog berichtet über ein niederländisches Opfer der FARC. Der Arm der FARC reiche bis nach Europa. Er habe Angst um sein Leben, weil er nach seiner Flucht auf der Todesliste der FARC stehe. Nijmejer sei offensichtlich direkt in Holland angeworben worden.
Freilich ist das alles kein Grund für die Rebellin die FARC zu verlassen.
Nein, sie führt für ihre Machos sogar die Verhandlungen mit der Regierung, weil diese zu feige sind, selbst aufzutauchen. Das ist die Rebellen-Version der Frauenquote. Da ist man doch gerne Rebell, wenn man so naive Bett-Hasis wie Nijmeijer an seiner Seite hat.
Kolumbien ist auf einem sehr guten und richtigen Weg. Ich war dieses Jahr schon mehrfach dort, man ist dort dabei es in vielem Chile nachzutun und das mit drei mal mehr Bevölkerung. Die Amtseinführung von Uribe war ein Wendepunkt.
Neben dem immer noch großen (aber in zweistelligen Raten sinkenden) Anteil an Bevölkerung in Armut ist ein großes Problem dort die geographische Zerstückelung des Landes. Man muss es sich in großen Landesteilen als Inselreich von besiedelbarem und urbarem Land in einen grünen Meer vorstellen, besonders in den Grenzbereich zu Ecuador und Venezuela. Viele der Grenzen in Südamerika sind letzten Endes Resultat von geographischen Barrieren welche die Entwicklung unabhängiger Machtzentren förderten, nur sind viele dieser Barrieren auf den meisten Karten nicht so einfach ersichtlich.
Diese aktuellen Friedensbemühungen sehe ich eher als innenpolitisches Manöver dessen Ziel nicht die FARC selbst ist sondern eher eine Konsolidierung der demokratischen Kräfte wenn die FARC sich wie erwartet verhält. Aus der Auswertung des erbeuteten Laptops des FARC Führers ergeben sich immer wieder Ergebnisse, viel des FARC Unterstützer und Informanten Netzwerks in den Parlamenten und Behörden gewisser Provinzen wurde und wird aufgerollt.
Danke für ihren Kommentar.
Das freut mich zu hören. Vielleicht bringt der War on Drugs ja doch etwas.
Ich habe einen Freund, der dort immer Lichtanlagen installiert hat. Für Diskos und so. Das war ein riesiges Geschäft. (Woher das Geld der Auftraggeber wohl kam? Ich will es gar nicht wissen.)
Er hat mir jedenfalls immer eindrücklich berichtet, dass man sich dort kaum frei bewegen konnte. Wegen Entführungen und so. Im Grunde war er immer nur im Hotel, dann in dicken Autos zur Arbeit, dann wieder ins Hotel und dann ab nach Hause.
Ich war zugegeben nur in Bogota. Private Sicherheit ist im Botschafts- und Regierungsviertel omnipräsent aber hat mittlerweile mehr Statusfunktion als Sicherheitsfunktion. Selbst am Verteidigungsministerium ist die Sicherheitsstufe nicht extrem (unabhängig von einer Bewertung der Kompetenz), so hatten die militärischen Wachen zumindest teilweise entladene Waffen (Magazin nicht am Gewehr). Ich konnte mich mit Kollegen und lokalen Vertretern in Bogota frei bewegen, einschließlich Taxifahrten etc. Wer alleine unterwegs ist sollte vielleicht vorsichtiger sein aber das gilt für jede südamerikanische Großstadt mit Ausnahme von Valparaiso und Santiago de Chile. In Argentinien warnt z.B. die Deutsche Botschaft davor alleine im Taxi zu fahren. Taxi fahren in Bogota fühlte sich diese Jahr sehr viel sicherer an und war unkomplizierter als in Buenos Aires.
Neben Kolumbien war ich dieses Jahr auch in Argentinien und nach Chile reise ich jetzt auch wieder. Meine Kontakte sind eher im militärischen und industriellen Bereich. Mein Eindruck des „trajectory“ von Kolumbien ist sehr positiv, was von vielen dort aber auch z.B. von Chilenen geteilt wird (direkte Nachbarn sind in Südamerika oft nicht so aussagekräftig). Kolumbien hat es sehr geholfen das große Teile der ausgebildeten und gebildeten ehemals venezolanischen Mittelschicht und des ehemals venezolanischen Privatkapitals nun die kolumbianische Wirtschaft stützen.
Aber zugegeben, nur in Chile hatte ich in Südamerika das Erlebnis und Gefühl mich als offensichtlicher Ausländer alleine völlig frei und sicher in der Großstadt bewegen zu können. Insbesondere Vina del Mar fühlt sich wie eine europäische Mittelmeerküstenstadt an.
Danke für ihren Kommentar. Sehr interessant. Dass die Mittelschicht aus Venezuela in Kolumbien Unterschlupf findet, freut mich.
Noch mehr freut es mich, dass es jetzt aufwärts geht mit diesem Land. Das letzte Gespräch mit meinen Freund über Kolumbien ist sicherlich 5-6 Jahre her.
Dass Chile heute so gut dasteht, ist aus meiner Sicht auch ein Verdienst von Pinochet und den Chicago Boys um Milton Friedman.
Patty Hearst hieß auch Tania, nachdem sie der SLA beigetreten war. Komischer Zufall.
Patty Hearst hat sich diesen Namen ja selbst herausgesucht. Als Kampfname. Nach Tamara „Tania“ Bunke. Etliche Schulen und Straßen wurden in der DDR nach Bunke benannt. Dadurch wurde der Name noch bekannter.
Tanja Nijmeijer wurde von ihren Eltern so genannt. (Ihr Kampfname ist Eillen). Gut möglich, dass die Eltern ähnliche politische Ansichten haben wie das Kind. Das ist ja oft so. Vielleicht wurden sie von Hearst oder der DDR beeinflusst.
Genauso gut, kann es Zufall sein. Tania ist kein so seltener Name in Europa, schätze ich mal.
In der DDR wählten die Eltern dann gegen Ende Namen, die sie für aktuell und amerikanisch hielten: Peggy, Cindy, Mandy, Lucy.
Dann lieber Tania.