Die Krankheit Europas

Die Grundannahme der europäischen Politik besteht seit Jahren darin, dass Europa ohne Einigungsprozess in Zukunft keine ausreichende Bedeutung mehr habe. Dies ist mit ein Grund, warum überhaupt so am Euro festgehalten wird, koste es was es wolle. Ein anderer Grund ist schlichter Größenwahn: Nationale Macht und nationale Gehälter reichen vielen Politikern nicht mehr aus. Brüssel ruft.

Die Annahme Europa hätte ohne Zentralisierung und Vereinigung in Zukunft keine ausreichende Bedeutung mehr, ist allerdings grundfalsch und dieser Größenwahn ist die Krankheit Europas. Die Stärke Europas sind seit Jahrhunderten seine viele kleine, liebenswerte, miteinander konkurrierende Staatengebilde. Ihre Auflösung ist der Anfang vom Ende eines starken Europas.


Europa ist ein riesiger Binnenmarkt, das ist sein Machtfaktor. Europa braucht keine gemeinsame Währung, keine gemeinsame Armee und keine gemeinsame Innenpolitik.

Das Einzige was Europa als Lebensgrundlage benötigt ist eine funktionierende Wirtschaft, die zum einen Teil ins EU-Ausland exportiert und zum anderen Teil vom EU-Binnenmark abhängt. Offene Grenzen für Handelsgüter sind dabei des Pudels Kern. Das auch Menschen aus aller Herren Länder absolute Freizügigkeit benötigen, ist dagegen eine beliebte Lüge von Multi-Kulti-Liebhabern und Unternehmern, die natürlich immer gerne günstige Arbeitskräfte (auf neudeutsch: „Facharbeiter“) mit Handkuss einstellen.

Europa macht seine Wirtschaft nun gerade mit seiner aktuellen EU-Politik kaputt und wenn es den nationalen Ökonomien schlecht geht, dann ist ein Rückfall in Protektionismus nicht unwahrscheinlich.

Gerade die Methoden also, die einem angeblichem Bedeutungsverlust Europas entgegenwirken sollen, bewirken letztendlich das glatte Gegenteil.

9 Gedanken zu „Die Krankheit Europas

  1. Ganz neu ist diese Erkenntnis allerdings nicht. Ein gewisser Adam Smith hat das vor geraumer Zeit in einem dicken Wälzer, „An Inquiry into the Origin of the Wealth of Nations“ ausgeführt, erschienen 1776 (deswegen ist manchen Paläoliberalen diese Jahreszahl noch im Gedächtnis; ansonsten war wohl in der Welt nicht viel los…)

  2. Die FTD ist das Sprachrohr der angloamerikanischen Banken-Oligopole.Und diese möchten primär eine Rückkehr Deutschlands zu einer nationalen und souverän kontrollierbaren Währung verhindern. Warum – weil der hinter diese neuen DM (oder wie sie dann auch heißen mag) stehende Wirtschaftsraum ein hinreichend großes Fluchtbecken für alle durch US-Dollar, Britisches Pfund und Japanischen Yen enttäuschten Investoren wäre.

    Die geplante Re-Industrialisierung der Vereinigten Staaten macht nämlich keine Fortschritte. Man konnte trotz der Tausende durch die FED geschaffenen Milliarden US-Dollar noch nicht einmal die Binnenwirtschaft stabilisieren. Und das macht den US-Dollar als eine primäre Binnenwährung der USA zum Abverkaufs-Objekt. So heißt der eigentlich ernstzunehmende Gegner bei der Rückumstellung vom Euro zur Deutschen Mark nicht Frankreich, sondern die Vereinigten Staaten von Amerika.

