Warum Löw bleiben darf

Vor den beiden Halbfinals schrieb ich auf diesem Blog:

Erster Favorit auf den Titel war und ist für mich Spanien. Danach kommt eine Lücke. Dann kommt Italien. Beide Teams halte ich für klar besser als Deutschland. Die Deutschen sind taktisch ziemlich naiv wie ich finde, haben keinen guten Trainer. Nach Italien kommt wieder eine Lücke. Dann kommt Deutschland. Dann kommt Portugal.

Peter sah das ein bisschen anders und meinte alle nicht-italienischen Fußball-Experten würden das anders sehen. Hm. Für mich war das die deutsche Brille, die Peter aufhatte. Den Eindruck der deutschen Überlegenheit hatte ich nie. Der Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft, die deutschen Funktionäre und die deutschsprachige Presse haben dieses Gefühl nur verbreitet, und zwar in einer Art und Weise, die ich nur noch als Arroganz interpretieren konnte.

Ein paar Worte zum Spiel. Die Italiener waren ziemlich genau diese Stufe besser, die man absehen konnte. Und zwar genau aus den vorher genannten Gründen: Ein gewaltiger Unterschied im Trainerstab. Die deutschen Spieler könnten zwar durchaus mit den Italienern mithalten, aber sie werden nicht ausreichend gut trainiert.


 
Prandelli ist ein Weltklasse-Trainer. Er war schon ein sehr guter Spieler und sammelte mit Vereine wie Juventus Turin fleißig Pokale. Nach seiner Karriere als Aktiver erarbeitete sich Prandelli seine Fähigkeiten als Trainer. Jahrelang war er erfolgreicher Jugendtrainer bevor er ins Profigeschäft wechselte und Erwachsene trainierte. Mit zwei Vereinen gelang ihm der Aufstieg in die Serie A, bevor er Überraschungserfolge mit Parma und Florenz feierte und mehrfach in Italien zum Trainer des Jahres gewählt wurde. Ähnliche beeindruckende bzw. noch beeindruckendere Laufbahnen kann man bei anderen erfolgreichen Nationaltrainern wie Del Bosque, Lippi oder Aragonés verfolgen.

Über Löw lässt sich Ähnliches nicht erzählen. Löw war ein durchschnittlicher Spieler und vor seine Berufung zum Co-Nationaltrainer ein unterdurchschnittlicher Trainer, der viel zu schnell die Karriereleiter nach oben fiel. Im Grunde war er notorisch erfolglos, von einem Pokalgewinn mit Stuttgart abgesehen. Ansonsten war er nur in bestenfalls drittklassigen Ligen in der Schweiz, der Türkei und in Österreich tätig. Alle Engagements waren kurz und endeten in der Regel mit einer vorzeitigen Entlassung.

Wie Löw trotzdem an den Posten des Co-Nationaltrainers kam, lässt sich mit drei deutschen Eigenschaften erklären, die man so auch problemlos auf andere Felder übertragen kann: Feigheit, Vitamin B und als Sparsamkeit getarnte Geldgier.

Kommen wir zu Punkt eins: Feigheit. Auch Deutschland hatte durchaus Trainer von Weltformat. Hitzfeld und Rehhagel zum Beispiel. Diese wollten Deutschland laut einigen Medienberichten aber nicht trainieren, als sie die Chance dazu hatten. Das wäre dann Feigheit. Ein italienischer Weltklasse-Trainer ist stolz, wenn er die Squadra trainieren darf. Es ist die Krönung der Karriere. In Deutschland dagegen scheint man sich zu drücken.

Punkt zwei: Vitamin B wie Beziehungen. Löw ist Spielertrainer in der dritten Liga der Schweiz und macht gerade seinen Trainerschein. Ein Bekannter von ihm wird Trainer beim VfB Stuttgart und ernennt Löw zum Co. Bekannter wird entlassen, Löw wird VfB-Trainer und gewinnt den DFB-Pokal. Entlassung. Engagement in Istanbul. Entlassung. Engagement in Karlsruhe. Entlassung. Adanaspor. Entlassung. Innsbruck. Meistertitel dann Konkurs. Austria Wien. Entlassung. Klinsmann wird Bundestrainer. Löw wird Co, weil Klinsmann mit Löw einen Trainerlehrgang besuchte. Klinsmann geht. Löw wird Bundestrainer!

Punkt drei: Als Sparsamkeit getarnte Geldgier. Es hat Tradition, dass der DFB gerne auf Trainer setzt, die nicht viel kosten sollen. Aber gerade ein gieriger Funktionär müsste doch eigentlich verstehen, dass die Investition in einen Weltklasse-Trainer sehr lohnenswert ist.

Der Deutsche will lieber sparen, will nichts in Spitzenleute investieren. Und wundert sich dann, wenn nichts dabei herauskommt. Im Fußball ist das noch relativ billig. Der DFB gewinnt auf diese Weise eben nie Titel, aber ganz gutes Geld. In der Politik dagegen kommt es die Deutschen richtig teuer. Wer zum Beispiel am Kanzlergehalt spart, bekommt einen unfähigen Kanzler, der Billionensummen in Brüssel verzockt. Dass es viel billiger käme, wenn man Spitzenpolitikern jedes Jahr erfolgsabhängig einen zweistelligen Millionenbetrag anbietet und dadurch einem Wettbewerb, um die besten Köpfe einheizt, das kommt kaum einer westlichen Demokratie in den Sinn.

Ein hoher Verdienst ist in Deutschland in gewissen Positionen generell eine Schande. Man zahlt Nationaltrainern und Politikern nur Gehälter, die niemals die Besten der Besten erreichen können und beklagt sich dann wortreich und theatralisch, warum man nur von bestenfalls mittelmäßigen Persönlichkeiten regiert wird.

Oder noch schlimmer: Man findet notorische Loser wie Löw sogar noch „spitze“ und „weltklasse“. Löw ist eine Trainer-Imitation. Ein Mann, der nie einen Blumentopf gewinnen wird. Aber ganz Deutschland ist im politisch-korrekten Kuschelmodus. Der DFB denkt gar nicht daran Löw zu entlassen.

Deutschland hat sich mit seiner Mittelmäßigkeit in Sport und Politik abgefunden. Das ist zwar ein relativ neues Phänomen in der deutschen Geschichte, aber eine klare Botschaft, die man weltweit und gerade auch in Südeuropa sehr gut verstanden hat.

46 Gedanken zu „Warum Löw bleiben darf

  1. Tut mir leid aber ich kann eigentlich keinem Satz zu stimmen.
    1. Die Deutschen sind nicht naiv sondern, wirken in manchen Situationen/Phasen gesätigt/gelangweilt ( andere würden sagen souverän, da sie nur das nötigste machen.
    2. Die Italiener waren nicht kleverer, sondern hatten einfach mehr Willen und waren erfolgshungrig. (Warum haben die kleveren Italiener uns nicht noch 2-3 Kontertore mehr eingeschenkt?)
    3. Der größte Unsinn ist aber, dass die Deutschen Fußballtrainer keine ordentlichen Gehälter bekommen würden. Löw verdient ein Spitzengehalt + Werbeverträge.
    4. Eine Kanzlerschaft wird vor allem in der Währung ‚Macht‘ bezahlt. Würde man nach Leistung die Gehälter zahlen, hätte man nur noch schönere Statistiken.
    5. Mittelmaß? Man könnte meinen wir wären in der Vorrunde ausgeschieden.

