Dieses Video trifft es ziemlich genau:
Ich hab‘ meinen Nerd-Bekannten allen gesagt, sie sollen auf amerikanischen Servern spielen, wenn sie sich schon dieses Spiel antun wollen. Aber 80% wollten nicht hören.
Dieses Video trifft es ziemlich genau:
Ich hab‘ meinen Nerd-Bekannten allen gesagt, sie sollen auf amerikanischen Servern spielen, wenn sie sich schon dieses Spiel antun wollen. Aber 80% wollten nicht hören.
Haha. ^^ Das Video ist wirklich verdammt cool gemacht. Tja leider geht mir gerade ähnlich wie dem guten Kerl … nur das ich D3 eher enttäuschend finde. Durch den verdammten Online-Zwang, kann ich es jedoch nicht wieder verkaufen. Eines der wenigen Spiele an die ich mich noch einmal ran wagen wollte und dann so Mist geworden. … Naja gut für meine Freizeit.
Am Online-Zwang scheiden sich in der Tat die Geister. Aber seien Sie wirklich froh, dass Sie das Spiel nicht mögen. Mein Sohn ist mittlerweile im 3. Akt Inferno. Das ist schon an der Grenze zur Sucht. Dabei hat er das Spiel erst eine gute Woche. Ich toleriere das, weil in der Schule vor den Sommerferien sowieso nichts gelernt wird und weil er ein sehr guter Schüler ist. Sobald ich merke, dass sein reales Leben leidet, werde ich einschreiten müssen. Das weiß er aber auch selbst, da mache ich mir keine Sorgen.
Aber hinter alle dem lässt sich doch noch mehr feststellen. Die Degeneration der amerikanischen Industrie – in diesem Fall der Softwareindustrie – in ihrer „modernisierten“ Erscheinungsform. Die Auto- / Haushaltswarenindustrie etc. hat diesen Prozess es schon lange hinter sich. Und wenn das Militär nicht so massiv über finanziert wäre, wäre das Gleiche im Rüstungssektor zu begutachten. Früher kamen viele Innovationen aus den USA. Aber unter dem Druck der Aktionäre beugen sich gerne gut funktionierende Firmen in den USA. Blizzard war ohne Zweifel einmal die Beste Spieleschmiede weltweit. Das zeigt sich schon am unglaublichen Erfolg all ihrer Titel, obwohl die in der Regel optisch immer 2-3 Jahre hinter anderen hinterher gehinkt haben. Dennoch waren sie jedes mal ein großer Erfolg, weil die Konzepte durchdacht / ausgereift waren und von der Passion der Mitarbeiter getragen wurden. Ich gehöre ja zu der Pionier-Generation, die das aufkommen des Computers, Internets, Handys, der Spiele etc. direkt miter_lebt_ haben. Insofern erlebe ich jetzt den Abstieg dieses goldenen Zeitalters mit. Alles wird jetzt standartisiert … beginnend mit den persönlichen Webseiten (innovative, individuelle gibt es defacto kaum noch), dem Lebenslauf bei Facebook und auch in der Spieleindustrie. Früher wurden die Spiele von Spielern für Spieler ausgetüftelt. Nun wird von Managern approximiert, wie sie am wenigsten die jetzige, älter werdende Generation der ersten Stunde nur soweit verprellt, dass sie keinen Aufstand bereiten. Gleichzeitig wird versucht mit dieses gleich geschalteten Furz eine möglichst große Zahl an neuen – mit den guten, alten Titeln nicht vertrauten!! – Konsumenten maximalstmöglich die Kohle aus der Tasche ziehen. Da bekomme ich einfach nur noch das Kotzen. Man kann sagen was man will, aber in einem Punkt haben die Linken Recht, diese gigantische reine Profitorientierung ist einfach nur zerstörerisch. Ich frage mich wieso sich das in den USA so entwickelt hat. Seit der 50/60er Jahre Generation geht diese Vulgarisierung von statten … und man wacht nicht auf. Stattdessen kopieren es die Chinesen, Osteuropäer und zu guten Teilen auch die Europäer. Man kann doch wirklich sich besseres abschauen. Und was mich bzgl. Diablo3 am meisten aufregt ist, dass die damit auch noch so erfolgreich sind.