    • Das ist das deutsche Problem, dass die meisten Deutschen praktisch nichts von Wirtschaft verstehen. Die meisten Deutschen haben nicht einmal Economics als Schulfach gehabt. Deshalb kann man euch so leicht über den Tisch ziehen. Auch dich, du bist eine typische deutsche Meinung, würde ich mal behaupten. Ich gebe dir mal drei einfache Tipps, dazu braucht man nicht einmal Economics in der Schule, es reicht die Begabung zur Vernunft, der gesunde Menschenverstand:

      1. Ihr Narren solltet euch nicht immer verschwörungstheoretisch auf Juden, Franzosen oder Amerikaner konzentrieren. Eure sechs Bundestagsparteien wollen die deutsche Mark nicht zurück. Wer hat diese Trottel denn bitte gewählt? Wir oder ihr? Wer hat den Euro eingeführt? Unsere Politiker oder eure? Wer ist Schuld, dass ihr nicht eine einzige Dissidenten-Partei habt, nicht einen einzigen Widerpart, absolut keine Opposition. Wir oder ihr? Ihr seid ahnungslose Schafe auf dem Weg zum Metzger.

      2. Wir Amerikaner unternehmen schon alles um unsere Währung abzuwerten. Mehr Geld können wir kaum noch drucken. Wir wollen unbedingt, dass der chinesische Yuan endlich aufwertet. Wir wären genauso froh, wenn die Deutschen auch endlich gegen uns aufwerten.

      3. Die deutschen Politiker wollen die D-Mark nicht zurück, weil sie glauben, die deutsche Wirtschaft würde dadurch einbrechen. Das ist ein Märchen, eine glatte Lüge, geboren aus purer Feigheit. Wenn Euch die Aufwertung zu stark ist, könntet ihr einfachen einen festen Wechselkurs festlegen wie die Schweizer das kürzlich gemacht haben. Die Chinesen machen das übrigens schon seit Jahren so: Sie werten ihre Währung ab, indem sie Geld drucken und damit Dollars kaufen. Die deutsche Presse spricht dann gerne vom „Reichtum der Chinesen“, den dieser Währungskauf angeblich verursacht. Ein weiterer sicherer Beleg für die deutsche Dummheit. Die Chinesen entziehen sich einfach Kaufkraft, sie machen ihre Währung schwächer, um ihren Export zu pushen. Ihr Deutschen macht im Prinzip nichts anderes, indem ihr in der Transferunion namens Euro seid. Nur bekommt ihr nicht einmal Devisen für euren massiven Vermögensverlust! Ihr schenkt mindestens 30% eures möglichen DM-Wertes zum Dollar her und bekommt nichts dafür zurück. Nein, ihre bezahlt auch noch real Milliardensummen, damit ihr weiter Teils des Euros seid. Getragen von allen deutschen Parteien. Dümmer geht’s wirklich nimmer. Wer so blöd ist, hat es nicht anders verdient.

      • Der amerikanische Stolz verbietet die Ursache von Krisen im eigenen Land zu suchen und zu beheben. Es hilft nicht, wenn die USA nun die Europäer zum Handeln animieren will, um sein eigenes Wohl zu sichern. Diese Forderung kommt von einem Land, das selbst völlig zerrüttet ist und nun Europa Forderungen stellt, wie dieses wieder auf Kurs kommen soll. Vom berühmten Glashaus, in dem man sitzt und deshalb nicht mit Steinen auf andere werfen soll, hält man jenseits des Ozeans anscheinend nichts.Das Amerika seine Probleme nicht selbst angeht, sondern mit dem Finger auf andere zeigt, ist typisch für eine Nation, die im wesentlichen auf Impulse reagiert. Der Stock, den man bekanntlich einem Hund hinwirft, wird in die eine oder andere Richtung geworfen, es wird polarisiert und damit der Blick der Mehrheit auf einen Nebenkriegsschauplatz gelenkt. Die amerikanischen Medien übernehmen diese Aufgabe.Wie weit man mit einer völlig kapitalistischen, auf Profit ausgerichteten Politik kommt, kann man an dem Zustand der USA sehen. Nur um die Aktionäre glücklicher zu machen, werden Arbeitsplätze rationalisiert, Standorte ins Ausland verschoben und Sozialleistungen gekürzt. Das ist das Resultat kurzfristigen Denkens in einer Gesellschaft, die nur das Wohl der Wenigen ördert.

      • Das Thema war der Euro und warum Deutschland keine D-Mark einführt. Damit hast du angefangen nicht ich. Jetzt wirfst du mir Ablenkung vor, weil ich genau dieses Thema besprochen habe. Du spinnst komplett.