    • Tut mir leid aber ich kann eigentlich keinem Satz zu stimmen.

      Das ist ihr gutes Recht. Geht mir mit ihrem Kommentar genauso.

      Gesättigt? Von was bitte gesättigt? Die deutsche Nationalmannschaft hat seit 1996 nichts mehr gewonnen, die deutschen Klubmannschaften seit 2001 (?) nichts mehr. Das meine ich mit Mittelmaß. Wenn man das überhaupt Mittelmaß nennen kann. Man ist damit scheinbar zufrieden und leckt sich lieber gegenseitig die Eier. Nach dem Motto: „Ach sind wir doch toll.“

      Gelangweilt? Von was gelangweilt? Von ihrem eigenen Spiel? Das kann ich nachvollziehen. Alle drei deutschen Vorrunden-Spiele hatten längere Phasen, die wirklich zum Einschlafen waren.

      Zu Thema „souverän“. Ja stimmt Deutschland war mega-souverän. Im Verlieren. Italien nicht clever? Sie haben Recht. Die dummen Italiener. Gewinnen 2:1. Davon die meiste Zeit uneinholbar und sicher mit 2:0 vorne. So dumm muss man erst mal sein. Sie hätten so clever und souverän wie Deutschland sein müssen. Das nächste Mal dann. Jogi darf ja 2014 noch ein 4. Mal ran. Ich bin mir sicher die Welt zittert.

      Der größte Unsinn ist aber, dass die Deutschen Fußballtrainer keine ordentlichen Gehälter bekommen würden. Löw verdient ein Spitzengehalt + Werbeverträge.

      Das habe ich nicht gesagt. Das Gehalt ist schon ordentlich. Aber der DFB spart gerne. Einer der kolportierten Gründe warum man damals Klinsmann/Löw nahm, war das liebe Geld. Man sagt der DFB will sich keine Weltklasse-Leute leisten. Oder haben Sie schon mal einen Toptrainer beim DFB gesehen? Löw startete als Chef mit 2,5 Millionen/Jahr. Das ist für jemanden wie Löw wahrlich noch zu viel. Aber im Vergleich zu den 100 Millionen die der DFB Jahr für Jahr alleine mit der A-Nationalmannschaft verdient, sind es Peanuts.

      • Gesättigt? Von was bitte gesättigt? Die deutsche Nationalmannschaft hat seit 1996 nichts mehr gewonnen, die deutschen Klubmannschaften seit 2001 (?) nichts mehr. Das meine ich mit Mittelmaß. Wenn man das überhaupt Mittelmaß nennen kann.

        CL, Liga, Pokal. Dazu waren viele Stammspieler in der Vorrunde nicht fit. Die aktuelle Mannschaft hat nichts mit dem Rumpelfuß der deutschen Mannschaft Ende der 90er und Anfang 2000 zu tun. Bei denen wäre ich mit einem Erreichen des Halbfinales schon zufrieden gewesen. Es ist zwar richtig, dass nur Titel zählen, aber deswegen kann man doch nicht gleich von Mittelmaß reden!
        Kommen wir aber zu gesättigt (wobei leider auch ein Teil Arroganz dabei war) zurück: Mein Eindruck ist, dass man in manchen Situationen zu wenig gelaufen ist: Und zwar in allen Spielen. Nur gegen Italien wurde es eiskalt bestraft. Warum man dies nicht nach der Vorrunde abgestellt hat, müssen sie Löw fragen.

        Zu Thema „souverän“. Ja stimmt Deutschland war mega-souverän. Im Verlieren. Italien nicht clever? Sie haben Recht. Die dummen Italiener. Gewinnen 2:1. Davon die meiste Zeit uneinholbar und sicher mit 2:0 vorne. So dumm muss man erst mal sein. Sie hätten so clever und souverän wie Deutschland sein müssen. Das nächste Mal dann. Jogi darf ja 2014 noch ein 4. Mal ran. Ich bin mir sicher die Welt zittert.

        Souverän waren nicht meine Worte ( Ich finde es auch absurd, wenn eine Mannschaft 1:0 vorne liegt, dann aber kaum was macht und um ein Gegentor bettelt, von Souveränität zu sprechen. Zitat dürfte wohl von Mehmet Scholl, einem Deutschlandbrillenträger, gewesen sein.).
        Italien war auch nicht clever. Die Deutschen haben doof gespielt. Beim zweiten Tor von Balotelli war auch noch eine Priese pech dabei, da der Ball vor dem Schuss aufspringt und Balotelli den Ball nicht wie sonst üblich in die Wolken schießt. Italien war nicht klever genug das 3:0 und, 4:0 zu machen.
        Außerdem ist 2:0 nicht unaufholbar – Italien hat nicht die genialen Verteidiger wie früher. Auch wenn mir die italienische Mannschaft mit ihren Typen gefällt, aber erlich von der Qualität der Spieler sind sie eigentlich schlechter als die Deutschen, Spanier und Franzosen. Trotzdem werde ich Italien die Daumen drücken, da die Spanier nur noch lustlos spielen.
        2,5 Mio ist ein Spitzengehalt, das aktuelle ist noch viel höher – Was interessiert es mich was der DFB verdient? Warum man sich für Löw, statt für einen Toptrainer entschieden hat, war die Eitelkeit keinen Deutschen als Nationaltrainer zu haben.

        Aber kommen wir zu dem einzigen Punkt den ich richtig finde:
        Löw muss man loswerden. Nicht weil er wie behauptet sau schlecht sei. Sondern, weil 8 Jahre Löw zu viel sind. Die Mannschaft braucht einen neuen Anstrich. Den Zenit hat man gefühlt bei dem 3:0 Sieg gegen Holland vor einem halben Jahr erreicht. Bei der EM hat man leider nicht halb so gut gespielt. Mit dem Kader (Trotz Spielern die deutlich unter den Erwartungen blieben: Schweinsteiger, Müller) ist ein Platz zwei schon zu wenig, und das nicht nur, weil die Spanier nur das Nötigste machen.

      • CL, Liga, Pokal.

        Das ist doch Unsinn. Davon ist man doch nicht gesättigt. Deutscher Meister und Pokalsieger wird immer ein deutsches Team, wer hätte es gedacht. Das kann man doch nicht mit internationalen Titeln vergleichen. Und selbst wenn: Die Bayern haben die CL bekanntlich verloren. Wo ist das die Sättigung? Und Meister und Pokalsieger wurden sie auch nicht. Das wurde meines Wissens nach Dortmund und die hatten nur Hummels fest im Team und Reus ab und an. Von Sättigung kann keine Rede sein. Sie meinen vielleicht Entmutigung. Erschöpfung. Das kann sein.

