Ole von Beust gibt der ZEIT ein Interview.
Als deutscher Wähler wäre mir total egal, dass Beust schwul ist und wie alt nun sein Lover ist. Hauptsache das Jüngchen ist volljährig. Moralisch einwandfrei ist es natürlich nicht, wenn Beust seine Machtposition je ausgenutzt hätte. Die Geschichte begann wohl am Arbeitsplatz. Aber wenn Clinton das darf, warum sollte es Beust nicht dürfen?
Im Interview zählt er jedenfalls unbewusst und fast vollständig auf wie Merkel, Seehofer, Röttgen, Pofalla und nicht zuletzt Beust die Union in den Machtverlust führten und führen:
Es gibt eine Reihe von Leuten, die sich zur Elite zählen und die immer gedacht haben: Der Bürgermeister ist einer von uns. Die waren dann verwundert, als ich in der Debatte über die Schulreform Partei für diejenigen ergriffen habe, denen es nicht so gut geht.
Natürlich ist Freiherr Carl-Friedrich Arp Ole von Beust nicht elitär, ist doch klar. Die Wähler, die seine Schulreform nicht wollten, das sind die rassistischen, elitären Bonzen. Der Freiherr war immer schon in Klassen, die zu großen Teilen aus deutschen, türkischen, albanischen, libanesischen, marokkanischen, kongolesischen und osteuropäischen Schülern mit „schwierigem sozialem Hintergrund“ bestanden. Beust war nämlich auf einer echten Brennpunktschule: Dem „reformpädagogischen“ Waldörfer-Gymnasium in Hamburg Volksdorf! Genau der Typ Schule, der bei praktisch allen „nicht-elitären, reformpädagogischen“ Politikern gerne besucht wurde und von ihren Kindern besucht wird. Schulen, die unter der Hand auch vor allem deshalb so beliebt sind, weil der Anteil „sozial schwacher“ Schüler mit und ohne „Migrationshintergrund“ gegen Null tendiert.
Und weiter:
Die Parteien haben reflexhaft auf Sarrazin reagiert, sie wollten populär sein. Da hätte ich klarere Kante gezeigt. Oder die Art, wie die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke im letzten Herbst angegangen wurde – als Reaktion auf die Diskussion in der CDU »Was ist konservativ?«. Man dachte, man muss sich wirtschaftsfreundlich zeigen.
Wir fassen zusammen:
1. Eine weltfremde Schulpolitik.
2. Sarrazin wird abgelehnt, ignoriert oder bekämpft.
3. Eine unglaubwürdige, überhastete 180°-Drehung in der Energiepolitik.
4. Wirtschaftsfeindlichkeit und Aushöhlung marktwirtschaftlicher Prinzipien.
Nicht erwähnt:
5. Nichtexistente Einwanderungspolitik.
6. Das miserable Management der Eurokrise.
scharf beobachtet!
Die Frage kommt mir beim lesen hoch, weshalb die Merkel, Seehofer, Röttgen, Pofalla und Beust die Union in den Machtverlust führen. Gut, Merkel kommt aus der DDR. Für die ist die CDU sowieso etwas anderes als für die Westdeutschen. Und sie hat gelernt sich zu ducken und zu winden wie ein Aal. Es ist die grünlinke Medienmehrheit im Verbund mit den äusserst ruppig vorgehenden Linksparteien, die Merkel vor sich hertreiben. Man konnte es im Fall Fukushima beobachten. Oder auch Lybien. Letzteres war ein Gemisch aus vorauseilendem Gehorsam und dem Schachspiel, denn hätte sie einer militärischen Beteiligung der Bundeswehr zugestimmt, so wäre sie Kriegstreiberin genannt worden.
Jede nicht-linke Regierung regiert gegen die überwiegend grünlinken Medien und die Linksparteien, die heute Hartz4 beschliessen und denen es gelingt dies morgen bereits vergessen zu machen, Das ist das Problem in der BRD.
Da gebe ich dir Recht. Jede nicht-linke Regierung regiert gegen die überwiegend grün-linke Medien. Das ist bei uns in den USA auch nicht viel anders. Aber mit zwei Unterschieden:
1) Rechtslastige Medien sind bei uns ganz gut im Rennen. Sie sind zwar im Fernsehen von der Senderzahl her unterlegen (Fox vs. den Rest), aber nicht unbedingt bei den Zuschauern und Ratings. Zeitungen sind eher links dominiert, dafür ist das Radio eher rechts. Die linken Medien dominieren zwar, aber die Balance ist nicht so stark verschoben wie in Deutschland.
2) Deutschland hat sehr viele linke, nicht-private Sendungen und ganze Sender, die sich über Zwangsgebühren finanzieren und keiner Zuschauerkontrolle unterliegen. Diese Sender wie ARD, ZDF, 3sat, arte, Deutschlandfunk usw. usw. geben sich neutral, aber sie sind es sehr oft nicht. Das ist ein großes Problem. In den USA weiß jeder mit ein bisschen Resthirn, wo die Sender stehen. Viele Deutsche dagegen schalten ihre Tagesschau ein und meinen jetzt würde „objektiv“ berichtet und es gäbe so etwas wie „Objektivität“ an sich.
Das ist fatal. Vielleicht ändert das Internet ja etwas an dieser Naivität, aber ich bin da eher skeptisch.
in Europa gibt es eine Parallel-Realitaet der Zwangsgebuehren-Sender.
der ORF ist ein besonders anschauliches Beispiel
http://aron2201sperber.wordpress.com/tag/orf/
Der ORF ist da in der Tat ganz vorne mit dabei.
Das kennst du sicher auch:
Schon die Einleitung ist genial:
„Dieser Film bietet keine Antworten auf das, was damals geschah.
Er wirft Fragen auf. Ungewöhnliche Fragen.“
So nach dem Motto: Man wird ja mal fragen dürfen.
Die ORF-Heinis wollen den Österreichern natürlich nicht weiß machen, dass wir Amerikaner in einem gigantischen Komplott unsere eigenen Landsleute ermordet haben, um dann ein paar Kriege vom Zaun zu brechen. Nein, Nein. Man stellt nur in diversen, stundenlangen Sendungen ein paar völlig rationale, ergebnisoffene, nicht-einseitige, nicht-rhetorische Fragen.
Kein Grund zur Klage. So arbeitet der ORF immer.