Verletzungen im Frauenfußball

Ein Journalist der Welt schrieb am 1. Juli 2011:

Bei Kopfverletzungen müssen Frauen mehr leiden als Männer – zweieinhalbmal häufiger, etwa durch Gehirnerschütterungen.
Grund seien vermutlich noch bestehende technische Schwächen.

Dazu haben wir nun aktuelles Bildmaterial, das die Theorie unterstützt.
Passiert ist das ganze diesen Sonntag im Spiel Turbine Potsdam gegen FFC Frankfurt:


 
Knieverletzungen
Auch am Knie verletzen sich Frauen häufiger und häufiger.

Der Arzt im Welt-Artikel begründet dies mit angeblichen anatomischen Unterschieden, falschem Schuhwerk, langsameren Reflexen und unterschiedlichen Bewegungsabläufen.

Die letzten beiden Punkte sind im Prinzip wieder technische Mängel.

Frauen verletzen sich insgesamt angeblich seltener, aber dafür schwerer
Die FIFA meint laut Welt: Bei Weltmeisterschaften und olympischen Wettkämpfen ereignen sich bei Frauen 2,2 Verletzungen pro Spiel, bei Männern 2,7.

Dafür seien die Verletzungen bei Frauen schwerer. Siehe Kopf und Knie.

Mögliche Erklärungen für unterschiedliche Häufigkeit.
Frauen verletzen sich seltener, weil sie rücksichtsvoller spielen.
Im Männerfußball geht es um viel Geld, deshalb wird dort härter gespielt.

Mögliche Erklärungen für unterschiedliche Schwere.
Frauen verletzen sich schwerer, weil sie technische Mängel haben.
Frauen verletzen sich schwerer, weil sie weniger Kondition haben.

Mögliche Erklärungen für unterschiedliche Häufigkeit und Schwere.
Das ganze könnte auch nur ein statistisches Artefakt sein:
Frauen geben leichte Verletzungen einfach nicht so oft an, weil leichte Verletzungen im Frauenfußball eine kleinere Rolle spielen als im hochprofessionellen Männerfußball.
Dadurch fällt formal die Anzahl, aber die Schwere steigt formal an.

Mögliche Schlussfolgerungen aus den technischen Mängeln.
Erste These: Frauen sind generell weniger geeignet für Ballsportarten als Männer.

Scheinbar gestützt wird diese Theorie besonders in Wurfsportarten wie Baseball. Mädchen und Frauen werfen in nahezu allen Altersklassen und Kulturen weltweit signifikant schlechter als Männer. Auch bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse. Als Ursache führt man erhebliche technische Unterschiede ins Feld. Die Wurftechnik eines Jungen werde im Laufe seiner Entwicklung immer komplexer. Mädchen blieben dagegen gerne auf einer recht primitiven Stufe stehen.

Zweite These: Die technischen Mängel sind nicht frauen-spezifisch. Der europäische Frauenfußball ist deutlich weniger professionell als der männliche Gegenpart.
Im Grunde ist Frauenfußball sehr nahe am männlichen Amateurfußball in unteren Spielklassen.

Im Amateursport kann man geschlechterunabhängig schwere Verletzungen beobachten und mit technischen Mängeln und anderen Trainingsrückständen begründen.

Angst vor Blut. Die lustige Reaktion des Potsdamer Trainers nach dem Spiel.
Wie wir auf dem Video sehen, war es zwei Spielerinnen aus Potsdam, die zusammengestoßen sind. Beide mussten verletzt vom Platz. Potsdam hatte offenbar schon drei Mal gewechselt. Es lief die 88. Minute und die Schiedsrichterin pfiff das Spiel nach einer langen Behandlungspause wieder an. Frankfurt schoss daraufhin gegen nur noch neun Potsdamerinnen ein Tor.

Der Potsdamer Trainer Schröder fand das offenbar empörend. Frankfurt hätte aus Fair-Play-Gründen kein weiteres Tor mehr schießen dürfen. Außerdem hätte die Schiedsrichterin das Spiel sowieso vorzeitig beenden sollen. Und überhaupt:
„Man weiß doch um die Psyche von Frauen. Wenn sie Blut sehen, dann geht nichts mehr.“

Der Mann ist kein Misogynist wohlgemerkt, sondern der Trainer!

Da muss ich ihm natürlich widersprechen. Die Angst vor Blut scheint relativ geschlechter-unabhängig. Das ist wie so vieles im Leben reine Trainingssache. Aber rein aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen, dass Frauen nicht so oft Angst vor Blut haben wie Männer.

4 Gedanken zu „Verletzungen im Frauenfußball

  1. Aber rein aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen, dass Frauen nicht so oft Angst vor Blut haben wie Männer.

    Das kann ich bestätigen. Die größere „Abgebrühtheit“ von Frauen gegenüber Blut hat ja auch nahe liegende Gründe.

  2. Einer Frankfurter Spielerin wurde auch noch aus Rache das Kreuzband kaputtgetreten, in der letzten Spielminute.
    Damach gabs noch Randale der Potsdamer Fans, Hooligans im Frauenfußball, das ist absurd.
    Es geht um die goldene Ananas, mit Ausnahmen, so verdient die Bundestrainerin, von Beruf Fleischereifachverkäuferin, mehrere hunderttausend Euro pro Jahr beim DFB. Verdienen tut der DFB das Geld allerdings mit Männerfußball.

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