        Es ist zwar richtig, dass nur Titel zählen, aber deswegen kann man doch nicht gleich von Mittelmaß reden!

        Schön, dann sprechen wir eben von zweiter und dritter „Sieger“, wenn es sich für Sie besser anhört. Verlieren kann man immer, das ist klar. Aber kommt es in Deutschland nicht darauf an wie man verliert? Sieht man als deutscher Fan nicht die Klassenunterschiede, die es 2008, 2010 und 2012 bei den Niederlagen gab?

        Außerdem ist 2:0 nicht unaufholbar – Italien hat nicht die genialen Verteidiger wie früher.

        Sie wissen nicht von was Sie reden. Bei Italien steht fast die gesamte Juve-Abwehr hinten drin. Eine Abwehr, die diese Saison das seltene Kunststück vollbracht hat, kein einziges (!) Spiel in der Serie A zu verlieren. Das ist eine historisch gute Abwehr. Man kassierte nur 20 Gegentore in 38 Spielen. Das ist die beste Abwehrleistung seit der Saison 93/94. Und das in einer Spielzeit, in der die Serie A so offensiv spielte wie seit 40 Jahren nicht mehr. Eine unglaubliche Leistung. Wahnsinn.

        2,5 Mio ist ein Spitzengehalt, das aktuelle ist noch viel höher – Was interessiert es mich was der DFB verdient?

        Weil beides direkt zusammenhängt vielleicht? Was ist denn das für eine Aussage. Der DFB verdient 100 Millionen mit genau diesem Trainer und der Mannschaft, steckt sich aber den größten Batzen selbst in die Taschen, während Trainer, Mannschaft und Vereine, die Peanuts kriegen.

        Löw muss man loswerden. Nicht weil er wie behauptet sau schlecht sei. Sondern, weil 8 Jahre Löw zu viel sind. Die Mannschaft braucht einen neuen Anstrich. Den Zenit hat man gefühlt bei dem 3:0 Sieg gegen Holland vor einem halben Jahr erreicht. Bei der EM hat man leider nicht halb so gut gespielt. Mit dem Kader (Trotz Spielern die deutlich unter den Erwartungen blieben: Schweinsteiger, Müller) ist ein Platz zwei schon zu wenig, und das nicht nur, weil die Spanier nur das Nötigste machen.

        Schön, dass wir uns im Ergebnis einig sind. Löw muss weg. Dass man das dann so schön formuliert wie Sie, finde ich richtig. Löw darf sein Gesicht behalten, aber er muss gehen, das ist klar. Dass er nicht von selbst geht, ist aus meiner Sicht fehlender Anstand, den man schon in seinem Umgang mit Kahn und Ballack gesehen hat.

      • Von Sättigung kann keine Rede sein.

        Man konnte dies aber genau beobachten. Die Mannschaft war einfach nicht heiß.

        Mal eine Gegenfrage: Welchen Trainer kann man für das aktuelle Gehalt von Löw sich nicht leisten?

  2. @shaze
    Du widerspricht Dir ein bisschen selbst wenn Du sagst die Italos sind nicht clever und auch nicht von der Qualität weit her.Für eines musst Du Dich aber entscheiden denn die Italiener haben doch gewonnen,oder?Man kann nicht schlecht und dumm sein und noch gewinnen.Egal wie du die Italiener nennst aber das 2:0 ist mit sauschlecht nicht zu beschreiben.Lahm der Käpt’n mit dem Charme eines VErsichrungsvertreters erst hebt er das Abseits auf und dann guckt er der Flanke zu.Wie kann eine Abwehr mitten in der 1 Halbzeit so entblößt stehen?Das war wohl wirklich unclever³ 1:0 hinten zu liegen ist kein Weltuntergang das kann man aufholen da macht man nicht schon alles auf.Ich hab auch die Deutschlandbrille aufgehabt obwohl ich Zweifel hatte aber wer sich jetzt noch was vormacht…..Ich weiß nicht was braucht man mehr um wach zu werden?Wo war der Käpt’n der gegen so eine von Angst dirigierten Aufstellung hätte protestieren sollen?Wieso hat Löw so lange an den Leistungsversagern wie Schweinsteiger,der ja seine Auswechslung angeboten hat (ich würde es verstehen wenn der Trainer mich auswechseln würde O-Ton Schweini) Podolski festgehalten?Özil und Gomez im Sturm das passt auch nicht ist ja auch bekannt.Dann kommen die Standardsituationen selbst mir fällt schon auf dass wir schon sein Ewigkeiten keine Tore aus den Standards machen aber selbst welche regelmäßig kriegen.Auch fangen wir uns viel zu leicht Tore ein.Wir hatten schon 4 gekriegt vor dem Italospiel,die Italiener hingegen 2.Dieses Spiel hat aber der Löw versaut.Im entscheidenden Moment hat er die Nerven verloren, genauso wie seine Mannschaft auch.Vielleicht war das ansteckend.Trotzdem will der DFB weitermachen wie bisher und das ist der eigentliche Skandal
    @AV
    Vielen Dank dass ich es geschafft habe in Ihren Blog erwähnt zu werden,ich hätte mir aber ein erfreulicheren Anlaß gewünscht
    Aber eine FRage habe ich doch-Wenn Sie DL. für Mittelmaß halten was ist dann Italien?Seit 2006 haben sie ja auch nicht überzeugt,ist ja nicht so dass sie im jeden Turnier gewinnen.2010 waren sie als Titelverteidiger letzter geworden in einer relativ schwachen Gruppe,2008 sind sie im Viertelfinale gegen Spanien rausgeflogen und in der Gruppenphase haben sie nur 4 Punkte geholt.Die italienische Liga ist auch nicht mehr so dominant wie in den 90ern,Ich würde sagen dass die deutsche Bilanz bis heute 20.06.2012 besser aussieht als Mittelmaß trotz Löw.
    Als einziger guten Aspekt an der Sache hoffe ich nur dass die Bild der DFB und der Trainer ein bisschen bescheidener werden.Die große Klappe war selbst für einen eingefleischten Fan wir mich schwer zu ertragen.Beleidigend war es auch gegenüber den andern.Man spricht nich von einen Finale Spanien-DL. wenn man noch den Pizzabäcker vor der Brust hat und die Italiener haben uns die verdiente Antwort gegeben!

    • Trotzdem will der DFB weitermachen wie bisher und das ist der eigentliche Skandal.

      Das sehe ich genauso. Der DFB und Löw reden immer viel von „Leistungsprinzip“, ein Prinzip, dass sie auf sich selbst aber nicht anwenden. Es kann mir niemand erzählen, dass Jogi Löw und Hansi Flick, die besten Trainer sind, die Deutschland zu bieten hat. Das kann doch nur ein Witz von Seiten des DFB sein.

