Hollande und seine Sozialisten schaffen den Übergang nicht. Wie immer bricht bei den linken Parteien die Sehnsucht nach der Opposition aus, sobald sie an der Regierung sind. Selbst die deutschen Medien müssen das mittlerweile zugeben. Nachfolgend ein paar Artikel zum Thema.
Am besten gefällt mir der Kommentar des amerikanischen Wirtschaftsprofessors Melvyn Krauss. Er bezeichnet Hollande als gefährlichen Grünschnabel. Es sind sehr oft Professoren im Ruhestand, die klare Worte finden. Das mag daran liegen, dass man erst nach dem Berufsleben über die nötige finanzielle Unabhängigkeit und den erforderlichen Abstand verfügt.
Krauss schreibt in der FTD:
„Der französische Präsident François Hollande glaubt, in Europa eine A-Rolle spielen zu können, obwohl sein Land nur eine C-Wirtschaft hat.
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Passen Sie besser auf, Monsieur Hollande: Wenn der Markt anfängt, französische Staatsanleihen zu verkaufen, wird er gleichzeitig deutsche Titel kaufen. Sie mögen es nicht wissen, aber dem Markt ist klar, wer den großen Stock hat und wer den Zweig.
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Nach den ersten politischen Entscheidungen zu urteilen, könnte Frankreichs Zweig sogar noch zum Zahnstocher schrumpfen. Das Pensionsalter für einige Arbeiter von 62 auf 60 zu senken ist ein bemerkenswerter Schritt rückwärts – ebenso wie die Maßnahme, das Feuern von Mitarbeitern teurer für die Unternehmen zu machen oder den Mindestlohn zu erhöhen. Die feindselige Ablehnung von Strukturreformen macht die angeblich wachstumsfreundliche Agenda des französischen Präsidenten zum Witz. Wie kann man ohne Strukturreformen das Wachstum fördern? Pro-Wachstum ist nur ein PR-Trick, mit dem der französische Präsident und seine Club-Med-Verbündeten die von den Deutschen angeführten Bemühungen um haushaltspolitische Zurückhaltung torpedieren wollen.“
Das Handelsblatt schreibt:
„Obwohl Frankreichs Präsident Hollande alles macht, um die Nerven seiner Mitbürger zu schonen, ist er deutlich unbeliebter als seine Vorgänger es kurz nach Amtsantritt waren. Linke und Rechte werfen ihm Zögerlichkeit vor.
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Der Verdacht kommt auf, dass der auf Dialog pochende Sozialist ein Zauderer ist: Das gute Dutzend an Kommissionen, die Hollande beauftragt hat, soll nur die eigene Entscheidungsschwäche kaschieren, sagen Kritiker.“
Spiegel Online meint:
„Nach zehn Jahren in der Opposition haben die Sozialisten in Frankreich Mühe, sich zur linientreuen Regierungspartei zu häuten: Kritik an Präsident Hollande kommt vor allem vom linken Flügel. Beim Sommertreffen der Genossen offenbart sich das tiefe Dilemma der Partei.“
Na warten wir mal ab, wie das Rentenalter hier sein wird, wenn wir ab nächstes Jahr von König Gabriel dem Dicken regiert werden. Dann gibt’s nicht nur in Frankreich, sondern in der ganzen EU soziale Wohltaten, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat! Und die Nachfrage von Portugal über Deutschland bis nach Griechenland wird so richtig angekurbelt von den neuen Eurobonds. Und wenn dann die Konjunktur genauso im Keller ist, wie in den USA nach Obamas stimulus program, wird König Gabriel schon wissen, daß alles die Schuld der Reichen und Spekulanten ist und man nur denen die Steuern noch weiter erhöhen muß, damit die Welt wieder in Ordnung kommt. Und wenn’s dann in ganz Europa nur noch nordkoreanische Grassuppe zu Essen gibt, haben wir endlich die totale soziale Gerechtigkeit!
Vorher gibt es einen Militärputsch und sich bekämpfende Fraktionen um gewisse Institutionen und Territorien. Siehe Sowjetunion 1991-92.
Als de Gaulle erkannt hat dass die Deutschen den USA und der Anglosphäre näher stehen (ab 1960) war er eigentlich mit den Deutschen durch. Mitterrand äußerte im kleinen Kreis viel drastischere Worte über die Deutschen als Maggie Thatcher.
Dass es die Wiedervereinigung nur über den Euro gäbe mag so stimmen aber letztendlich haben sich die Franzosen mal wieder verpokert. Merde France!
Wer jemand eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.