        Von dir kommt auch kein einziges Argument, schon gar kein ökonomisches. Es kommen von dir nur extreme anti-amerikanische Verschwörungstheorien. Du gibst uns ganz im Ernst die Schuld am Euro und warum ihr nicht die D-Mark einführt. Ich hätte an deinem allerersten Satz merken sollen, was für ein nationalistischer Mega-Idiot du wirklich bist. Mein Fehler. Wird nicht wieder vorkommen. Aber ein anschauliches Beispiel bist du allemal.

  3. Nein den Amerikanern gebe ich überhaupt keine Schuld. Deine Beiträge finde ich oft sehr informativ und deine Sichtweise ist nicht uninteressant. Schuld hat unsere Politik, dass sagst du richtig!!! Und 99% in Deutschland schlafen vor dem Fernseher. Nur sind eure Eliten genauso eine Abzockerbande – darum geht es. und nicht gegen den Amerikaner!!! Was sollte ich gegen andere Nationalitäten haben Wir sind alle aus Fleisch und Blut und wir nehmen alle nichts mit wenn wir gehen. Und wenn ich naiv geschrieben habe und es dich verletzte und dazu brachte ausfallend zu werden, bitte ich dich um Verzeihung. Das war nie mein Ziel.

    • Das ist doch schon ein ganz anderer Ton. Entschuldigung angenommen. So kann man auch diskutieren. Ich bin gerne bereit amerikanische Fehler zu diskutieren, nur hast du eben mit dem Thema Euro/D-Mark angefangen. Da ist nun einmal deine Verschwörungstheorie, dass „angloamerikanischen Banken-Oligopole“ und die amerikanische Regierung bewirken, dass ihr keine D-Mark mehr habt und keine mehr bekommt. Die Absurdität dieser Aussagen habe ich ökonomisch widerlegt. Auch historisch könnte man argumentieren. Thatcher war immer gegen den Euro. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Briten und wir die D-Mark erst ermöglicht.

      Die FTD ist eine deutsche Zeitung mit Spinnern, die früher CDU/FDP und jetzt Jahr für Jahr stärker die Grünen unterstützen. Du stellst es aber so hin als wäre die FTD durch uns ferngesteuert. Das beleidigt mich besonders, das ist richtig. Die bittere Wahrheit ist einfacher: Die deutschen MSM und die deutschen Politiker sind von sich aus so inkompetent.

      Inkompetent, wohlgemerkt nicht korrupt. Korrupte Politiker kann man wenigstens noch mit Geld in die richtige Richtung pushen, ideologische Wirrköpfe dagegen sind absolut unbestechlich. Das ist ja das Fatale. Niemand kann diese Wahnsinnigen mehr stoppen.

      Nur sind eure Eliten genauso eine Abzockerbande

      Deine Kritik ist außerdem für meinen Geschmack viel zu allgemein formuliert. Du musst schon sagen, wer, wann, wo, warum. Wir haben bei den Wahlen zum Beispiel durchaus die Auswahl zwischen Alternativen. Das hat man ja in Deutschland gar nicht.

      Auch das Bashing „der Elite“ nervt mich. Elite sind viele. Die sind nicht alle schlecht. Mit diesen Allgemeinsätzen lenkt man bewusst von der Verantwortung des einfachen Bürgers ab. Bei uns zum Beispiel konnte gerade auch der einfache Bürger den Hals nicht voll kriegen. Menschen ohne ausreichendes Einkommen haben sich bei uns massenweise ein Haus über Kredit finanziert. Wenn sie keinen Kredit bekommen haben, haben sie ihn eingeklagt. Gerichte und Politiker haben dann entschieden, dass es „Diskriminierung“ sei, wenn man nicht jedem ein Haus hinstellt. Mein Mitleid mit diesen Hauserschleichern, die jetzt gegen „die 1%“ stürmen, hält sich in engen Grenzen. Diese Menschen haben keinen Anstand.

      Ich kritisiere die Regierung, wenn sie mir mein hart erarbeitetes Geld stiehlt. Diese Leute finden es beklagenswert, wenn die Regierung ihnen kein Geld schenkt. Das ist das glatte Gegenteil. Ich verweise auf meinen Artikel: Occupy Wall Street und die Religion der 99%

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