      Aber eine Frage habe ich doch. Wenn Sie DL für Mittelmaß halten was ist dann Italien?

      Es ist verständlich, dass Italien 2008, nicht gut war. Sie waren ja noch Weltmeister und voll gesättigt. Bei Italien ist es aber so, dass sie dann immer reagieren. Der Trainer erreicht seine eigenen (!) und die allgemeinen Erwartungen nicht, also hat er den Anstand selbst zu gehen oder er wird gegangen. So war es auch 2010. Die Italiener arbeiten immer an sich. Zumindest im Fußball. Wenn sie einen Klassenunterschied bemerken, dann reagieren sie und wechseln den Trainer. Bei Deutschland ist das nicht der Fall. Schon 2008 im Finale war ein deutlicher Klassenunterschied gegen Spanien sichtbar. Dann 2010 wieder. Jetzt 2012 sogar gegen Italien. Aber die Deutschen reagieren eben nicht.

      Ich verlange ja auch gar nicht, dass man Löw unehrenhaft entlässt. Man kann das wunderbar ausformulieren mit Worten wie „Er hat die Mannschaft auf den Weg gebracht“, „Er hat viel bewegt“, „Er hat die Weichen gestellt“, was auch immer man für Floskeln gebrauchen will. Fakt ist, dass er nie Titel geholt hat und das war nicht Pech, sondern das war immer ein Klassenunterschied. Dieser Klassenunterschied liegt mittlerweile nicht mehr bei den Spielern, sondern beim Trainer.

      In Amerika wäre so jemand wohl schon 2008 entlassen worden, in Italien spätestens 2010, in Deutschland bleibt er bis 2014. Das ist der Unterschied so wie ich ihn sehe.

      • Ja es wird wohl so sein.Ich gebe zu ich habe mich blenden lassen.Man hat hier einfach die dritten und zweiten Plätze akzeptiert,ja sogar auf den RAthausbalkon gefeiert.Früher galt es nur die Nr 1 zählt,heute scheint es nicht mehr so ganz zu gelten.Ich glaube jetzt im Rückblick was ja ich gebe zu einfacher ist dass Löw 2010 die Mannschaft auch irgendwie verunsichert hat gegen Spanien im Halbfinale,wahrscheinlich hat er auch damals seine Nerven verloren,denn die Mannschaft hat doch nicht schleicht gespielt aber gegen Spanien hat sie auch wieder auf diese kraftlose angstvolle Weise verloren

    • Du widerspricht Dir ein bisschen selbst wenn Du sagst die Italos sind nicht clever und auch nicht von der Qualität weit her

      Ich würde eher sagen, dass die Deutschen bekloppt sind, wenn sie gegen diese Italiener verlieren.
      Ansonsten sind wir doch einer Meinung.

      Konzentrieren wir uns auf die Zukunft: Wie sollen die weiteren zwei Jahre mit Löw aussehen? Was werden wir mit Löw in zwei Jahren anders machen? Mir fehlt die Perspektive. Man hatte einen Kader beisammen, der eigentlich den EM-Titel gewinnen musste. Was werden wir 2014 also anders machen?

      • Gar nichts wird anders gemacht,fürchte ich.Unsere Qualigruppe für die WM 2014 ist leicht,nennenswerte Gegner sind nur Österreich und Schweden also machbar.Also werden wir die Quali mit fliegenden FAhnen bestehen
        und die Bildzeitung und die anderen auch werden Löw wieder als den großen Zampano loben.Dann im Turnier treffen wir wieder auf einen Weltklassegegner und wir kriegen wieder auf die Fresse weil Löw wieder Fehler machen will und wir werden uns wieder fragen wie konnte das passieren aber Löw und der DFB werden uns beruhigen und sagen-Hey es war ein doch ein klasse Turnier aber 2016 machen wir alles klar.Die Linie wird einfach immer weiter verschoben wie bei der Merkel.Bierhoff der Berufslächler wird alle kritischen Fragen weglächeln.Täglich grüsst das Murmeltier
        Zum Spiel noch mal-DAs 2:0 für Italien das wievielte Tor war das dass wir nach einer ECke,unseren Ecke wohlgemerkt,gekriegt haben?Es ist immer das gleiche.Es gibt keinen taktischen Fortschritt in der Mannschaft,die Steigerung kam mit der Qualität der Spieler nicht mit Löws Dauer, aber selbst solche Fehler wie mit den Gegentoren bei unseren Ecken selbst die Schwächen hat Löw nicht abgestellt und das ist ganz klar sein Job.Vogts der auch kein Supermann war ist Europameister geworden und ist nach den gescheiterten WM 98 verschwunden.Und Löw?Da ist der DFB gefragt und der hat sich festgelegt,die würden wahrscheinlich sogar noch betteln dass der Löw da bleibt falls Löw von sich aus gehen wollte,das traue ich denen voll zu,ohne Witz!

  3. Bei Löw geht es fast nie nach dem Leistungsprinzip. Aber ich äußere mich zu Deinem/Ihren? Artikel morgen noch. Bin gerade aus dem Urlaub zurück…

    • Das freut mich. Ich hoffe Sie sind gut erholt. Ich dachte bei Löw immer es gehe nach Leistung, aber ich gebe Ihnen mittlerweile Recht. Es geht nicht nach Leistung. Löw ist so eine Art Metrosexueller, er geht „nach Gefühl“ (und danach wer sich am besten bei ihm einschleimt). Ich kannte die Vorgeschichte dieses Trainers auch nicht wirklich. Schon da ging es offensichtlich nie nach Leistung. Wir können uns auch gerne dutzen, kein Problem. Ich weiß schon lange nicht mehr mit wem ich per Du bin und wem nicht. Von daher verstehe ich jetzt auch warum man in der deutschen Sprache im Internet oft auf das Sie verzichtet.

      • Ja, eine Woche Fuerteventura kann schon Wunder wirken. Da hat die Sonne auch das Halbfinalaus am DO weggelächelt.

  4. Es gab meines Erachtens drei Gründe warum die DFB-Elf gegen Italien ausgeschieden ist.

    1. Es wurden trotz aller Warnungen Spieler durch das Turnier geschleift die nicht richtig fit waren (Schweinsteiger) oder nicht in Form (Podolski, Müller). Löw bewies hier mit der für ihn typischen Sturheit dass er kein Trainer ist der auf Problemfälle flexibel reagieren kann und nie einen Plan B hat.

    2. Es gab mal wieder leidige, aufgebauschte Nebenkriegsschauplätze: Einen davon hat das Özil-Umfeld in die Medien gebracht und sich bitterlich über Rassismus beklagt und Anzeige erstattet, zuerst konnte man nirgendwo lesen was da überhaupt geäußert wurde und irgendwann nach längerem Suchen fand ich diesen Twitter-Eintrag wo geschrieben wurde dass „Özil kein Deutscher sei“.
    Da dachte ich mir das kann doch nicht wahr sein. In Italien wird ein Balotelli mit Affenlauten bedacht (das ist ECHTER Rassismus) und das Heulsusen-Management von Özil macht hier ein Fass auf.
    Übrigens wurde mittlerweile das Verfahren eingestellt weil diese Aussage durch die freie Meinungsäußerung gedeckt worden ist.

