Die Politik, das Primat und die Marktwirtschaft.

Kommunisten und Sozialisten. Oder um es anders auszudrücken, der ganze politische Mainstream in Deutschland, von ganz links bis ganz rechts, hat eine Grundannahme:

Die Politiker hätten das Primat über die Wirtschaft und die Märkte.
Wenn sie diese Macht nicht haben, sei das sehr schlecht.
Diese Macht müsse dann unbedingt zurückgewonnen werden.

Damit haben sich die Ansichten von Marx, von gewissen Konservativen
und von den nationalen Sozialisten in Deutschland mal wieder durchgesetzt.

Ganz so als hätte es nicht schon genug Versuche dieser Art gegeben.


 
Hans-Werner Sinn ist einer der wenigen deutschsprachigen Ökonomen, die dieser Meinung etwas entgegenstellen. So auch in einem aktuellen Interview mit der Welt
am Sonntag:

 

Die Politik denkt immer, es gebe ein Primat der Politik über die ökonomischen Gesetze. Das ist eine Einbildung. Auf Dauer siegen immer die ökonomischen Gesetze. Der Schlamassel von heute ist das Ergebnis einer Politik, die glaubte, die ökonomischen Gesetze missachten zu können.

 
 
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7 Gedanken zu „Die Politik, das Primat und die Marktwirtschaft.

    • Sage ich ja. Und die Räson der DDR. Und der BRD.
      Siehe mein verlinktes Zitate-Rätselspiel am Ende.

      Man kann bei jedem Zitat raten, wer es gesagt hat.
      Das ist gar nicht so einfach. Die schenken sich nichts.

  1. In der jetzigen verzweifelten Situation muss man groß denken. Das Primat der Politk über die Wirtschaft wird Europas Pobleme nicht lösen. Wir brauchen ein Primat der Politik über die Logik. Das wird helfen.

    • Wir brauchen ein Primat der Politik über die Logik.

      …und natürlich auch über die Naturgesetze. Wenn die Politik erstmal den Wirkungsgrad von Solarzellen auf 90% festsetzen und die Speicherfähigkeit von Akkus durch Verordnung verzehnfachen kann, dann klappt das auch mit der Energiewende.
      Wir können doch nicht hinnehmen, dass Naturgesetze – die ganz ohne Ethikkommission erlassen wurden – die schönen Pläne der Politik behindern!

    • Die Franzosen waren ja immer schon so. Deutschland wohl auch, wenn auch nicht so stark. Aber selbst in Amerika unter Obama wird der Protektionismus wieder stärker.

      In IWF und EZB sitzen auch jede Menge zwielichte Gestalten:
      Nach den Spekulanten und den Schweizern sind jetzt die Chinesen Schuld an der Euro-Krise.

      Die Chinesen produzieren Textilien zu gut und zu günstig, deshalb sei die Textil-Industrie in den GIIPS eingebrochen, deshalb die Eurokrise.

      Logische Konsequenz:
      Protektionismus der Euro-Industrie = Lösung der Eurokrise.

      Darauf hätte man auch früher kommen können. Großbritannien hätte seine Textil-Industrie am Beginn der Industriellen Revolution für immer schützen sollen.

      Dann würden wir jetzt alle im Paradies leben. Ganz sicher…

      http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/neue-studie-chinas-aufstieg-war-ein-grund-fuer-die-euro-krise/7212948.html

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