Aus ihrem Kommentar bzw. ihrem Rant lese ich grob drei Thesen heraus:
Erstens: Früher war vieles besser. Zweitens: Die amerikanische Industrie degeneriert, ist nicht mehr innovativ. Drittens: Schuld an der Degeneration sind Aktiengesellschaften, Profitorientierung, kurz der Kapitalismus.
Das sind drei Thesen, die man so ähnlich im Mainstream sehr häufig liest. Im Prinzip jeden Tag seit vielen Jahrzehnten. Von Ihnen hätte ich diese Thesen nicht erwartet. Alle drei Thesen halte ich für falsch. Ich würde wenn dann genau das Gegenteil sagen.
Beim konkreten Beispiel Blizzard widersprechen Sie sich außerdem selbst. Erst schwärmen Sie Blizzard wäre einmal die beste Spieleschmiede weltweit gewesen. Das habe sich am unglaublichen Erfolg ihrer Titel gezeigt. Erfolg ist für Sie in diesem Fall ein gültiger Maßstab.
Am Ende müssen Sie dann allerdings zugeben, dass gerade auch das von Ihnen nicht akzeptierte Diablo 3 extrem erfolgreich ist. Was sich in diesem Fall nur gewandelt hat, ist ihre persönliche Meinung zum Spiel. Sie mögen das Spiel nicht. Der Maßstab Erfolg, den Sie ein paar Sätze vorher noch angewendet haben, zählt nicht mehr. Im Gegenteil es regt Sie erklärtermaßen auf, dass dieses Spiel so erfolgreich ist. Aus diesem Missfallen heraus schreiben Sie dann diesen Rant und kommen zu ihren drei Thesen.
Hmm… ich glaube viele Leute die dieser Meinung sind haben so Orte wie Camden, NJ vor Augen. Inwieweit sind diese Städte repräsentativ für die USA?
Camden, NJ ist nicht einmal repräsentativ für NJ.
Das erwarten Sie auch ganz zurecht nicht von mir. Ich finde es sehr schön was sie bzgl. des Widerspruchs des Erfolgs geschrieben haben. Man könnte im Fall von D3 als Hype beschreiben und ich habe selten ein so kontroverse Diskussion über eine Neuerscheinung gehört, die so begehrt wurde.Nun ja aber nun zur Klärung.
zu 1.: ich sage nicht, dass früher alles besser war, aber im Bereich des Internets stellt ich schon eine hohe Degeneration fest. Da wir gerade im Bereich der Spiele sind, macht es durchaus Sinn Beispiele aus diesem Bereich zu wählen. Counterstrike, der auch heute noch prestigeträchtigste Shooter, wurde privat von einigen Leuten als Mod (Modifikation) von Half-Life erschaffen. Solche Fanprojekte gab es zuhauf. Heutzutage wird aber bewusst das meiste so konzipiert, dass das nicht mehr möglich ist. Der Nachteil für die Firmen am guten CS war ja, dass man dafür kein Geld zahlen musste. Eines der erfolgreichsten Spiele, entwickelt von Leuten ganz privat. Wenn es heute Fanprojekte dieser Kategorie gibt, dann erfolgt oftmal früh Klagen gegen die Entwickler und die werden genötigt die Konzepte abzugeben => es wird dann wieder der Standartbrei daraus. Das anarchistische – meinetwegen auch libertäre – des Internets verschwindet nach und nach. Gerade die „Unterhaltungsindustrie“ hat daran großen Anteil. Das finde ich einfach Schade.
zu 2.: ertappt ^^ … und Silicon Valley ist nur noch bedingt ein gutes Beispiel für gelungene private Innovationen, denn viele aus der Rüstungsindustrie. Das Touchscreen, das Internet, Suchalgorithmen etc.