    3. Die Mannschaft wird doch nur noch ein Watte gepackt. Die besten und luxuriösesten EM-Quartiere werden ausgewählt, man findet zur Begrüßung einen Laptop, Handy und eine Abendgarderobe auf dem Zimmer vor und lebt abgeschirmt in seiner Parallelwelt.
    Die Einstellung stimmt demzufolge vorn und hinten nicht: Wer gesehen hat wie die Italiener die Nationalhymne gesungen haben der wusste wohin die Reise geht.
    Wo waren während des Spiels wenn es nicht gut läuft die sogenannten Führungsspieler um Kapitänchen Lahm? Hat da irgendeiner mal zwischengegrätscht und sich ne gelbe Karte abgeholt??
    Nö, wieso auch, wir wollen doch schön spielen!
    Ein Weltonline-Kommentator hat es recht witzig auf den Punkt gebracht:

    Spanien ist das frühere Deutschland, Deutschland ist das frühere Holland und Italien bleibt… Italien!

    Jedenfalls kann man solange Löw und seine Entourage dort etwas zu sagen haben sich die Spiele schenken. Ist auch besser für den Blick auf die Realität, da nach ein paar Siegen in der Quali die Mannschaft wieder hochgeschrieben wird.

    • Na ja das mit dem Luxus das höre ich schon erhlich gesagt seit der Steinzeit.Das ist mir egal.Glaube mir die spanischen oder italienischen Spieler die müssen auch nicht hungern oder frieren.Auf keinen Fall.Topsportler gibt es nun mal nicht umsonst und manche haben sich auch von unten hochgekämpft wie Khedira zum Beispiel dessen Vater ein ungelernter Migrant aus Tunesien ist und oft ohne Arbeit war.Ich glaube nicht dass es viel Geld im Hause Khedira damals gab.Lahm ist der falsche Käptn das ist wahr für die NM und für die Bayern.Was die Zukunft angeht es ist nicht nur Löw es ist vor allem der DFB.Der DFB sieht tatenlos zu wie er Chance nach Chance versemmelt und das mit einen Spielerpool wie schon lange nicht mehr.Allerspätestens hätte er 2010 gehen müssen stattdessen hat man ein Affentheater veranstaltet um ihn zu halten als wäre er der Toptrainer überhaupt.Ich hab wenig Hoffnung dass sich was ändert.Falls ich mich täusche,umso besser ich habe nichts degegen!Sehe gerade dass das nächste Spiel gegen Argentinien ist am 15.08.2012 und gegen Italien spielen wir am 05.04.2014 kurz vor der Wm.Mal gucken wie die Reaktion der Fans ausfallen wird gegen Löw in Frankfurt bei dem Argentinienspiel

    • Punkt eins sehe ich genauso.

      Punkt zwei sehe ich nicht so. Ich las irgendwo, das seien ein paar tausend Einträge des Users gewesen. Keine Ahnung, ob das stimmt. Aber so oder so hat es doch nicht ernsthaft gestört. Was ich weiter nicht nachvollziehen kann ist, dass etliche deutsche Spieler die Hymne nicht siegen. Ich war am Tag des Halbfinals bei meinem Stammitaliener. Der hat mir erzählt Prandelli hat vor einigen Monaten einen Spieler aus dem Kader geschmissen, weil er die Hymne nicht gesungen hat.

      Zu den Affenlauten. Zu diesem Thema wollte ich schon oft einen Artikel schreiben. Das ist auch eine Sache, die ich nicht verstehe. Ich weiß noch ein Oliver Kahn wurde bei fast jedem Auswärtsspiel mit Affenlauten bedacht. Sein Strafraum lag immer voller Bananen. Auch im Bundesligarückspiel Dortmund Bayern lag Neuers Strafraum voller Bananen. Das stört irgendwie niemanden.

      Aber wehe gegen jemand der nicht lupenrein weiß ist, macht irgendjemand Affenlaute oder wirft nur eine Banane. Dann ist aber praktisch weltweit Feuer im Kessel. Mit Anzeige, Mediendrama, Polizei und allem drum und dran. Eine unglaubliche Heuchelei wie ich finde. Die feine Gesellschaft an sich ist selbst rassistisch. Rassismus dieser Art funktioniert nur, wenn man so falsch darauf reagiert. Wir haben alle dieselben Vorfahren. Sogar mit den Affen haben wir gleiche Vorfahren. Erstens ist es also nicht wirklich schlimm, wenn man auf diese gemeinsamen Vorfahren hinweist und zweitens wäre es schlimm, müsste die „Beleidigung“ wenn dann für alle gelten. Und nicht nur für Leute, die ein bisschen mehr Melanin produzieren als andere.

  5. Echt unglaublich. Das finale ist einmal mehr ein Grund warum man Löw sofort entlassen sollte. Und die Spanier haben es sogar ohne fachkräfte mit Migrationshintergrund geschafft 😉

  6. Die Ursache für die anhaltende Titellosigkeit des deutschen Fußballs liegt nicht an der Qualität des Trainers sondern in der Hinwendung zum ideologischen Konzeptfußball.

    Das frühere Erfolgsrezept lag u.a. in einem konsequenten Pragmatismus. Der Gewinn des Spiels bzw. des Turniers war das einzige Ziel, dem alles andere untergeordnet wurde. Ob dabei ein schönes Spiel zustande kam, war egal. Deutschland spielte nicht schön, aber wurde zur erfolgreichsten Mannschaft Europas. Begriffe wir der der Turniermannschaft wurden zum Wahrzeichen der Nationalelf und machten den oft entscheidenden Unterschied zu anderen Teams aus.

    Leider wurde diese Art des Spiels in einigen Teilen der dt. Öffentlichkeit geringgeschätzt und man sah neidvoll auf andere attraktiver spielenden Mannschaften, wie z.B. Holland. Ihren Höhepunkt erreichte diese Entwicklung Ende der 90er Jahre, als parallel dazu Trainer wie Rangnick die Legende von der angeblichen Rückständigkeit des dt. Fußballs verbreiteten worin sie von sog. „TV-Experten“ (allen voran Günther Netzer) noch Ünterstützung fanden.

    Die Situation spitzte sich 2004 zu, als Rudi Völler nach dem Vorrunden-Aus bei der EM seinen Hut nahm und zurücktrat. Leider geschah dieser spontane Schritt ohne Nachfrage bei seinem designierten Nachfolger Ottmar Hitzfeld, der sich, nachdem er seinen Vertrag beim FC Bayern nicht verlängerte, eine Auszeit nehmen wollte, und daher nicht zur Verfügung stand. Dies sollte sich als großes Unglück für den deutschen Fußball erweisen, denn so schlug die Stunde der o.g. „Erneuerer“, die den deutschen Fußball „modernisieren“ und „an die Weltspitze zurückführen“ wollten. Dass dieser Ansatz im höchsten Grade ideologisch ist, konnte ein nüchterner Zuhöhrer bereits bei der ersten Pressekonverenz des neuen Trainers Klinsmann erkennen. Dieser nannte als seine Vorbilder die Mannschaften von Holland, Portugal und Tschechien. Damit nannte er 3 der Halbfinalisten der kurz zuvor beendeten Euro 2004. Dass keine dieser 3 dem Titel gewann, sondern ausgerechnet die von Rehhagel mit einer urdeutschen Taktik ausgestatteten Griechen Europameister wurden stellte gleichzeitig die empirische Widerlegung der These dar, man könne heutzutage mit der traditionellen deutschen „Rumpeltaktik“ keine großen Titel mehr gewinnen. Dass Klinsmann diese simple Tatsache aus seiner Wahrnehmung komplett ausgeblendet hatte, ist ein typischer Fall von ideologischer Verblendung.

    So nahm das Unglück in den Folgejahren seinen Lauf:
    Der Paradigmenwechsel wurde mit typisch deutscher Gründlichkeit auf breiter Basis durchgeführt. Ein Konzeptbuch wurde geschrieben und die Jugend- und Trainerausbildung entsprechend angepasst. Heute spielen fast alle Bundesligamannschaften den neuen Stil. Selbst der früher so erfolgsorientiert spielende FC Bayern mobbte 2007 seinen neuen/alten Trainer Hitzfeld aus dem Verein, weil er „langweiligen Fußball“ spielen lies.Im kollektiven Rausch ergötzten sich die Massen am schönen Spiel und feierten (für deutsche Verhältnisse) durchschnitliche Turnierergebnisse als Sommermärchen.

    Die Konsequenz:
    Wir Deutschen spielen seitdem schön, aber erfolglos.

    Heute werden die so viel gepriesenen Automatismen abgespult und wenn diese mal nicht greifen, ist die Mannschaft nicht in der Lage, darauf flexibel zu reagieren. Die Fähigkeit, wenn nötig auch mal die Ärmel hochzukrempeln ist der heutigen Mannschaft völlig abhanden gekommen. Es fehlen auch die Spieler dafür. Echte Führungsspieler wie früher Kahn, Effenberg, Sammer, Augenthaler, etc. werden heute bereits in der Jugend aussortiert oder zurechtgestutzt, da sie nicht ins neue Konzept passen, das angeblich keine Leitwölfe mehr braucht. Das gleiche gilt für „schlampige Genies“ wie z.B. Schuster oder Basler. Wo war im Halbfinale ein Schweinsteiger oder Lahm, der nach dem Rückstand das Heft in die Hand nahm und das Ruder herumriß? Früher war die deutsche Mannschaft berühmt und gefürchtet dafür, gerade nach Rückständen die Spiele noch umzubiegen. Heute haben wir 11 brave Konzeptspieler, die starr in ihrem Spielschema verharren.

    Das ist der wahre Grund dafür, dass wir seit 11 Jahren keinen großen internationalen Titel mehr gewonnen

    haben.

    Die Holländer berauschten sich sein 40 Jahren an dieser Art Spiel und schieden dann bei den Turnieren

    regelmäßig aus, wenn sie auf die erste Spitzenmannschaft trafen.
    Soweit sind wir jetzt auch.
    Leider ist eine Änderung nicht in Sicht.

    • Aha, die Spanier spielen also keinen Konzeptfussball 🙂 der Schlüssel liegt in der Mischung aus Konzept und den sogenannten Tugenden. Dummerweise wurden die unter Klinsmann und Löw vernachlässigt. Dass da Ideologie eine Rolle spielt will ich nicht bestreiten. Man kann aber nicht Konzeptlos agieren.

    • Ich teile ihre Analyse total, aber der ideologische Konzeptfußball kommt doch gerade von Leute wie Löw und Klinsmann. Das schreiben Sie ja selbst. Warum also sollte es nicht am Trainer liegen?

      • Ich finde, dass Löw einige für einen guten Trainer sehr wichtige Eigenschaften hat, u.a. seine akribische Arbeitsweise und seinen Perfektionismus.
        Vor allem gefällt mir jedoch, dass er in der Lage ist, Spieler die in die Jahre gekommen sind und ihren Zenit überschritten haben, konsequent auszusortieren (z.B. Frings, Ballack). Dafür ist er häufig scharf kritisiert worden. Wenn man sich jedoch die Titelträger der Vergangenheit mal anschaut, so fällt auf, dass diese häufig ihren Titel mit vielen derselben, dann jedoch 4 Jahre älteren, Spielern verteidigt haben (z.B. 1994 Deutschland, 2002 Frankreich, 2010 Italien). Es ist in den seltensten Fällen gut gegangen. Anscheinend fällt es vielen Trainern schwer, die Helden der Vergangenheit in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken.

        Ich halte Löw für einen guten Trainer, der jedoch der falschen Spiel-Philosophie anhängt. Mag sein, dass er gar nicht in der Lage wäre, einen anderen Spielstil zu praktizieren. Aber würde er gehen oder man ihn entlassen, so würde er, im momentanen Zustand des deutschen Fußballs, doch nur durch den nächsten Konzepttrainer ersetzt werden. Hab daher die letzten Jahre auch ziemlich die Lust verloren, mir dieses deutsche Schönwettergekicke anzusehen und meinen Fußballkonsum fast auf Null reduziert. Naja, bei der EM habe ich eine „Auszeit vom Rücktritt“ genommen und mir ein paar Spiele angeschaut. Ich stelle dabei fest, es hat sich nichts gebessert.

      • Vor allem gefällt mir jedoch, dass er in der Lage ist, Spieler die in die Jahre gekommen sind und ihren Zenit überschritten haben, konsequent auszusortieren.

        Das stimmt, das kann er. Wie er das macht, ist eine andere Frage. Im Umgang mit Kahn und Ballack zeigte er keinen Anstand. Das hätte man besser machen müssen. Löw und Klinsmann sind ja regelrecht hinterhältig aus meiner Sicht. Der Treppenwitz der Geschichte ist nun, dass Löws eigenwilliges „Leistungsprinzip“ nie für ihn selbst galt. Auch jetzt nicht. Löws Zenit ist schon längt überschritten. Löw kann der Mannschaft keinen neuen Input geben, aber er klebt trotzdem an seinem Stuhl.