zu 3.: Es ist ja nicht so, dass die USA in den 50/60er Jahren. die ich als Positivbeispiel angeführt habe, jetzt im tiefsten Kommunismus steckten. 😉 Nein was mich maßlos stört ist, dass was die meisten Wirtschaftsstudenten heutzutage gelehrt bekommen und was im Endeffekt im Fall von BWL auf reine Profitmaximierung hinausläuft. Das hat nichts mit Kapitalmus zu tun oder dergleichen. Das hat was mit der Ausrichtung, Ausbildung und Mentalität der Menschen zu tun, vor allem in Führungspositionen. Im Fall von Blizzard sieht man, dass es eine neue Generation von potentiellen Kunden gibt. Man hat realisiert, dass man die alte Generation hätte ein ganzes Stück mehr ausquetschen können. Die vielen Ebay Auktionen auf Diablo2 Items / WoW Gold, Items, Accounts etc. haben dies gezeigt. Also versucht man nicht das Spiel so interessant wie möglich zu gestalten, sondern investiert lieber die Zeit darin ein Echtgeldauktionshaus zu erstellen. Das wiederum überschneidet sich mit 2. Diese Verantwortungslosigkeit des Führungspersonals hat entscheidend dazu beigetragen. Alles – egal ob sinnvoll oder nicht – wurde outgesourced. Ich habe kein Produkt mehr im Haushalt wo drauf steht „Made in USA“. Was ich kritisiere ist also ein Vulgärkapitalismus bzw. die Etablierung von ein paar wenigen Oligopolen (Blizzard / Activision und EA sind dafür ein gutes Beispiel).
Der Nachteil für Firmen ist es, das man für Mods kein Geld zahlen muß ?
Bullshit, sorry.
Wer Counterstrike spielen wollte musste sich Half Life kaufen, auf dem die Mod aufbaut. Valve hat gut daran verdient, und die CS Community hat Steam groß gemacht.
Das Problem bei heutigen Spielen ist nicht das sie nicht modbar sind.
Spiele wie Crysis, Unreal Tournament oder Arma II und sogar die diversen Landwirtschaftssimulatoren sind extrem gut modbar, die Moddingscene ist sogar ziemlich aktiv, wie man bei ModDb bzw Desura sehen kann.
Crysis, UT und Arma II sind übrigens so gut modbar, weil sich die Firmen davon einen Gewinn versprechen.
Denn Crytek und Epic Games wollen eigentlich ihre Game Engines verkaufen, ihre Spiele sind nicht mehr als eine aufwendige Demo welche die Möglichkeiten der Engine zeigt.
Ausserdem ist es so das abgesehen von Counterstrike kein Mod hohe Spielerzahlen erreicht.
Bei Battlefield 2 war es so das selbst sehr gute Mods wie Projekt Reality, Operation Peacekeeper oder PoE 2 zu Hochzeiten weniger Spieler hatten als die von DICE veröffentlichen Addons zu Battlefield 2.
Die Moddbarkeit ist für Hersteller die nicht vorhaben die Engine zu lizenzieren schlicht und ergreifend irrelevant.
Beim aktuellen Battlefield 3 gibt EA zB. nicht die Serverfiles aus der Hand, so das ein Modder keinen Server (der für Testzwecke nötig ist ) betreiben kann.
Das geschieht aber nicht aus Angst Kunden an Modder zu verlieren, sondern um zu verhindern das Cheater Server betreiben auf denen sie ihre Cheats testen können.
Battlefield 2 hatte in dieser Hinsicht Probleme, das ging soweit das anderen Spielern auf illegalen Servern die Player ID geklaut wurde.
Ein weiteres Problem beim Modding ist das Fehlen von Moddern. Scripten ist kein Problem, aber 3D Modelle und Texturen, Animationen und Sound kann nicht jeder.
Eine der ambitionierten Modifikationen – Die Wing Commander Saga – hat nicht weniger als fast 10 Jahre bis zu ihrer Fertigstellung gebraucht.
Bei modernen Engines die z.B. detaillierte Schadensmodelle bieten ist das Modding zudem noch aufwendiger.
Aber in einem Stimme ich zu:
Blizzard ist weder inovativ noch besonders schnell, und früher war alles besser.
Wir hatten ja damals nichts, nur 64kb (und davon ein Großteil mit M$ Basic belegt ) und 16 Farben !
Aber Gaunlet war nichts anders als Diabolo 😉
Das mit der Cheatproblematik ist eine gute Erklärung / Grund. Gaunlet … naja. ^^ Aber es gibt viele starke Klassiker, die vor allem einen super narrativen Teil haben. Lands of Lore hat mich damals schwer überzeugt.
Der Punkt mit dem Geld ist trotzdem nicht ganz von der Hand zu vernachlässigen. Die meisten hatte ja schon Half-Life und der Mod hat nichts zusätzliches gekostet. Ein anderes gutes Beispiel ist Dota. Wie dem auch sei, so ist es sicherlich nicht verkehrt, festzustellen, dass die Mod-Entwicklung komplexer geworden ist.