      • @AV
        Was meinen Sie mit Kahn und Ballack?Was war denn so unanständig?Also soweit ich weiß hat Klinsi sich für Lehmann entschieden,daran ist nicht unfair ist zwar hart aber so ist das im Sport.Kahn hat sogar die WM mitgemacht und ist dann selbst zurückgetreten.Bei Ballack war es doch dass er sich verletzt hat und es stellte sich heraus dass die Mannschaft besser ohne als mit ihm spielt.Ballacks Schicksal war grausam aber das war nicht Löw Schuld.Ist ja auch nicht mehr der jüngste der Ballack gewesen.Nach der WM 2010 hätte es bestimmt einen Neuanfang ohne Ballack gegeben wenn er nicht verletzt ausgefallen wäre.Das mit dem Abschiedspiel also ich weiß nicht was es da hinter den Kulissen gab aber da war ein Angebot und Ballack lehnte es ab.Wird wohl ziemlich viel Bitterkeit mit im Spiel gewesen sein.Ballack hat seinerzeit auch bestimmt einen älteren aus dem Team gedrängt so ist das nun mal.Das sollte Ballack akzeptiern.Das Leistungsprinzip aber wendet Löw nicht konsequent an wie beim Italospiel gesehen,weder bei den Spielern und schon gar nicht an sich selbst!

      • Das stimmt, das kann er. Wie er das macht, ist eine andere Frage.

        Ja, über das wie kann man in der Tat diskutieren.

        Offtopic Frage:
        Wie kann man einen zitierten Text eingerückt erschienen lassen?

      • Mit dem Befehl blockquote. Wobei gilt: [blockquote] gewünschtes Zitat [/blockquote]. Allerdings muss man für den echten Befehl die <-Klammern benutzen und nicht die [-Klammern.

  7. Ich hab mal an den DFB geschrieben und das kam zurück!

    Sehr geehrte Fußballfans,

    vielen Dank für die zahlreichen E-Mails, die uns seit dem Ende des Halbfinal-Spiels am Donnerstagabend erreicht haben. Obwohl wir den großen Traum vom Einzug ins EURO-Finale nicht wahrmachen konnten, freuen wir uns umso mehr über die tolle Unterstützung, die unsere Mannschaft erfahren hat. Vor Ort in den Stadien, in Deutschland auf den Fanmeilen oder überall zuhause vor den Fernsehern. Dafür erst einmal herzlichen Dank!

    Wir wissen, dass wir gegen Italien nicht unsere beste Leistung gezeigt haben. Und natürlich ärgern wir uns selbst am meisten darüber. Der Zuspruch der Fans und die unzähligen aufmunternden Worte, die uns jetzt auch per Mail erreichen, haben uns deshalb sehr gut getan. Nochmals vielen Dank dafür!

    Dass sich zwischen die lobenden und aufmunternden Worte auch Kritik mischt, dafür haben wir Verständnis. Gleichwohl werden wir unser Abschneiden im Trainer- und Spielerkreis kritisch aufarbeiten, analysieren und intern diskutieren. Das ist eine Selbstverständlichkeit bei dem Anspruch, den nicht nur unsere Fans, sondern auch wir selbst an uns haben. Natürlich werden auch der Turnierverlauf und das Auftreten der anderen Mannschaften von unserem Trainerteam ausgewertet und analysiert.

    Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund der Fülle an Mails derzeit nicht individuell auf jede Meinung und Fragestellung eingehen können. Aber jede Mail wird bei uns gelesen. Und eine Zusammenfassung des Feedbacks von außen, das uns erreicht, werden wir automatisch intern kommunizieren.

    Natürlich halten wir Sie zukünftig auf unseren Websites http://www.dfb.de und team.dfb.de auch weiterhin aktuell über alle Geschehnisse rund um die Nationalmannschaft auf dem Laufenden.

    Viele Grüße an unsere Fans sendet

    das komplette DFB-Team

      • DAss die Aussage vorgefertigt ist,ist kein Problem.Mehr der Inhalt.Keine Änderungen nötig wir machen weiter so

      • Was haben Sie erwartet? Dass der DFB auf diesem Weg mitteilt, dass sie demnächst Löw rauswerfen? Natürlich kommt da nur Bla bla.

      • Sie sind ja Arzt.Glauben Sie das kann man im großen Stil durchziehen und verheimlichen?Die Radfahre machen’s vor,was?

      • Darüber habe ich schon einmal geschrieben. Natürlich kann man. Die reichen Fußballklubs können das ganz einfach. Mit denen ihren Ärztestäben können die Kontrolleure gar nicht mithalten. Da werden ja Universitätskliniken neidisch. Ganz abgesehen davon haben die Verbände gar kein Interesse daran irgendetwas zu finden. Das schadet nur dem Produkt Fußball. Auch die paar Kontrollen selbst sind ein Witz. Ganz selten mal nicht angekündigt und in aller Regel nur Urin. Das kann man gleich lassen. Im Radsport werden mehr Leute erwischt, weil dort strenger kontrolliert wird und weil die Radfahrer nicht das Geld für die neuesten Medikamente haben. Das ist im Fußball ganz anders. Die Vereine sind immer mindestens zwei Schritte vor den Kontrolleuren. Die wissen genau was wie getestet wird und wie man es umgeht.

        Und wenn doch mal jemand aus Versehen erwischt wird, ist es auch egal. Der Spanier Marcos Senna wurde 2004 mal erwischt. Kein Problem. Drei Monate Sperre und weiter geht’s. 2008 wurde er dann Europameister. Pep Guardiola wurde mal am Ende seiner Karriere in Italien erwischt. Auch nur ein Versehen. Sperre gab es erst gar nicht. Und so jemand trainiert dann Barcelona. Laut einigen Quellen hat er sein Ärzte- und Trainerteam von damals gleich nach Barcelona mitgebracht. Xavi, Iniesta und Messi werden auch nie müde. Das ist schon toll. Der Kader von Barcelona war jahrelang extrem dünn. Der ganze Kader spielt quasi durch. Freundschaftsspiele, Liga, CL. Kaum Rotationen, kaum Wechsel. Trotzdem sind sie fit wie ein Turnschuh. Die fliegen sogar nach Japan zu Werbetouren und selbst dort spielen die Schlüsselspieler. Verletzungen gibt es kaum und jemand wie Iniesta wird in der Verlängerung des WM-Finales 2010 erst richtig wach. Im Spiegel stand vor ein paar Monaten Barcelona trainiert gar keine Kondition, sie trainieren nur am Ball. Ist doch toll. Ich finde es glaubwürdig, dass die drei besten Fußballspieler der Welt alle aus der Jugendarbeit eines Vereines kommen. Das ist ungefähr so als kämen Michael Jordan, Magic Johnson und John Stockton alle aus der Jugend von Chicago. Da würde ich auch sofort glauben, dass das mit rechten Dingen zugeht. Drei Mal hintereinander den Jackpot im Lotto knacken? Warum nicht? Und demnächst knackt Barca Jackpot vier und fünf, da gehe ich jede Wette ein.

  8. Also ich kann mir kaum vorstellen dass es so abläuft wie Sie es vermuten dass man es verheimlichen kann.Einer redet immer.Das würde sich doch herumsprechen und die anderen Clubs oder Nationen würden doch nicht tatenlos danebenstehen und zusehen wenn man ihnen die Butter von Brot weggewinnt.Selbst der Kokskonsum eines einzelnen Mannes Daum war doch damals bekannt und ein ganzer Verein oder ein Verband kann so etwas durchziehen ohne aufzufallen?Sorry aber ich bin ein bisschen skeptisch obwohl auch mir schon die Spanier unheimlich vorkommen.Wenn die andern VEreine oder Verbände einen konkreten Verdacht hätten würden die doch alles tun um die Spanier auffliegen zu lassen,oder nachziehen

    • Es gibt immer wieder genug Hinweise, so ist das nicht. Erst diese Saison hat Real Madrid über einen Real-nahen Radiosender Barca des Dopings beschuldigt. Das geht immer nur indirekt, denn die Vereine wehren sich gegen Anschuldigungen natürlich mit rechtlichen Schritten. Ich habe auch schon von Fuentes berichtet. Das ist doch ein Fall, der auch in Deutschland bekannt sein müsste. Warum niemand redet? Sie sind ja lustig. Sogar die SZ weiß wie es läuft:

      Fuentes sagte dem Blatt auf die Frage, ob er für Real und Barça gearbeitet habe: ,,Das kann ich nicht beantworten. Man hat mir mit dem Tod gedroht. Man hat mir gesagt, dass ich oder meine Familie große Probleme hätten, wenn ich bestimmte Dinge ausspreche..“ In den Unterlagen, auf die die Zeitung sich beruft, sei in den Trainingsplänen von Real und Barcelona an bestimmten Tagen ein ,,e“ mit einem Kreis eingetragen gewesen. Dies habe für Blutabnahmen oder -injektionen gestanden. Ein Punkt in einem Kreis habe die Verabreichung des Blutdopingmittels Epo symbolisiert.

      Ich habe diese Saison viel La Liga geguckt. Am liebsten den Clasico. Das ist Fußball von einem anderen Stern. Wenn man diesen beiden Mannschaften zuguckt, glaubt man die anderen Teams betreiben eine andere Sportart.

      So viele Menschen können auch gar nicht reden. Die Vereine sind ja nicht dumm. Das geschieht in ganz kleinen Zirkeln. Fuentes hat viel alleine gemacht. Eingeweiht sind ein Teil der Ärzte und Trainer. Mehr Leute braucht man nicht. Die Spieler wissen wahrscheinlich nicht, ob und was sie schlucken. Sie schlucken es einfach.

      Eine zweite Gruppe sind Spieler wie Marcos Senna, die am ehesten für sich alleine dopen. Diese Einzeltäter werden eher erwischt, denn sie sind selten professionell genug. Maradona kokst ja heute noch. Steroide und Koks sprechen für einen amateurhaften Einzeltäter.

  9. Lustig?Gut wenn ich auch was für Ihre Unterhaltung beitrage.Die Radfahrer haben auch geplaudert und leben noch immer.Warum wollen Sie jetzt auf einmal Fuentes glauben?Schon auf die Idee gekommen er sagte dies um sich vor einer Aussage zu drücken? Ich kann’s mir nicht vorstellen,nicht dass sie dopen sondern das Verheimlichen Clinton konnte nicht mal die Sache mit Levinsky unter Verschluß halten und die waren nur zur zweit denn ich zweifle daran dass da mehr Leute dabei waren als die beiden selbst
    als der Golfball durch den Schlauch gesaugt wurde.Sie können es sich vorstellen,gut.Warten wirs mal ab ob und wann irgendwelche Beschuldigungen Richtung Spanien bezüglich Doping auftauchen.Ich meine mehr als nur Andeutungen

    • Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Lewinsky profitiere stark von einer Veröffentlichung, Fuentes profitiert stark, wenn er schweigt. Das ist ein ganz simples Prinzip. Warum sollte Fuentes denn bitte reden? Er lässt diese Drohung heraus und dann kassiert er Schweigegeld von den Vereinen. Auch die reale Bedrohung darf man nicht unterschätzen. Fußball ist mafiös, der Radsport ist es nicht. Im Radsport geht es gar nicht um diese Summen. Fußball ist ein Milliardengeschäft. Spanien wurde schon mehrfach im Leichathletik und Radsport erwischt. So oft, das kann man bald gar nicht mehr zählen. Aber bei den großen Sportarten wie Tennis und Fußball glaubt die Menschheit immer da ginge es mit rechten Dingen zu. Das ist doch extrem naiv.

      …er sagte dies um sich vor einer Aussage zu drücken.

      Ja natürlich sagte er dies, um sich vor einer Aussage zu drücken. Ich verstehe an dieser Stelle ihre Logik nicht. Sie scheinen ja selbst zu glauben, dass da irgendetwas ist. Um sich vor einer Aussage zu drücken, muss man etwas wissen. Oder nicht? Fuentes sagt ja auf inhaltlicher Ebene mittlerweile nichts anderes als: „Ich weiß nichts, ich weiß nichts, da ist nichts, da ist nichts, ich habe mich vertan.“ Das sollten Sie ihm glauben, sonst geht ihre Logik nicht auf.

      Ihre Logik, das einem nichts passiert, ist ebenso falsch. Man muss einen nicht verletzten oder töten, man kann einen auch auf hundert anderen Wegen vernichten. Ein Deutscher namens Toni Schumacher hat als unangefochtener Nationaltorwart auch einmal die Dopingproblematik im deutschen Fußball angesprochen. Erst haben ihn die Funktionäre mit Worten „unterstützt“, dann ein paar Tage später war seine Karriere beendet.

      Es gab schon genug Menschen, die den Mund aufgemacht haben. Aber das ist nie gut ausgegangen. Ein ähnliches Spielchen passiert, wenn sich ein Fußballer als schwul outet. In der politisch-korrekten Scheinöffentlichkeit geduldet und „unterstützt“, aber real ein absolutes No-Go.

  10. Bei der Tour de Farce wurde auch wieder einer erwischt.Das ist doch nur noch frustierend!Radsport guck ich nicht mehr seit Ulrich damals erwischt wurde.Die Aussage von Duplitzer über Doping ist schon der Hammer und sie muß es ja wirklich wissen,sie ist 36 Jahre alt seit einer Ewigkeit dabei!

    • Die Aussage von Duplitzer über Doping ist schon der Hammer und sie muß es ja wirklich wissen, sie ist 36 Jahre alt seit einer Ewigkeit dabei!

      Für mich ist das nicht der Hammer, für mich ist das schon lange klar. Wenn schon in Randsportarten wie Radfahren bis zum Umfallen gedopt wird, ist es nur logisch, dass in den Sportarten wo man richtig Geld verdienen kann, erst recht medizinisch nachgeholfen wird. Das ist in Amerika auch so. Selbst Baseball, wo es auch immer hieß Doping bringe nichts. Von wegen.

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